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Top 10: Die besten Dunker aller Zeiten

Der gute alte Slam Dunk ist eine der schönsten Kunstformen, die der Basketball zu bieten hat. Und zwischen Backboard-Bruch, Poster-Dunks und Highflyern haben sich Legenden des „Power-Korblegers“ herauskristallisiert, die für immer unvergessen bleiben. Hier sind sie!

Der legendäre Francis Dayle „Chick“ Hearn ist seit mittlerweile 15 Jahren tot, doch sein Lebenswerk lebt jeden Tag unter den Basketball-Fans auf der ganzen Welt weiter. Der ehemalige Sportreporter, der zwischen 1965 und 2001 über 3.300 Spiele der Los Angeles Lakers am Stück kommentierte, war es nämlich, der viele Fachbegriffe prägte, die den modernen Basketball heute immer noch begleiten. „Airball“, „Fingerroll“, „Give and go“, „Triple-Double“ – allesamt Wortschöpfungen von „Chick“ Hearn, die mittlerweile in den normalen Sprachgebrauch jedes Basketballers übergegangen sind. Und Hearn war es auch, der erstmals von einem „Slam Dunk“ sprach, wenn ein Spieler mit dem Kopf auf die Höhe des Backboards stieg und den Ball mit Power in den Korb wuchtete.

Die Erfolgsgeschichte des Slam Dunks in der Geschichte des Basketballs wäre wohl auch ohne diese Bezeichnung nicht anders verlaufen, doch das ist Spekulation. Fest steht: Aus dem „Versehen“, wie der mutmaßliche Erfinder Bob Kurland seine Aktion 1944 nannte, ist eine wahre Kunstform des Spiels entstanden, die einen unheimlichen Hype erlebt hat und mittlerweile in unzähligen verschiedenen Versionen ausgeführt wird. Während in der NCAA der Dunk als „unfair“ verpönt und von 1967 bis 1976 sogar explizit verboten war, durften in ABA und NBA schon immer Trends gesetzt werden, speziell seit dem ersten Slam-Dunk-Contest 1976 (ABA), den Julius Erving mit einem der bekanntesten Dunks aller Zeiten für sich entschied, als er von der Freiwurflinie absprang und den Ball im Korb unterbrachte. Kein Wunder also, dass der Slam Dunk auch Spieler berühmt gemacht hat, die ohne ihn vielleicht niemand kennen würde. Für 12,0 PPS und 6,1 REB pro Spiel in seinen 726 Partien hätte den 2015 verstorbenen Darryl Dawkins sportlich womöglich niemand in Erinnerung behalten. Weil aber für „Chocolate Thunder“ schon lange vor Shaqs Zeiten regelmäßig die Korbanlagen erneuert werden mussten, bleibt Dawkins unvergessen. Auf der anderen Seite sind Weltstars wie Jordan, Wilkins, Kobe, Erving oder LeBron auch beeindruckende Dunker gewesen. „Der Dunk ist einfach eine Kunstform“, erklärt NBA-Legende Clyde Drexler. „Du brauchst Können, Power und Kreativität, wenn du zu den Besten gehören willst. Und: Jeder Style ist anders.“

Die Guards wollen auch mitmachen

Übrigens: Nachdem der Dunk in seiner Frühform lediglich großen Spielern vorbehalten war, sind mittlerweile auch die Guards in der NBA voll mit dabei. Und nicht nur die typischen „Slasher“ wie Russell Westbrook: Auch „Zwerge“ wie Allen Iverson (1,83 m) entwickelten nach und nach die nötige Sprungkraft, um Dunks – auch in Spielen – zu zeigen. Legendär sind dabei die Auftritte- von Spud Webb (1,70 m, 1986) und Nate Robinson (1,75 m, 2006, 2009, 2010), die trotz ihrer geringen Körpergröße den Slam-Dunk-Contest der NBA für sich entschieden. Dennoch: Weder Webb noch Robinson sind in den Top 10 dieser Ausgabe vertreten. Klar: Dass beide mit ihrer Größe solche Dunks abliefern können, ist Wahnsinn. Doch für die zehn besten Dunker der NBA-Geschichte reicht das nicht, dafür sind größere Spieler einfach zu sehr im Vorteil. Wen wir stattdessen in unserer Liste haben? Checkt die Top 10!

Hier folgt die BASKET-Top-10 der besten Dunker aller Zeiten.

