Die NBA wurde in den letzten Jahren stark von der „Ära der Superteams“ geprägt, in der sich meist zwei bis drei Superstars gemeinsam einem Club angeschlossen haben. Damian Lillard äußerte sich in einem Interview mit Complex zu der ganzen Thematik. Der 29-Jährige sprach dabei auch über Vereinstreue und sein Vermächtnis bei den Portland Trail Blazers.

„Dame“ unterzeichnete diesen Sommer eine vorzeitige Verlängerung seines Vertrages bei den Blazers. Der All-NBA-Point-Guard verdient ganze 196 Millionen über vier Jahre. Der ursprünglich aus der Bay Area stammende Lillard hat in Portland ein neues Zuhause gefunden und fühlt sich mit dem sozialen Umfeld verbunden. „Es geht weniger um eine Organisation, es geht um die Stadt selbst“, erklärte der Rookie of the Year von 2013.

Im Game 5 der ersten Runde der letztjährigen Playoffs verwandelte Damian Lillard einen Buzzer Beater, Portland zog in die nächste Runde ein. (Foto: Getty Images)

Titel haben für Dame nicht die allerhöchste Priorität, stattdessen sei ihm wichtig, was er in den letzten sieben Jahren in Portland aufgebaut habe. „Ich möchte Teil des Aufstiegs sein“, sagte der viermalige All Star. Er wolle sich ein ähnliches Vermächtnis aufbauen, wie es bereits Kobe Bryant in Los Angeles und Dirk Nowitzki in Dallas getan haben.

Lillard zeigt dennoch Verständnis für NBA-Spieler, die ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen und den Club wechseln. „Ich denke, dass die Leute die Kontrolle übernehmen, weil das heute besser geht als je zuvor“, sagte der Blazers-Guard. „Ich habe damit kein Problem, aber ich bevorzuge diesen Weg nicht. Sie entscheiden sich so für ihre Karriere, ich entscheide mich für meine anders.“

Die Athleten besitzen mehr Kontrolle als je zuvor, auch in dieser Offseason entschieden sich etwa Kawhi Leonard und Paul George für die Los Angeles Clippers. Anthony Davis erzwang vor Monaten einen Trade zu den L.A. Lakers.

„Was ist der Spaß daran?“

„Dame“ ist kein Freund von der Formierung sogenannter Superteams. „Wenn ich jetzt gehen würde, warum habe ich all die Zeit über die letzten Jahre investiert, nur um jetzt zu gehen? Wenn ich mit drei anderen Stars zusammenspiele, glaube ich nicht, dass viele Leute bezweifeln würden, dass ich gewinnen kann“, sagte der 29-Jährige. „Wir würden gewinnen, aber was ist die Herausforderung oder der Spaß daran?“

Als Beginn der Superteam-Ära werden die Boston Celtics aus der Saison 2007/08 gesehen, als Kevin Garnett und Ray Allen gemeinsam mit Paul Pierce die ersten „Big Three“ bildeten. Das Trio gewann in seiner ersten Saison prompt den NBA-Titel und etablierte sich über Jahre an der Spitze der Eastern Conference.

Dies führte 2010 zu „Der Entscheidung“ – LeBron James wechselte nach South Beach zu den Miami Heat und holte gemeinsam mit Chris Bosh und Dwyane Wade zwei NBA-Championships. Die Warriors setzten mit der Verpflichtung von Kevin Durant 2016 noch einen drauf und kreierten eine „Big Four“.

In diesem Sommer wurde die Balance wiederhergestellt. Sechs von 15 All-NBA-Spielern aus der letzten Saison wechselten das Team und die Ära der dynamischen Duos hat begonnen. Lillard und C.J. McCollum sind eines dieser Duos. Beide sind den Trail Blazers treu geblieben und werden in der kommenden Spielzeit mit „Rip City“ um einen Playoff-Platz kämpfen.