Nachdem die Lakers in Spiel 5 noch verpasst hatten, den vierten Sieg einzufahren, ließen sie den Miami Heat keine Chance auf einen Ausgleich der Serie. Angeführt von LeBron James und Anthony Davis dominierte das Team in purple and gold vor allem in der Defense und gewann die Partie mit 106:93. Dem „King“ war anzumerken, dass er ein Spiel 7 nicht zulassen wollte, um sich seinen vierten Ring schon in der vergangenen Nacht anstecken zu können.
LeBron 4. Ring

In den NBA-Finals 2020 legte LeBron 29,8 Punkte, 11,8 Rebounds und 8,5 Assists pro Spiel auf.
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„Es war einfach eine bemerkenswerte Erfahrung, [Lebron] zu coachen und zu sehen, wie er diese Gruppe, die im letzten Jahr nicht in den Playoffs gespielt hat, mitgrissen hat“, schwärmte Coach Frank Vogel, nachdem sich die Lakers den 17. Titel in Franchise-Geschichte gesichert hatten. „Der Kader wurde über Nacht zusammengestellt, er übernahm dieses Team und führte uns ins gelobte Land.“ James legte 28 Punkte, 14 Rebounds und 10 Assists auf und krönte eine bärenstarke Vorstellung über sechs Spiele mit der Finals-MVP-Trophäe. Der „King“ erhielt alle elf möglichen Stimmen. Co-Star Anthony Davis, der vor allem in der Defense Angst und Schrecken verbreitete, steuerte 19 Zähler, 15 Rebounds und zwei Blöcke bei. Auch Playoff-Rondo war ein Faktor für die Lakers-Dominanz (19 Punkte, 8/11 FGM).

Miami verliert würdevoll

Die tapferen Miami Heat, die nach der Verletzungsmisere in Spiel 1 schon einige abgeschrieben hatten, waren in Spiel 6 chancenlos. Trotz eines überzeugenden Bam Adebayo, der sein erstes starkes Spiel in den Finals hinlegte (25 Punkte, 10 Rebounds, 5 Assists), fand Miami offensiv nicht in die Partie. Die Lakers gewährten den Heatles keine leichten Abschlüsse und übernahmen im zweiten Viertel die Kontrolle. In Halbzeit eins zwangen sie Miami zu neun Turnovern und überrollten sie mit ihrem starken Transition-Spiel.  Zur Pause lag L.A. mit 28 Punkten vorne – die zweitgrößte Halbzeitführung in der Geschichte der NBA-Finals.

Jimmy Butler, der im letzten Spiel 47 Minuten abgerissen hatte, wirkte erschöpft und konnte kein weiteres Meisterwerk leisten. Der Heat-Leader führte sein Team in den Finals in allen zählbaren Kategorien an (Punkte, Assists, Rebounds, Minuten, Steals, Blocks). Trotzdem blieb er selbstkritisch: „Ich habe meinen Job nicht erledigt. Mit Blick nach vorne muss ich das besser machen und meine Aufgabe erfüllen.“ Tyler Herro war dann doch anzusehen, dass es sich bei ihm um einen 20-jährigen Rookie handelt. Der Guard steuerte nur sieben Punkte bei und hatte bei seinen Drives sichtlichen Respekt vor Zonenmonster Anthony Davis.

Im zweiten Durchgang hatte Miami keine Chance, zurück in die Partie zu finden und im Laufe von Q3 wuchs der Vorsprung der Lakers bis auf 36 Zähler. Auch wenn die Heat im letzten Spielabschnitt auf 21 ran kamen, ließ L.A. kein Comeback zu. Zwei Minuten vor Schluss waren die Feierlichkeiten eröffnet, als Coach Vogel seine Stars vom Court nahm.

„Ich bringe mich selbst, meinen Körper und meinen Geist in Position, um meinen Mitspielern zur Verfügung zu stehen. Ich habe noch nie in meiner Karriere ein Playoff-Spiel verpasst und das Beste, was man für sein Team tun kann, ist zur Verfügung zu stehen. Ich hoffe einfach, dass ich meine Leute stolz mache und nur darum geht es. Ich mache meine Leute, meine Fans, meine Familie stolz, ich kann es nicht erwarten, wieder nach Hause zu kommen, Akron, Ohio, wir haben es wieder geschafft, und darum geht es“, so ein losgelöster LeBron. Zumindest für diese Saison gilt: The job is done.