Die Tradephase ist aufgeschoben und auch auf die Free Agency lässt noch einige Wochen auf sich warten. Spektakuläre Spielerwechsel hat die aktuelle Offseason also noch nicht zu bieten. Neben Trade-Gerüchten lieferten aber besonders einige Trainerverpflichtungen Stoff für NBA-Medien.
Doc Rivers (Philadelphia 76ers)
Seit 1999 ist Doc Rivers NBA-Headcoach und bekannt für einen engen Dialog zu seinen Spielern. Vor allem in Boston konnte er damit Erfolge feiern. Der 59-Jährige führte die Celtics zwei Mal in die Finals und holte einen Titel. Seit seinem Wechsel zu den Clippers 2013 kam er nie über die Conference-Semi-Finals hinaus und wurde nach dem diesjährigen Ausscheiden gegen den Underdog aus Denver entlassen. Nun soll er seit Jahren aufstrebende 76ers zur Meisterschaft führen. Nach einem Sweep gegen die Celtics in der ersten Runde der Bubble-Playoffs trennte man sich in Philadelphia von Coach Brett Brown. Zunächst hatte man als Nachfolger Mike D’Antoni im Visier, entschied sich dann jedoch für Rivers. Trotz Trainerwechsel wird die Debatte, ob Simmons und Embiid als Superstar-Duo agieren können, wohl vorläufig bestehen bleiben.
Tyronn Lue (L.A. Clippers)
In der vergangenen Saison noch leitender Assistenztrainer hinter Doc Rivers, übernimmt Tyronn Lue jetzt das Ruder in Los Angeles. Er kennt den vielversprechenden Kader der Clippers und soll laut Wojnarowski die Unterstützung von einigen „prominenten Spielern“ bekommen haben. Außerdem bringt Lue Championchip-Erfahrung mit, nachdem er die Cleveland Cavaliers 2016 in seiner ersten Saison als Headcoach zu einem Titel führen konnte. Als Cheftrainer in Los Angeles muss er hohen Ansprüchen gerecht werden. Nach einer enttäuschenden Postseason werden die Clippers angeführt von Kawhi Leonard und Paul George wohl auch in der kommenden Saison als Titelanwärter gelten.
Steve Nash (Brooklyn Nets)
Für die wohl größte Sensation in Sachen Trainerverpflichtung sorgten die Nets. Nachdem man sich in der Free Agency 2019 in Irving und Durant Starpower zugelegt hatte, folgte eine zu erwartende mittelmäßige Saison. KD fiel die gesamte Spielzeit aus und Irving unterzog sich nach 20 Partien einer Schulter-OP. Für viele kam es daher überraschend, als sich Brooklyn Anfang März von Headcoach Kenny Atkinson trennte und im September bekannt gab, Steve Nash anzuheuern. Der ehemalige Guard gilt als einer der smartesten Basketballer aller Zeiten, bringt jedoch keinerlei Trainererfahrung mit. Die enge Zusammenarbeit zwischen Nash und Kevin Durant bei den Warriors spielte bei dieser Entscheidung wohl eine wichtige Rolle. Nur ein großer Name oder der passende Trainer für einen Contender?
Stan Van Gundy
Mit No.1-Pick Williamson haben sich die Pelicans endlich einen Platz auf der großen NBA-Bühne ergattert. Um dauerhaft im Fokus der Fans zu bleiben, müssen Zion, Ingram und Co. jedoch Erfolge bringen. Um das zu bewerkstelligen, entschied man sich in New Orleans bei der Suche nach einem Headcoach für Stan Van Gundy. Dieser kehrt nach zwei Jahren als TV-Experte an die Seitenlinie zurück und übernimmt ein vielversprechendes Team. Mit jungen Stars und einigen Draft-Picks steht den Pelicans eine rosige Zukunft bevor. Van Gundy arbeitete als Cheftrainer bisher in Detroit, Miami und Orlando. Mit den Magic scheiterte der 61-jährige bereits zwei Mal in den Finals. In New Orleans erwartet man in den nächsten Jahren von Van Gundy, dass er die junge Mannschaft zu einem Contender im umkämpften Westen macht und Zion Williamson bei seinem Aufschwung zum Superstar unterstützt.