Zum dritten Mal in Folge gelang es den Denver Nuggets, die zweite Halbzeit an sich zu reißen und ein Comeback zu feiern. Nach einer engagierten Teamleistung gewannen sie Spiel 7 gegen die LA Clippers mit 104:89. Die maßlos enttäuschenden Clippers schienen vor allem Nikola Jokic nicht stoppen zu können. Mit einem dominanten Triple-Double bringt der Serbe seine Nuggets in die Conference Finals. Ein packendes Spiel 1 in den Eastern Conference geht mit 117:114 an Miami. Mit wichtigen Aktionen von Butler und Adebayo entschieden die Heat die Partie spät in der Overtime.
Conference Finals Nuggets

Jokic und Murray feiern ihren Sensationssieg.
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Als letzten Sommer klar wurde, dass mit Kawhi Leonard und Paul George zwei Superstars nach LA kommen sollten, wurde das Saisonziel für die Clippers klar formuliert: NBA Championship. Nach einer 3:1 Führung in den Semi Conference Finals gegen die Nuggets schien das Team von Doc Rivers diesem Ziel einen Schritt näher gekommen zu sein. Kaum jemand hatte wohl noch auf den Underdog aus Denver gesetzt, der jedoch kämpferisch Spiel 7 erzwang. In der gestrigen Nacht brachen die Clippers dann auf katastrophale Art und Weise auseinander und gaben zum dritten Mal hintereinander eine zweistellige Führung ab. Die Nuggets sind das erste Team in der Geschichte der NBA, dass sich gleich 2-mal siegreich von einem 1:3 Rückstand erholen konnte.

Clippers gehen unter

Die Partie begann ausgeglichen, auch wenn die Clippers-Stars schleppend anfingen. Paul George und Kawhi Leonard kamen im Ersten zusammen auf nur 2 von 11 aus dem Feld. Im folgenden Viertel konnte „The Claw“ das Spiel dann kurzzeitig an sich reißen und brachte den Clippers eine 13 Punkte Führung. In dieser Phase des Spiels zeigte vor allem Jamal Murray aufseiten der Nuggets den Willen, das Comeback perfekt zu machen. Der Guard legte in Q2 20 Punkte auf sorgte für den Halbzeitstand von 54:56.

Die Defense der Clippers funktionierte grundsätzlich im gesamten Spielverlauf. Die Kalifornier zwangen die Nuggets zu insgesamt 20 Turnovern und doppelten Jokic regelmäßig. So konnte zwar das Scoring des Jokers gebremst werden (16 Zählern), er fand jedoch ständig offene Werfer oder Cutter. So hatte er schon im dritten Viertel ein Triple-Double vorzuweisen, welches er noch ausbauen sollte (22 Rebounds, 13 Assists). Das Problem der Clippers lag jedoch vielmehr in ihrer unkreativen Offense. Zu Beginn des letzten Viertels wollte ihnen nichts mehr gelingen. Sie brauchten 7 Minuten, um ihre ersten Punkte zu verzeichnen. Sinnbild für die offensive Verfassung der Clippers war ein Dreier aus der Ecke von Paul George (10 Punkte, 4/16 FGM), der von der Brett-Kante aufgehalten wurde. Bei einem Rückstand von 15 Zählern wirkte LA beinahe resigniert. Allein Patrick Beverly und Doc Rivers, der an der Seitenlinie der Verzweiflung nahe war, hinterließen den Eindruck, die nahende Niederlage wirklich verhindern zu wollen. Auch Kawhi hatte keine Chance mehr, das Spiel zu drehen und erwischte mit 16 Punkten und 6 von 22 aus dem Feld einen miserablen Abend. Als Murray (40 Punkte, 4 Rebounds, 5 Assists) mit einem wilden Dreier und Grant mit einem Layup den Dagger setzten, nahmen PG13 und Leonard mit 81 Sekunden auf der Uhr frustriert auf der Bank platz. Denver machte die Sensation perfekt und trifft in der Nacht von Freitag auf Samstag auf die Lakers.

Overtime-Drama in Conference Finals

Im Osten erwischten die Boston Celtics einen guten Start in Q1. Im ersten Spiel der Eastern Conference Finals gegen die Heat lief Smart (26 Punkte, 6/13 Dreiern) direkt zu Beginn heiß, versenkte seine beiden ersten Würfe und brachte sein Team mit einer 8 Punkte Führung in die erste Pause. Miami schoss sich in Q2 von der Dreierlinie zurück in die Partie. Vor allem Jae Crowder (22 Punkte, 5/9 3PM) traf an dem Abend sehr präzise. Topscorer der Heat war Goran Dragic, der weiterhin überzeugende Playoffs spielt, mit 29 Zähler, 7 Rebounds und 4 Assists. Aufseiten der Celtics war neben Marcus Smart Tatum mit 30 Punkten und 16 Rebounds der beste Spieler der Celtics. In einem weitestgehend ausgeglichenen Spiel sorgte er mit dafür, dass die Celtics scheinbar die Oberhand behielten. Mit 22 Sekunden auf der Uhr traf Jimmy Butler jedoch einen wichtigen Dreier, der die Heat in die Overtime rettete. Daniel Theis, der das beste Plus-Minus-Rating der Celtics aufweisen konnte, wurde schon früh in der Verlängerung ausgefoult. Jimmy Butler und Bam Adebayo, dem ein spielentscheidender Block gegen Tatum gelang, entschieden die Partie dann für die Heat und führen die Serie mit 1:0 an.