Reggie Jackson und Andre Drummond von den Detroit Pistons klatschen ab.

Reggie Jackson und Andre Drummond bringen die Pistons wieder auf Erfolgskurs.
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Detroit – lange waren diese sieben Buchstaben mit so viel Negativem behaftet. Dem traurigen Niedergang der Automobil-Hochburg. Dem erschreckenden Zerfall einer einst so schillernden Industriemetropole. Hoher Arbeitslosigkeit. Perspektivlosigkeit. Massiver Stadtflucht. Beängstigenden Kriminalitätsraten. Detroit war der Inbegriff einer von Depression geprägten Stadt, die in puncto Lebensqualität so attraktiv ist wie Fußpilz. Lange waren die Pistons der einzige Halt der verbliebenen leidgeplagten ­Detroiter, doch dann eroberte die Tristesse auch den Palace of Auburn Hills, die Pistons verschwanden in den Niederrungen der NBA.
Doch die hässlichen Zeiten sind vorbei, die Pistons wieder ein ernstzunehmender Gegner.

Obwohl Greg Monroe im nicht viel attraktiveren Milwaukee ­eine bessere Perspektive gesehen hat und geflohen ist. Fünf Siege aus den ersten sechs Spielen – schön für Detroit, schön für die Fans und ­immens wichtig für die Pistons, deren junge Hoff­nungsträger ­merken, dass sich harte Arbeit auszahlt. Dadurch steigt das Selbstbewusstsein. Und das ist die wichtigste ­Erkenntnis des guten Saisonstarts. Plötzlich wird wieder über die Truppe gesprochen. Und zwar positiv. Sind die Pistons schon ein Contender im Osten? Auf gar keinen Fall, die Bilanz nach 22 Partien passt besser zum Leis­tungsvermögen (12:10). Ein legitimer Playoff-Anwärter? Definitiv! Denn Potenzial ergibt ­gepaart mit Selbstbewusstsein und Erfolgshunger eine ­gefährliche Mischung.

Deshalb: Die Pistons sind wirklich wieder ein gutes Team. Sie funktionieren als Einheit, haben mit Andre Drummond (18,0 PPS, 16,5 REB) und Reggie Jackson (19,3 PPS, 6,3 AS) starke Performer, mit Marcus Morris, Kentavious Caldwell-Pope und Rookie Stanley Johnson gute Youngster. Schön für Detroit. Passend zur Wiederbelebung der vor Kurzem noch fast toten Stadt, sind auch die Pistons wieder im Kommen.

Timo Böckenhüser