Zuletzt gab es immer wieder Gerüchte, Damian Lillard würde einen Trade von den Portland Trail Blazers forcieren – Der Point Guard ist mit der sportlichen Lage bei den Blazers unzufrieden. BASKET blickt auf die Hintergründe und denkbare Trade-Szenarien.
Lillard

Läuft Damian Lillard auch 2021/22 für die Portland Trail Blazers auf? (Foto: Getty Images)

Geht er oder bleibt er? „Im Moment weiß ich nicht genau, was ich tun werde“, kann der Point Guard diese Frage aktuell wohl selber nicht beantworten. Immer wieder gab es in den vergangenen Wochen Gerüchte, der 31-Jährige fordere einen baldigen Trade von den Portland Trail Blazers. Eine entsprechende Meldung von True Hoop dementiert Lillard zuletzt, doch ein Trade gilt nicht als ausgeschlossen. Der Superstar will vor allem endlich seine Titelambitionen erfüllen.

Frust über Kader-Qualität

Bei den Blazers, die ihn vor neun Jahren drafteten, ist Lillard seit langer Zeit der musterhafte Anführer des Teams und besitzt ein hohes Ansehen. Doch den Titel konnte er mit dem Klub (noch) nicht gewinnen, das Team besitzt zwar jährlich Qualität, kann mit den Spitzenteams aber nicht mithalten. Vor allem in der Defensive haben die Blazers mit vielschichtigen Problemen zu kämpfen, zudem fehlt ein weiterer Unterschiedsspieler, der die Mannschaft zusammen mit Lillard anführt. „Wollen wir wirklich den Titel gewinnen? Ist das unser Ziel? Dann müssen wir das auch zeigen, dann müssen wir auch dementsprechend handeln“, äußert sich Lillard unmissverständlich. Konkret stellt er an seinen Klub die Forderung, in Zukunft den Titelkampf mit einem klaren Plan und mehr Nachdruck anzugehen. Einer neuer Head Coach (Chauncey Billups) reicht seiner Meinung nach nicht aus, um den sportlichen Misserfolg zu kompensieren.

Beide Seiten müssten profitieren

Fest steht, Lillard ist aufgrund des sportlichen Misserfolgs bei Portland aktuell nicht glücklich. Doch sein noch bis 2024 gültiger Vertrag zeugt gleichzeitig von seiner hohen Verbundenheit zum Klub – und könnte nun gleichermaßen einen Trade verkomplizieren. Denn aufgrund der langen Laufzeit besitzt Lillard nur wenig Möglichkeiten, Druck auf seinen Klub auszulösen. Dieser besitzt ebenso nur sehr wenig Handlungsspielraum. Nur Teams, bei denen ernste Titelchancen bestehen, kommen für Lillard überhaupt in Frage. Aus Sicht der Blazers hingegen müssen interessierte Teams einen sehr lukratives Package bieten, damit ein Trade realistisch wird. Ein Trade mit jungen Spielern besäße mit hoher Wahrscheinlichkeit den größten Reiz.

Eine ernsthafte Option wäre ein Deal mit den Boston Celtics. Jaylen Brown, Tristan Thompson und Payton Pritchard und einige 2021er Firsts wären ein Trade der funktionieren würde. Boston würde die eigenen Titelchancen durch den Deal definitiv erhöhen, allerdings passt Brown besser zum Team als es Lillard tun würde. Auch die Philadelphia76ers sind ein Kandidat, sollte ein Trade tatsächlich forciert werden. Ben Simmons, Tyrese Maxey und Matisse Thybulle für den Point Guard abzugeben würde funktionieren, aus Blazers-Perspektive würde der Deal jedoch wenig Sinn ergeben. Die New York Knicks sollen ebenfalls bereits über einen Trade nachgedacht haben und auch auf der Favoriten-Liste von Lillard stehen. Besonders die Vielzahl an Jungspielern macht die Knicks interessant. Ein Tausch mit R.J. Barett, den Talenten Obi Toppin und Immanuel Quickley sowie ggfs. einigen Draft-Picks könnte auch für Portland interessant sein.

Warriors und Nuggets sind Optionen

Auch die Golden State Warriors haben Interesse an dem 31-Jährigen. Anzubieten hätten sie James Wiseman, Andrew Wiggins und zwei 2021er Firsts. Für die Dubs wäre Lillard definitiv ein großer Gewinn, doch das mögliche Tauschangebot dürfte den Blazers nicht reichen.

Ein Trade, der die Blazers ernsthaft nachdenken lassen würde, wäre ein Deal mit den Denver Nuggets. Jamal Murray, Michael Porter Jr. und ein Draft Pick obendrauf wäre ein äußerst lukratives Tauschangebot. Der Deal klingt sehr wertvoll und würde beiden Teams definitiv weiterhelfen. Die Nuggets hätten mit Lillard dann einen zweiten Top-Ten-Spieler und echten Contender in ihren Reihen. Die Blazers wiederum bekämen mit Porter Jr. einen extremst talentierten Jungspieler mit großem Offensiv-Potenzial. Mit Murray wäre allerdings einer der Trades aktuell verletzt, was zumindest ein gewissen Risiko bedeuten würde.

Denkbare Trades gibt es also einige. Ob ein Deal aber tatsächlich zustande kommt ist fraglich. Denn Lillard will vor allem den Titel gewinnen, am liebsten mit den Blazers. Seine Forderungen an den Klub hat Damian Lillard klar formuliert, die aktuellen Trade-Gerüchte dürften diese bei den Klub-Verantwortlichen noch einmal untermauern. Schaffen die Blazers es, um Lillard einen ernstzunehmenden Contender aufzubauen, dürften die Chancen eines Verbleibs des Superstars hoch sein. Ist ein Trade doch gewünscht, sind die Denver Nuggets die lukrativste Adresse.