In einer ausgeglichenen Partie gegen die spanische Basketballnationalmannschaft zieht das DBB-Team im letzten Viertel den Kürzeren und verliert. Nun wartet Polen im Spiel um die Bronzemedaille.
Es hat nicht sollen sein. Das Finale der EuroBasket 2022 wird ohne Deutschland stattfinden. „Wir haben uns eine Chance gegeben, das Spiel zu gewinnen“ sagte Dennis Schröder unmittelbar nach dem Ausscheiden gegen Weltmeister Spanien. Damit spielte der Topscorer der DBB-Auswahl auf den Acht-Punkte-Vorsprung an, den sich die Deutschen im Vierten Viertel erspielten. Dank einer geschickten Verteidigung in der Zone konnte Spanien letztendlich die Partie doch noch für sich entscheiden. In der entscheidenden Schlussphase zogen die Andalusier ihrerseits auf sechs Punkte weg, den Deutschland in den verbleibenden 20 Minuten nicht mehr aufholen konnte. Damit scheiterte die Mannschaft – wie 2015, beim Abschied von Dirk Nowitzki – am Angstgegner. Doch der Reihe nach.
Fahriger Beginn
Gegen die physisch agierenden Spanier tat sich die DBB Auswahl zu Beginn schwerer als noch gegen Griechenland und hatte in der Offensive mehr Probleme zu Punkten zu kommen. Dank Maodo Lo, der sehenswert mit der Viertelsirene von der Mittellinie versenkte, gingen die deutschen Basketballer aber lediglich mit einem Drei-Punkte-Rückstand in die Pause. Im zweiten Viertel spielte sich dann das ab, was für den weiteren Spielverlauf entscheidend sein sollte. Die Spanier kamen, wie in jedem der vier Abschnitte, bedeutend besser aus der Kabine und versenkten schnell zwei Dreier, die Gordon Herbert früh zur Auszeit zwangen. Nach einigen taktischen Korrekturen lief vor allem das Offensivspiel der Deutschen reibungsloser. Dennis Schröder erwischte einen grandiosen Abend und übernahm unterm gegnerischen Korb immense Verantwortung. 30 Punkte und acht Assists standen am Ende für den Braunschweiger, der die Spanier vor gewaltige Probleme stellte. Um den schnellen ersten Schritt des Point Guards zu kontrollieren, gab die gegnerische Defensive Schröder immer wieder freie Dreierversuche, die dieser mit drei von sieben Treffern aber bestrafen konnte.
Zehn Punkte reichen nicht
Dies verhalf dem Team von Gordon Herbert zu einer zwischenzeitlichen Zehn Punkte Führung in Viertel Nummer zwei. Doch das letzte Wort hatte am Ende Spanien. Trotz Führung vor dem vierten Viertel, gelang es den Andalusiern immer wieder geschickt, für ihren Leistungsträger Willy Hernangomez Missmatches zu forcieren, die der Nummer 14 letztendlich zu viele einfache Punkte ermöglichten. Im entscheidenden Moment misslang Daniel Theis und Dennis Schröder ein ungemein wichtiger Angriff und das erste Mal bahnte sich an, dass die Spanier wohl genau zur richtigen Zeit in Führung lagen. Wagner, Schröder und Co. bäumten sich noch ein letztes Mal auf, doch der sehenswerte Dreier von Andy Obst sowie ein wichtiger Distanzabschluss seitens Maodo Lo kamen zu spät. Spanien behielt die Nerven von der Linie und siegte mit 91:96.
Finalspiele stehen
Für Deutschland endet ein Basketballmärchen damit genau ein Spiel zu früh, doch die DBB-Auswahl kann die hohe Zielsetzung für die Heim-EM im Spiel um Platz Drei immer noch erreichen, was vor dem Sportlichen Großereignis Gordon Herbert wohl nur die Wenigsten zugetraut hätten. Für Spanien geht es am Sonntag Abend gegen die Franzosen, die Polen zuvor deutlich geschlagen hatten, um die Goldmedaille.