In einer spannenden Defense-Schlacht, die untypisch für die Serie war, bezwang Denver die Utah Jazz mit 80:78. Offensiv übernahm Jokić das Zepter und führte seine Nuggets in die nächste Runde gegen die Clippers. Donovan Mitchell und Jamal Murray merkte man die Erschöpfung der letzten Spiele an, in denen Beide ein Feuerwerk abgerissen hatten.
Mitchell

Enttäuschung pur: Donovan Mitchell nach der Schlusssirene (Foto: getty images)

Die ersten sechs Spiele der Serie zwischen Denver und Utah waren geprägt von herausragenden Offensiv-Leistungen. Im Schnitt legten beide Teams zusammen 234 Punkte pro Partie auf und besonders Mitchell und Murray ballerten von überall. Ganz anders sah es im letzten Spiel aus. Mitchell begann schwach und legte bis zur Pause 7 Punkte und 5 Turnover auf. Auch die restlichen Stars aus Utah kamen zu Beginn offensiv nur schwer ins Spiel und beendeten die erste Halbzeit mit nur 36 Punkten und 14 Zählern Rückstand. Aufseiten der Nuggets waren dafür primär Jokić und Michael Porter Jr. verantwortlich.

Im zweiten Spielabschnitt wendete sich das Blatt und Denver scorte nur 15 Punkte in den ersten 16 Minuten. Mitchell übernahm in Q3 und leitete so ein Comeback ein, welches eine spannende Crunchtime versprach. Auch wenn in der Schlussphase beiden Teams der Druck anzusehen war und offensiv mit circa 35 Prozent aus dem Feld nicht mehr wirklich etwas ging, verlor die Partie nicht an Spannung, da um jede Possession verbissen gekämpft wurde. Dabei dominierte Gobert die Zone und schnappte sich allein im Vierten 12 Rebounds. Trotzdem konnte er Jokic im entscheidenden Moment nicht stoppen. Mit 27,5 Sekunden auf der Uhr verwandelte der Serbe einen Hookshot á la Kareem Abdul-Jabbar, welcher sich als Gamewinner herausstellen sollte. Als der Buzzer ertönt, Conley’s 3er Versuch nur an der Innenseite des Rings kratzt und klar ist, die Denver Nuggets ziehen in die zweite Runde der Playoffs ein, sinkt Mitchell überwältigt zu Boden. Mit einer Geste des Respekts ist Jamal Murray der Erste, der den Jazz-Guard tröstet. „Es war ein großartiger Kampf. Ich weiß nicht, was ich sonst noch sagen soll. Ich bin sprachlos“, erklärt Murray glücklich, aber sichtlich erschöpft nach der Partie.

Gleich dreifach rekordträchtig

Die Erstrundenserie der Nuggets und der Jazz war geprägt von einem spektakulären Privatduell zwischen Mitchell und Murray. Beide Guards punkteten je zweimal mehr als 50 Punkte. Vor ihnen war das bisher nur Jordan und Iverson gelungen. In der Geschichte der NBA hatte außerdem bisher kein Gegner-Duo mit 475 Punkten mehr gescort als die Beiden. Und als wäre das nicht genug, erzielten Murray (32) und Mitchell (33) auch noch die meisten Dreier in einer Playoff-Serie.

Rockets und Thunder im Entscheidungsspiel

Nachdem das erste „neutral-court Game 7“ in der NBA Geschichte nicht enttäuschte, folgt in der kommenden Nacht das Zweite. Um 3.00 Uhr treffen die Houston Rockets und die Oklahoma City Thunder zum siebten Mal in der ersten Playoff-Runde aufeinander. Der bisherige Verlauf verspricht eine umkämpfte Partie. Dennis Schröder und seine Thunder konnten einen 2:0 Rückstand aufholen und spielen seitdem eine ausgeglichene Serie, die von hartem Basketball und Nickligkeiten geprägt ist.