Kyrie Irving von den Cleveland Cavaliers zieht mit Ball in der Hand an zwei Spielern der Dallas Mavericks vorbei.

Kyrie Irving wollte ohne LeBron James die Führung der Cavs übernehmen – und war erfolgreich.
Foto: getty images

Oftmals wird bei den Cleveland Cavaliers von einer „Big Three“ gesprochen. Im Mittelpunkt steht dabei selbstverständlich immer Superstar und Liga-Ikone LeBron James. Doch „The Chosen One“ ist nicht mehr der jüngste, und so bekommt der Forward während der Regular Season ab und an Verschnaufpausen verschrieben. So war es dann auch im Heimspiel der Cavs gegen die Dallas Mavericks. Und vor allem Kyrie Irving bewies an diesem Abend, dass er ein mehr als würdiges Puzzleteil im mächtigen Dreigestirn aus Ohio darstellt.

Zumindest gefühlt, war der Point Guard der Cavaliers beim äußerst knappen und spannenden 99:98-Heimsieg an allen Enden und Ecken des Courts zu finden. Irving zog aggressiv zum Korb, scorte überragende 33 Punkte und spielte sogar eine überraschend starke Defense. Vor allem sein Steal kurz vor Ende des Spiels, als er Nowitzki den Ball klaute und nach anschließendem Foul zwei wichtige Freiwürfe traf, besiegelten für die Mavericks die sechste Niederlage in den letzten sieben Spielen. Ebenfalls stark zeigte sich auch Kevin Love, der mit seinem überzeugenden Double-Double (23 Punkte, 18 Rebounds) einen außerordentlichen Teil zum Erfolg beitragen konnte.

Nowitzki, mit 20 Zählern neben David Lee geteilter Topscorer bei den Mavericks, zeigte sich nach dem Spiel enttäuscht: „Wir hatten am Schluss genug Möglichkeiten, den Ausgleich zu erzielen. Aber wir hatten in den letzten zwei Minuten drei Ballverluste, dazu kam noch das katastrophale erste und dritte Viertel.“ Zwischenzeitlich lag Dallas mit knapp 20 Punkten in Rückstand, konnte das Spiel aber zum Ende hin wieder offen gestalten.

Cavaliers-Coach Tyronn Lue war trotzdem nicht unzufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: „Es war kein glücklicher Sieg. Wir waren zwei Mal mit 20 Punkten vorne. Aber Dallas hat gekämpft und hat wieder ein Spiel daraus gemacht. Wir waren aber in der Lage, uns da durchzukämpfen und darüber bin ich sehr froh.“

Auch Man of the Match Kyrie Irving hatte eine Erklärung für seine starke Leistung parat: „Ehrlich gesagt, war es mir heute ein persönliches Anliegen. Ich weiß, dass wir ohne LeBron nur bei 4-12 stehen. Das habe ich mir zu Herzen genommen, denn ich muss das Team häufiger anführen. Egal, ob mit oder ohne LeBron.“ Es scheint, als würde Cleveland langsam aber sicher in Playoff-Form kommen.

Für die Mavericks gestaltet sich der Spielplan weiterhin absolut brutal. Am Freitag empfängt man die Golden State Warriors, nur um danach im Back-to-Back, auswärts und zuhause, gegen die Portland Trail Blazers anzutreten. Für die Cleveland Cavaliers geht die Reise am Freitag in Orlando weiter.