An einem spielfreien Tag in der NBA gab es gestern doch signifikante Neuigkeiten: Tom Thibodeau muss nach fünf Jahren den Trainerstuhl bei den Chicago Bulls räumen.

Vor seiner Bulls-Zeit war "Thibs" 21 Jahre lang Assistant-Coach (Foto: Getty Images)

Vor seiner Bulls-Zeit war „Thibs“ 21 Jahre lang Assistant-Coach (Foto: Getty Images)

„Thibs“ hatte die Bulls zwar nach seiner Ankunft 2010 zu einem Playoff-Team geformt, war dafür sogar 2011 mit dem „Coach of the Year“-Award ausgezeichnet worden, doch war er in den Playoffs stets vor den Finals gescheitert, blieb mit seinen talentierten Teams und seinem Schützling Derrick Rose, der unter ihm als jüngster Spieler der Geschichte zum MVP gewählt wurde, hinter den hohen Erwartungen von Fans, Franchise und Experten zurück.

So halfen dem als Defensiv-Strategen bekannten Headcoach nun auch nicht die 255 Siege, die er in 394 Partien als Trainer errungen hatte (Quote: 64,7%). Der 57-Jährige war über die Jahre häufig in die Kritik gekommen, seine Leistungsträger zu viel einzusetzen und von Verletzungen zurückgekommene Spieler zu überlasten. Dadurch hatte er sich auch vereinsintern in Verruf gebracht.

Die Profis selbst bedauerten den Weggang ihres Basketball-Lehrers. Während Rose sagte, wenn es nach ihm ginge, wäre er nächstes Jahr noch im Amt, nutzte Center Joakim Noah die Frage eines Journalisten, um sich für die gemeinsamen Erlebnisse zu bedanken. Selbst der wohl prominenteste bekennende Bulls-Fan, US-Präsident Barack Obama, äußerte sich gestern über Twitter zum Rausschmiss des Coaches. „Ich liebe Thibs und er hat Großartiges geleistet. Es tut mir Leid, dass er gehen muss, Ich denke aber, dass ein anderes Team sich ihn schnappen wird.“

Ob das der Fall sein wird, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Tatsächlich wird Thibodeau schon jetzt mit den New Orleans Pelicans und Olando Magic in Verbindung gebracht, Berater jedoch sollen dem Top-Trainer geraten haben, eine Saison abzuwarten.