Platz 10

Clyde Drexler

Wie einige andere in dieser Liste gehört auch Drexler zu den 50 besten NBA-Spielern aller Zeiten, doch viele seiner Fans erinnern sich besonders gerne an seine krachenden Dunks. „The Glide“, der am College von Houston mit Hakeem Olajuwon zu „Phi Slama Jama” gehörte, hatte eine unnachahmlich elegante Art, aus der Bewegung hochzusteigen und den Spalding im Korb unterzubringen. Besonders gerne nahm es der 2,01 Meter große Texaner mit größeren Gegenspielern auf, Angst kannte er nicht. Drexler mag nicht zu den spektakulärsten Dunkern aller Zeiten gehört haben, allerdings wirkten seine Aktionen extrem leicht und beinahe beiläufig – ein extrem faszinierender Aspekt (Foto: Getty Images).

Platz 9

David Thompson

In einer Zeit, in der Athletik in der ABA und NBA noch keine so große Rolle spielte wie heute, war Thompson eine absolute Ausnahmeerscheinung. Der Mann, der mit seiner Schnelligkeit plötzlich in die Zone eindringen und wie aus dem Nichts zum Dunk aufsteigen konnte, verlor den Dunking-Contest 1976 gegen Julius Erving, weil der von der Freiwurflinie abgesprungen war. Dennoch: Viele der späteren „Dunking-Kings“ bezeichneten Thompson als ihr Vorbild. Leider endete die Karriere des spektakulären Forwards viel zu früh, nachdem er bei einer Party im legendären Studio 54 eine Treppe hinuntergestürzt war und sich das Knie zertrümmert hatte (Foto: Getty Images).

Platz 8

LeBron James

Im Grunde hat LeBron James in seiner Karriere fast alles erreicht. Vielleicht wird er noch mal Meister, vielleicht auch nicht. Allerdings: Einen großen Gefallen ist er seinen Fans noch schuldig – die Teilnahme am Dunking-Contest. „The Chosen One“ gefällt sich darin, die ganze Debatte, ob er es irgendwann mal tut oder nicht, weiter am Leben zu halten. Dabei würden wir nur allzu gerne sehen, welche Varianten der „King“ in einem Wettkampf auspackt. Dass er zu den spektakulärsten Dunkern aller Zeiten gehört, wissen wir bereits aus den unzähligen NBA-Partien, in denen LeBron seine Alley-Oops, Breakaways oder Poster-Dunks in der Zone ausgepackt hat. Sprungkraft hat er trotz seines fortgeschrittenen Alters noch jede Menge. Also, LeBron: Bitteeeeeeee … (Foto: Getty Images).

Platz 7

Blake Griffin

Auch wenn der Superstar der Clippers 2011 den Dunking-Contest gewonnen hat (zu Unrecht gegen JaVale McGee), sind seine In-Game-Dunks das weit wichtigere Argument, das ihn in diese Liste bringt. Wobei, auch das soll gesagt sein, Blake Griffin in Sachen Dunks quasi die perfekte Zeit erwischt hat. Binnen Minuten gingen seine Videos auf Youtube und Facebook um die Welt, als er zum Beispiel gegen Kendrick Perkins oder Timofey Mozgov explodierte. In seinem Rookie-Jahr war eine Compilation seiner besten Szenen DAS Highlight in allen NBA-Saisonrückblicken. Perfekte Voraussetzungen also, um mit Dunks zur Legende zu werden. Aber: Langsam könnte Blake mal wieder ein paar Kracher auspacken! (Foto: Getty Images).

Platz 6

Shawn Kemp

Wer über Power-Dunks spricht, der kommt an einer Diskussion über Shawn Kemp nicht vorbei. Der „Reign Man“ nutzte die kleinsten Lücken, um zum Korb zu kommen, und setzte auch aus nächster Nähe immer auf den hochprozentigen Abschluss, wo sich andere mit einem Layup zufriedengegeben hätten. Kaum ein Defender konnte es mit Kemps Athletik und Power aufnehmen, wenn man ihn zu nah an den Korb gelassen hatte. Dabei profitierte die Sonics-Legende regelmäßig von den Anspielen seines Partners Gary Payton oder verwertete Fehl­würfe per Putback-Dunk. Sein größtes Vermächtnis in Sachen Dunks war die Demütigung von Alton Lister, als er den Defender quasi als Treppenstufe benutzte und den Spalding mit brachialer Gewalt im Korb unterbrachte (Foto: Getty Images).

