Als die Reporter den deutschen Nationalspielern beim Medientraining ihre Fragen stellen durften, stand einer im Mittelpunkt, bei dem noch gar nicht sicher ist, ob er bei der EM überhaupt spielen darf: Anton Gavel. Im Interview spricht der gebürtige Slowake über seine Entscheidung für Deutschland auflaufen zu wollen, den Nationalkader und seine Ziele.

BASKET: Anton, du hast hier im Umfeld der Nationalmannschaft viele aktuelle und ehemalige Mitspieler: Karsten Tadda, Tibor Pleiß, Maik Zirbes und Coach Chris Fleming. Haben alle diese Weggefährten Anteil an deiner Entscheidung, jetzt für Deutschland spielen zu wollen?

Gavel: Es ging tatsächlich weniger um Emotionales als um Bürokratisches, aber auch abseits dessen und der persönlichen Kontakte: Einfach dadurch, dass ich schon so lange hier bin und jetzt die Möglichkeit habe, eine Europameisterschaft zu spielen, schien mir die Option sehr reizvoll.

BASKET: Gab es die Überlegung dann schon länger?

Gavel: Was heißt länger … Ich wusste bis zuletzt überhaupt nicht, dass es möglich ist.

BASKET: Inwiefern hilft dir, dass du gerade mit Coach Fleming schon so lange und erfolgreich zusammengearbeitet hast?

Anton Gavel

Gavel wurde in der vergangenen Saison mit dem FC Bayern München Vize-Meister (Foto: Getty Images)

Gavel: Ich kenne ihn sehr gut, habe fünf Jahre für ihn gespielt. Natürlich kenne ich gewisse Drills und ich weiß, wie er tickt. Genauso ist es auch umgekehrt. Deswegen wird das sicher nie zum Problem. (lächelt)

BASKET: Die Konkurrenz auf den Guard-Spots ist hoch. Musst du dich jetzt noch beweisen oder bist du alleine wegen des großen bürokratischen Aufwands bereits für den Kader gesetzt?

Gavel: Gesetzt ist niemand … Ich meine, natürlich gibt es ein paar wenige Jungs, die sicher dabei sind. Aber es darf nicht sein, dass ich jetzt nur wegen meines Namens oder wegen der Dinge, die ich irgendwann mal in der Bundesliga geleistet habe, automatisch im Kader stehe. Ein gesunder Konkurrenzkampf ist immer wichtig und auch im weiteren Prozess hilfreich, weshalb uns eine solche Leistungsdichte nur weiter nach vorne peitschen kann.

BASKET: Inwiefern glaubst du, dass du mit deiner Erfahrung auch abseits des Spielfeldes den jungen Spielern eine Hilfe sein kannst?

Gavel: Das Wichtigste ist die Mischung zwischen jung und alt, und die haben wir. Es gibt ein paar Jungs, die schon mehrere Welt- und Europameisterschaften gespielt haben: Dirk, Heiko, auch Robin Benzing. Dazu kommen dann ein paar Neue. Die Kombination kann im Letzten den Erfolg bringen.

Interview: Benedikt Lülsdorff