Nachdem die Miami Heat die ersten drei Spiele der Serie gegen die Bucks überraschend gewinnen konnten, bekamen sie in Spiel 4 die Chance, den Sack mit einem Sweep zu zumachen. Selbst wenn Milwaukee den Großteil der Partie ohne MVP Giannis Antetokounmpo auskommen musste, konnte Khris Middleton mit einem Playoff-Career-High und der Unterstützung von soliden Leistungen von Brook Lopez und Eric Bledsoe mit 118:115 für den ersten Sieg in der Serie sorgen.
Bucks, Heat Middleton

In Spiel 4 konnte Khris Middleton beweisen, dass er zurecht zum Allstar gewählt wurde.
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Zu Beginn des zweiten Viertels schien der Versuch von Milwaukee, einen 0:3 Rückstand in der Serie aufzuholen, gescheitert. Giannis Antetokounmpo zog zum Korb, knickte um und ging schreiend zu Boden. Nachdem der „Greek Freak“ unter Schmerzen einen der zwei folgenden Freiwürfe verwandeln konnte, musste er das Parkett humpelnd mit einer Knöchelverletzung verlassen. Trotz des Fehlens des MVP’s und eines zurückhaltenden Jimmy Butlers entwickelte sich durch einen herausragenden Middleton und überzeugende Teamleistungen eine spannende Partie, die erst in der Overtime entschieden werden konnte.

Miami konnte sich mit 17 Treffern von der Dreierlinie bis in die Verlängerung spielen. Mit Duncan Robinson, Jae Crowder und Tyler Herro, der vor allem in der Crunchtime wichtige Würfe traf, konnten gleich drei Schützen mit 50 % von draußen überzeugen. Bam Adebayo war mit 26 Punkten, 12 Rebounds und 8 Assists dominantester Heat-Athlet und regierte streckenweise die Zone.

Mit Entschlossenheit gegen das Playoff-Aus

Giannis Antetokounmpo, der sich bereits in Game 3 am rechten Knöchel verletzt hatte, ging angeschlagen in den gestrigen Abend. Dies hielt ihn aber nicht davon ab, sich den Frust der letzten Partien von der Seele zu spielen. Bis er im zweiten Viertel erneut mit seinem rechten Fuß umknickte, spielte er 11,5 Minuten und legte 19 Punkte auf. Mit harten Drives und einem krachenden Dunk schien er unaufhaltsam. Er musste die Bucks zu Beginn allein im Spiel halten, denn seine Teamkollegen warfen in ersten Viertel mit 1/9 3PM einen Backstein nach dem anderen. Das Ausscheiden des MVP’s früh im Zweiten brachte die restlichen Spieler jedoch ins Spiel und löste eine bei den Bucks eine entschlossene Verbissenheit aus. Die Defense wurde besser, die Heat-Schützen kühlten ab und die Bucks gingen mit einer 50:48 Führung in die Pause.

Danach begann die Khris Middleton Show. Der zweite Allstar der Bucks übernahm das Zepter und machte in Q3 21 Punkte. Dabei agierte er in einer wenig dynamischen Bucks Offense mit vielen Iso-Plays und traf oft eng verteidigte Pull-Ups, Step-Backs und Floater. Auch der spielentscheidende Wurf gehörte Middleton. Am Ende rette er die Bucks mit einem Playoff-Career-High von 36 Punkten und mit 8 Rebounds, 8 Assists und 2 Steals in Spiel 5.

Auch wenn die Bucks den Sweep abwenden konnten, stehen die Chancen für ein Weiterkommen denkbar schlecht. Die Rückkehr ihres Topstars ist noch unklar und einen 3:0 Rückstand aufzuholen ist bisher noch keinem Team gelungen. Den nötigen Kampfgeist, um ein solches Wunder zu bewältigen, konnten die Bucks jedoch zumindest in Spiel 4 aufbringen.