Sind die Los Angeles Lakers noch ein ernstzunehmender Gegner oder nur noch ein gefundenes Fressen für Topteams? Ein Aufbau-Gegner für angeschlagene Klubs, die unbedingt ein Erfolgserlebnis brauchen? Vor ein, zwei Jahren hätte wohl niemand gedacht, dass wir heute über so ein Thema diskutieren müssen, doch die Lakers sind mies, richtig mies! Zwölf der letzten 13 Spiele hat die zweiterfolgreichste Franchise der NBA-Geschichte verloren. Eine erschreckende Bilanz.
Doch weshalb spielen die Lakers in dieser Saison so miserabel?

Weit unten: Die Lakers sind auf den vorletzten Tabellenplatz der Western Conference abgerutscht.

Weit unten: Die Lakers sind auf den vorletzten Tabellenplatz der Western Conference abgerutscht.

Bedienen wir zunächst mal die Statistiken: Wenn man auf die Offensive der Lakers blickt, fällt auf, dass die Kalifornier nur noch mittelmäßig sind. Sie erzielen gerade einmal 99,8 Punkte pro Spiel (NBA-Rang 16). Zum Vergleich: Letzte Saison waren es noch 102,2 (NBA-Rang 6). Das liegt vor allem daran, dass sie keinen Spieler in ihren Reihen haben, der mehr als 17,0 Zähler pro Begegnung auflegt (bester Scorer: Nick Young 16,6). Ferner läuft der Ball nicht rund. Die Lakers leisten sich mit 15,3 Ballverlusten pro Partie die drittmeisten der Liga, alleine Superstar Kobe Bryant verlor im Schnitt 5,7 Turnover pro Spiel in seinen sechs Einsätzen.

Doch die schlechte Offense ist nur eine Problemzone. Defensiv läuft es nämlich ebenfalls nicht wirklich besser, sogar noch schlechter als im Vorjahr! Statt 101,0 gegnerischen Punkten pro Spiel (NBA-Rang 22) 2012/13, sind es diese Saison satte 105,5. Damit stellt die Franchise aus der Stadt der Engel die zweitschlechteste Defensive der NBA! Nur Philadelphia (110,4) lässt noch mehr zu. Die Lakers agieren defensiv häufig viel zu harmlos, üben keinen Druck auf den Ball aus und generieren damit kaum Ballgewinne (6,4 Steals, NBA-Rang 28) – sie spielen „Alibi-Defense“.

Pau Gasol hat ohne Kobe Bryant und Steve Nash einen schweren Stand in L.A.

Pau Gasol hat ohne Kobe Bryant und Steve Nash einen schweren Stand in L.A.

Zugegebenermaßen wurden die Lakers aber auch von einem beispiellosen Verletzungsfluch heimgesucht: Steve Nash und Kobe Bryant fehlen mangels adäquater Alternativen an allen Ecken und Enden. Und selbst ihre Back-Ups Jordan Farmar, Steve Blake und Xavier Henry sahen einen Mehrteil der Partien verletzt von der Bank aus. Immerhin konnte sich dadurch Point Guard-Talent Kendall Marshall in den Vordergrund spielen. „Was ich an Kendall mag, ist seine Größe. Ich bin schon immer ein Fan von großen Guards gewesen. Sein Wurf sieht zwar ziemlich witzig aus, aber er geht rein“, findet Kobe Bryant lobende Worte für den 22-jährigen 1,93-Meter-Mann. Und der „Young Gun“ ist nicht der einzige Hoffnungsschimmer im Lakerland: Am Freitag sagte Lakers-Coach Mike D´Antoni, er hoffe, dass Bryant und Nash am 28. Januar gegen die Pacers wieder dabei sein werden. Weiter fügte er an: „Sie werden wohl gleichzeitig zurückkommen. Hoffentlich sind beide bereit.“

Nichtsdestotrotz existiert das frühere Star-Ensemble der Lakers nicht mehr, sodass sich die Fans wohl damit abfinden müssen, dass die Franchise die Playoffs in diesem Jahr voraussichtlich nicht erreichen wird…

Einen Blick in die Zukunft der Franchise werfen wir in der aktuellen BASKET 02/2014, die seit dem 15. Januar in den Läden liegt. Speziell geht es dabei natürlich um Superstar Kobe Bryant.

Wie sieht Kobe Bryants Zukunft bei den Lakers aus? Was steht der Franchise bevor? Was bringt der Sommer? Die Antworten gibt’s in der aktuellen BASKET 02/2014.

Wie sieht Kobe Bryants Zukunft bei den Lakers aus? Was steht der Franchise bevor? Was bringt der Sommer? Die Antworten gibt’s in der aktuellen BASKET 02/2014.

 

Text: Fabio Grün