Im Sport über „verdient“ und „unverdient“ zu sprechen, hat immer diesen gewissen Beigeschmack. Denn schlussendlich ist gewissermaßen jeder Sieg und jede Niederlage verdient. Und dennoch ist da dieses Mitfühlen, das empathische „Gönnen-Wollen“, weshalb das aufopferungsvolle Kämpfen belohnt werden soll – und da es das nicht wird, spricht man gerne mal vom „unverdienten Verlierer“ oder eben selbigen „Gewinner“.

In der zurückliegenden Nacht erübrigt sich diese Diskussion, weil die Brooklyn Nets den Erfolg gegen die Atlanta Hawks und das daraus resultierende siebte Spiel der Serie einfach nicht verdient gehabt hätten. Punkt. Das beginnt damit, dass die das Barclays Center nicht ausverkauft war – beim unter Umständen letzten Heimspiel der Saison, der Do-or-Die-Partie der Serie. Okay, ist nunmal Brooklyn, eine andere Welt …

Die Brooklyn Nets stehen vor einem großen Umbruch! (Foto: Getty Images)

Die Brooklyn Nets stehen vor einem großen Umbruch! (Foto: Getty Images)

Aber auch sportlich hatten die Nets das Weiterkommen einfach nicht verdient – nicht nach diesen Leistungen! Zu unbeständig, zu schwankend, zu emotionslos agierten die Jungs aus New Yorks Nachbarschaft. Bestes Beispiel? Deron Williams: Der Ex-All-Star hatte ohnehin schon eine maximal mäßige Spielzeit, aber die Serie gegen Atlanta zeigte, was Brooklyns Problem ist. 35 Punkte, sieben Assists, fünf Rebounds, drei Steals und beeindruckende Quoten (100 % FW, 63,6 % 3er, 52,0 % FG) legte der Point Guard in Spiel 4 auf, womit er sein Team zum zweiten Erfolg und 2:2 in der Serie führte.

Das war’s dann jedoch: Über das Duell gesehen verbuchte der Playmaker 11,8 Punkte, 6,2 Rebounds und 5,5 Assists – und kassiert dafür rund 20 Mios. Läuft … nicht! Die Nets stehen vor dem absoluten und radikalen Umbruch, anders geht’s nicht. Das Team wird sich verändern, grundlegend.

Atlanta währenddessen steht in der zweiten Runde. Jeff Teague gelang zwar kein einziger Zähler, dafür aber 13 Assists; Kyle Korver traf sechs Dreier, Paul Millsap dominierte offensiv (25 Punkte), DeMarre Carroll (20) und Al Horford (18) scorten ebenso gut wie Dennis Schröder (12) von der Bank aus. Es war irgendwo das „normale“ Bild: Die Hawks spielten ihren Steifel, ließen sich wie bereits drei Mal zuvor in der Serie nicht beirren und fuhren den Sieg ein. Verdient. Denn sie haben mehr investiert, mehr versucht, mehr riskiert … und mehr erreicht. Daher erübrigt sich dieses Mal die Diskussion über verdient und unverdient.

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