In einer ausgeglichenen Serie konnten die Denver Nuggets auch Spiel 6 mit 119:107 für sich entscheiden. Mit zwei Siegen in Folge konnte das Team um Starcenter Nikola Jokić so das Serienfinale erzwingen. Im Fokus der gestrigen Nacht stand jedoch wieder mal der Schlagabtausch zwischen den beiden Guards Jamal Murray und Donovan Mitchell.
Murray

Jamal Murray fing Feuer und erzwang gegen die Utah Jazz ein Spiel Sieben (Foto: Getty images)

Utah wurde von Donovan Mitchell angeführt, der mit 44 Punkten, sechs Rebounds und fünf Assists eine weitere Superstar-Leistung ablieferte. Schon im ersten Viertel konnte der Shooting Guard mithilfe Mike Conleys seinen Jazz so eine zweistellige Führung bescheren. Auf Seiten der Nuggets hielt vor allem Jamal Murray dagegen, der die erste Halbzeit mit starken 25 Punkten beendete. Zu Beginn der zweiten Hälfte kühlte er etwas ab, wurde aber von seinen Teammitgliedern aufgefangen. Die Nuggets legten einen 11:3-Lauf hin und beendeten Q3 mit 88:79. Im Schlussviertel drehten Murray und Mitchell auf und führten ihr persönliches Duell fort. Egal ob per Pull-Up von Downtown, Mid-Range Jumper trotz Doppel oder Drive, die beiden jungen Stars waren nicht aufzuhalten. Am Ende war der Nuggets-Guard jedoch wieder mal überlegen und führte sein Team mit 50 Punkten zum Sieg. Im Vierten erzielte er 21 der 31 Punkte Denvers, darunter 12 in Folge in einer Spielentscheidenden Phase. „Ich hatte das Glück, mit einigen großartigen Spielern zusammen zu arbeiten. Dabei waren LeBron, CP3, Steph Curry, Klay Thompson. Aber ich habe noch nie einen Spieler gesehen, der 50, 42 und 50 auflegt. Und zwei dieser Spiele waren Ausscheidungsspiele. Wir sprechen also von einem jungen Mann, der sein Team trägt“, lobte Denver-Coach Michael Malone seinen Point Guard überschwänglich.

In Gesellschaft von Legenden

Jamal Murray hatte aufgrund einer Verletzung an der Kniesehne die ersten Seeding Games verpasst. Offensichtlich fand er jedoch schnell zurück in den Rhythmus. Schon vor der Postseason überzeugte er, um dann in der ersten Runde der Playoffs seine Anführerqualitäten unter Beweis zu stellen. Mit 31 Punkten und 6.8 Assists pro Spiel ist Murray der beste Offensiv-Spieler seines Teams und glänzt mit weiteren besonderen Leistungen. Im Verlauf der ersten sechs Spiele gegen die Jazz erzielte der Point Guard 93 Punkte ohne einen einzigen Turnover. Vor ihm war es außerdem erst Allen Iverson, Michael Jordan und einigen Tagen zuvor Donovan Mitchell gelungen, zwei 50-Punkte-Spiele in einer Serie aufzulegen. Es bleibt also spannend, wer sich im Privatduell der beiden Guards durchsetzt. Das entscheidende Spiel 7 wird am Dienstag um 23.30 Uhr ausgetragen.

Emotionales Interview nach Spielende

Im Gespräch nach Spiel 6 zwischen einem TNT-Reporter und Jamal Murray zeigte der Point Guard, dass sein Fokus neben dem sportlichen jedoch vielmehr auf dem Kampf für Gleichberechtigung liegt. Sichtlich emotional verwies er auf seine Schuhe, auf denen die Gesichter von George Floyd und Breonna Taylor, zwei Opfer von Polizeigewalt abgebildet waren: „Wir haben etwas gefunden, wofür wir als NBA, als kollektive Einheit kämpfen… und ich benutze diese Schuhe als Symbol, damit auf der ganzen Welt weitergekämpft wird.“

von Nils Astrath