Die Heimkehr von Victor Wembanyama verlief wie im Bilderbuch: Eine spektakuläre Top-Performance zementierte einen klaren Sieg gegen defensiv müde Pacers. Die Top-Nachricht aus deutscher Sicht lieferte indes Adam Silver.

Ein Großer noch größer: Knapp 16.000 Fans bekamen in der Accor Arena eine regelrechte „Wemby-Show“ zu sehen. (Credit: Garrett Ellwood/NBAE via Getty Images)

Es ist schon bemerkenswert, wie ein 21-Jährige inmitten von 16.000 Fans mit den höchsten Erwartungen auf den Punkt abliefert – und mit seiner bisher komplettesten und besten Saisonleistung glänzt. In der Pariser Accor Arena führte der 21-jährige Superstar die San Antonio Spurs zu einem souveränen 140-110-Sieg gegen die Indiana Pacers und veredelte damit sein NBA-Debüt in der Heimat. Spurs-Trainer Mitch Johnson erklärte in der Pressekonferenz zuvor, er müsse dem Youngster gar nicht helfen, den Druck der Medien auszublenden, weil er schon so professionell ist. Auch Pacers-Coach Rick Carlisle lobte Wemby: „Er ist einfach schon jetzt so unfassbar reif in seinem ganzen Auftreten, in seiner ganzen Persönlichkeit“, so der 65-Jährige. Nach den Nationalhymnen wurde es emotional – Pacers-Bennedict Mathurin und Victor Wembanyama richteten einige Worte an die Fans. Letzterer konnte zunächst vor lauter Ekstase gar nicht erst ansetzen, bevor er nach einiger Zeit locker lässig ins Mikrofon spricht: „Guten Abend Paris, wie geht’s euch so?“. Anschließend betont er seine Dankbarkeit gegenüber den Fans und wünschte allen ein spektakuläres Spiel. Als wüsste er ganz genau, was folgen sollte.

Spurs bestrafen nachlässige Pacers

Es wurde relativ schnell klar: Dieser Abend gehörte Wembanyama. Nachdem er beim öffentlichen Training am Vortag beinahe schon verkopft wirkte, explodierte er im Spiel mit einer Mischung aus spielerischer Leichtigkeit und physischer Dominanz. Am Ende sollten 30 Punkte und 11 Rebounds stehen. Es war Wembys beste Saisonleistung, pünktlich zur Heimkehr nach Paris. Die Pacers halten bis zum dritten Viertel zumindest noch den Anschluss, fallen dann aber ihrer defensiven Nachlässigkeit zur Last. „Wir hatten einfach keine Energie mehr“, analysierte Pacers-Forward Obi Toppin. Die Entscheidung fällt, als Wembanyama und die Spurs vier Angriffe der Pacers am Stück blocken und sich mit dem Publikum im Rücken spektakulär in einen Rausch spielten.

Es waren jene Minuten, in denen Wembanyama unter Beweis stellte, warum er als das größte Basketball-Versprechen seiner Generation gilt. Als Topscorer seines Teams und Mann des Abends absolvierte er wie ein Routinier die Pressekonferenz, beantwortete in höchster Professionalität und Angemessenheit die Frage einer Kinder-Reporterin und verabschiedete sich von den anwesenden Journalistinnen und Journalisten.

Promipräsens: Neben den NFL-Stars Odell Beckham Jr.,CeeDee Lamb, und Ja’Marr Chase waren weitere Sportstars wie Pedri, Rodri oder Esteban Ocon vor Ort. Auch NBA-Legenden wie Oscar Robertson, Manu Ginobili, Tony Parker und Pau Gasol gaben sich die Ehre. (Credit: David Dow/Copyright 2025 NBAE via Getty Images)

Kommt die NBA nach Deutschland?

Für die NBA sind es indes weniger zwei Ligaspiele und viel eher ein internationaler PR-Ausflig. Auch Spurs-Coach Mitch Johnson unterstrich in der Pressekonferenz vor dem Spiel, dass es für alle ein Businesstrip sei. Das bestätigte dann auch der Auftritt von Commissioner Adam Silver, der die gigantischen Erfolge von Wembanyama und der NBA in Paris mit millionenschweren Zahlen hinterlegte. Gefragt von BASKET, welche Nachricht er an deutsche Fans bezüglich eines Spiels in Deutschland habe, gab es dann die vielleicht wichtigste Nachricht des Events: „Stay tuned“, so Silver. Die Liga schaue sich zu genau diesem Zeitpunkt sehr genau die Möglichkeiten an und arbeite an genau diesem Plan. Es wäre das erste Regular Season Game der NBA-Geschichte auf deutschem Boden. Als favorisierter Austragungsort gilt Berlin. Auch eine Beteiligung der Orlando Magic gilt wenig überraschend als wahrscheinlich.

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