Das Trainer-Karussell hat wieder zugeschlagen! Nach fast vier Jahren entschieden sich Trainer Kenny Atkinson und die Brooklyn Nets einvernehmlich über eine Vertragsauflösung. In Brooklyn öffnet sich somit eine der sowohl attraktivsten, wie auch kontroversesten Posten in der NBA.
Für die Brooklyn Nets kommt die Entscheidung in der Schlussphase einer ersten, unspektakulären Saison der KD- und Kyrie-Ära. Nachdem sie den vergangenen Sommer die Free-Agency dominierten und als Titel-Anwärter für die kommenden Spielzeiten erkoren wurden, spielt man im New Yorker Trendviertel trotz der Verletzung Durant´s nicht den Erwartungen entsprechend. Denn auch wenn immer klar war, dass der von den Golden State Warriors kommende Superstar die Saison aussetzen wird, setzten Fans in Brooklyn ihre Hoffnung in die andere Superstar-Ankunft: Kyrie Irving. Schließlich konnte man im Vorjahr ohne die ganz großen Namen 42 Spiele gewinnen und für viele überraschend Platz sechs im Osten erreichen.
Star Trouble?
Wenn sich die Nets diese Saison also noch nicht im Titelrennen melden wollten, so erhofften sie sich, als Basis für KD´s Rückkehr, eine ähnliche oder bessere Bilanz zur vorherigen Saison. Nach gut ¾ der Saison allerdings steht man zwar in einem schwachen Osten in den Playoffs, legt aber eine negative Bilanz auf. Besonders Kyrie Irving scheint noch nicht ganz angekommen zu sein. Der ehemalige Point Guard der Celtics und Cavaliers hatte bereits an beiden vergangenen Stationen Probleme mit seiner Situation im Team. In Cleveland erzwang er einen Trade nach Boston, wo er nach zwei Spielzeiten trotz zahlreicher Versprechen nicht seinen Vertrag verlängerte. Die Hoffnung in Brooklyn war, dass Kyrie dort glücklicher sein wird, da er sich das Team diesmal selbst aussuchte. Doch schon zu Beginn der Saison kamen Geschichten eines unzufriedenen Uncle Drew ans Licht. Auf Berichte zu seiner Situation reagierte dieser mit einer temporären Boykottierung der Presse. Die Unzufriedenheit richtete sich wohl unter anderem gegen Atkinson und sein Spielsystem, welches nicht auf einen Ball-dominanten Spieler wie Irving oder auch Durant ausgerichtet ist.
Atkinson als Sündenbock
Die Entscheidung sich zu trennen war laut Medien-Berichten besonders aufgrund der Unzufriedenheit der Spieler mit ihrem Trainer unausweichlich. Besonders die Stars im Team sollen unsicher gewesen sein, ob ihr Head Coach der richtige ist, in der kommenden Saison einen Titel-Favoriten zu trainieren. Vielmehr als eine „klassische“ Entlassung aufgrund von schlechter Leistung handelt es sich also hier scheinbar um einen weiteren Fall zu handeln, wo Teams sich von ihren Spielern beeinflussen lassen. Oftmals geschieht dies aus Furcht, ihre Stars würden bei Unzufriedenheit einen Trade fordern oder das Team bei Vertragsende verlassen. Die Nets sind jetzt in der Situation, einen Coach zu finden, der zwei Superstars in einer Mannschaft handhaben kann. Eine ähnliche Lösung wie bei den Lakers ist für Brooklyn auch denkbar – L.A. hat mit Frank Vogel einen erfahrenen Trainer und Jason Kidd einen ebenfalls respektierten Assistenz-Trainer verpflichtet, um der Trainerbank mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen.
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