Platz 5

Kobe Bryant

In seinen ersten NBA-Jahren war Kobe noch nicht der Star, zu dem er später werden sollte. Da traf es sich gut, dass er zumindest mit seiner Athletik und seiner Power über Ringhöhe von sich reden machen konnte. In seinem ersten NBA-Jahr räumte er gleich mal den Titel beim Dunking-Contest ab und zeigte auch in den Spielen, dass er dem Slam Dunk nicht abgeneigt war. Gerade in jungen Jahren zeigte die „Black Mamba“ eine enorme Hangtime, die ihm verschiedenste Varianten ermöglichte. Ob Reverse, 180-Dunks oder Tomahawks – Kobe hatte alles im Repertoire. Später in der Karriere stopfte er immer noch gerne (und oft), die Flexibilität ging dann mit den Jahren etwas verloren (Foto: Getty Images).

Platz 4

Michael Jordan

Eine Rangliste, die „The Greatest of All Times“ nicht anführt – irgendwie erfrischend! Irgendwie aber auch unfair, dass der beste Spieler aller Zeiten gleichzeitig einer der besten Dunker war. Bei Jordan stimmte das Paket: Er gewann den Dunk-Contest 1987 und 1988 in seinen legendären Nikes, die Firma warb mit dem Slogan „Come fly with me“. Viel passender ging es nicht. Einfach gesagt: Magic Johnson und Larry Bird hatten die NBA wieder wichtig gemacht, Jordan machte sie – schon lange vor seinen Titeln – als Gesicht der Liga wieder gesellschaftsfähig. Der Start einer Traumkarriere (Foto: Getty Images).

Platz 3

Dominique Wilkins

Gleich zweimal entschied Wilkins den Slam-Dunk-Contest für sich, 1985 und 1990. Doch es waren seine Dunks im Spiel, die bei den Gegnern wirklich für Angst und Schrecken sorgten. Wilkins setzte einen neuen Maßstab, wenn es darum ging, über Gegenspieler hinweg zu dunken und sie zu „posterizen“. Es war seine Art, seine Überlegenheit über einen Gegner auszudrücken und seine Gegner unter Druck zu setzen. Für viele NBA-Experten ist er der beste „In-Game-Dunker“ der Geschichte, bei uns landet er auf Platz drei. Hoffentlich kann er damit besser umgehen als mit seiner Niederlage im Dunking-Contest 1988 gegen Michael Jordan. Seitdem verpasst Wilkins in keinem Interview die Gelegenheit, zum Ausdruck zu bringen, wie sehr es ihn wurmt, nicht auch diesen Contest gewonnen zu haben (Foto: Getty Images).

Platz 2

Julius Erving

Die NBA-Legende war der erste Basketballer, der Dunks nicht nur für zwei Punkte, sondern auch für den Highlight-Reel benutzte. „Dr. J“ zeigte der Welt, wie viel Spektakel man bieten kann, wenn man einen orangen Ball durch einen Korb wuchtet. Schon vor Michael Jordan sprang er von der Freiwurflinie ab und stopfte trotzdem. Die ganze Kultur, die später um den Dunk entstand, resultierte daraus, dass Erving ihn salonfähig gemacht hatte. Das Traurige an der Sache: Viele Heldentaten, die Erving vollbracht hat, wurden nicht für die Nachwelt festgehalten. So können wohl nur Zeitzeugen wirklich bewerten, was den Style und die „Dunk Attitude“ des „Doctors“ wirklich ausmachte (Foto: Getty Images).

Platz 1

Vince Carter

Vince Carter bekam in seiner Anfangs­zeit das Label „Der nächste Jordan“ aufgedrückt. Das war noch, bevor die Welt erkannt hatte, dass es niemals einen neuen Michael Jordan geben wird. Auch wenn Carter ein toller Spieler ist: Nichts konnte er so gut wie dunken! „Air Canada“ eroberte die NBA mit seinen „Throwdowns“ im Sturm, entschied 2000 sogar den Dunking-Contest für sich. Seine Dunks hatten alles, was man sich in Sachen Kreativität, Power, Athletik und Hangtime nur wünschen konnte. Das bekam bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney auch Gegenspieler Frederic Weis zu spüren, den Carter mit dem wohl berühmtesten Dunk aller Zeiten demütigte. Ein würdiger Top-10-Sieger! (Foto: Getty Images)

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