Das erwartet spannende Spiel zwischen den Oklahoma City Thunder und den San Antonio Spurs in Spiel 6 blieb aus. Stattdessen demonstrierte OKC seine Überlegenheit und lag bereits zur Halbzeit mit 24 Zählern in Front. Mit gerade einmal 31 Punkten im ersten Durchgang verzeichneten die Spurs, das zweitbeste Team der Regular Season, einen Saison-Tiefstwert für Punkte in der ersten Halbzeit. Seit 14 Jahren musste sich kein Spurs-Team mehr mit solch einer mageren Ausbeute zufriedengeben. Ausgerechnet in dieser „Must-Win-Situation“ zeigten die Spurs Nerven, trafen freie Würfe nicht und in Person von Point Guard Tony Parker auch oftmals falsche Entscheidungen. Die 99:113-Niederlage beendet die Saison des fünfmaligen Meisters. OKC zieht mit 4:2 in die Western Conference Finals ein.
Die Thunder versetzten ihre Heimfans über die gesamte Länge des Spiels in Ekstase. Kevin Durant erzielte 37 Punkte (12/24 FG). Und auch sein kongenialer Partner Russell Westbrook konnte ein bärenstarkes Double-Double verzeichnen (28 Punkte, zwölf Assists). Das Duo war gemeinsam durch Körbe oder Assists an 88 Zählern beteiligt. Der zusätzliche X-Faktor war Andre Roberson, der wieder einmal als starker Defender agierte und zudem auch vorne drei seiner fünf Dreier traf (in den gesamten Playoffs bislang war es nur einer).
Es gab diesen Moment im vierten Viertel, als man glaubte, San Antonio könne noch einmal ran kommen. Nach einem längeren Lauf hatte Tim Duncan die Chance per Dunking abzuschließen und so auf neun Punkte zu verkürzen … Doch es wirkte wie ein Sinnbild für dieses Spiel und die ablaufende Zeit von „The Big Fundamental“, als er bravurös von Serge Ibaka geblockt wurde. Möglicherweise sahen die Fans in der Chesapeake Energy Arena gestern das letzte Spiel des vielleicht größten Power Forwards, den das Spiel je gesehen hat. Wehmut kommt auf, sicher auch bei Duncan (19 Punkte, 7/14 FG), der alles für den Sieg gab, aber am Ende, genauso wie der kämpfende Kawhi Leonard (22 Punkte, neun Rebounds, fünf Assists, drei Steals) das Ausscheiden nicht verhindern konnte. Die Moral stimmte bis zuletzt. Ausgerechnet die Oldies brachten die Texaner im vierten Viertel wieder in Schlagdistanz. Und auch wenn es eine Fußnote diese Spiels bleiben wird, kam es zu einer Szene, die Baskteballfans nostalgische Tränen in die Augen getrieben haben könnten: Duncan traf nach Pass von Andre Miller einen Layup, dies war mit addierten 80 Jahren wohl das älteste Pick’n’Roll der Playoff-Geschichte.
Im West-Finale treffen die Oklahoma City Thunder nun auf den amtiernden Meister, die Golden State Warriors samt MVP Stephen Curry, die sich mit 4:1 gegen die Portland Trail Blazers durchsetzten konnten. Spiel 1 steigt in der Nacht von Montag auf Dienstag in Golden State.
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