Probleme auf dem Feld und Skandale abseits des Parketts – unter James Dolan verliert die Franchise immer mehr von ihrem Glanz. Ist es Zeit für den Milliardär, mit dem Kapitel New York Knicks abzuschließen?

New York Knicks

Für die New York Knicks läuft es 2020 nicht so wie erhofft. (Foto: Getty Images)

 

Eine schönere Zeit für Basketball-Fans als aktuell wird es wohl kaum geben. Mit der „March Madness“ startet die wilde Fahrt, die direkt in die heiße Schlussphase im Kampf um die Playoffs führt, welche uns ab Mitte April mit Spannung und Highlights verwöhnen werden. Es liegt einfach etwas Besonderes in der Luft. In New York allerdings ist die Luft stickig. Und das nun schon seit einer langen Zeit. James Dolan, Besitzer der New York Knicks, findet sich wiedermal in der Mitte eine Kontroverse, welche weniger mit Basketball nicht zu tun haben könnte. Nachdem ein Video im Internet kursierte, in dem Langzeit-Fan Spike Lee bei einer intensiven Diskussion mit Security Personal zu sehen war, brach das Internet in Spekulationen aus, ob der Superfan des Gebäudes verwiesen wurde.

Wenn sich auch herausstellte, dass es lediglich darum ging, welchen Eingang Lee nutzen sollte, so ist dieser Vorfall typisch für die New York Knicks unter Dolan. Ein PR-Desaster, welches die Franchise in einem schlechten Licht dastehen lässt. Vorfälle gab es in New York einige und unterschiedlichster Natur, aber ein Muster kristallisiert sich heraus: James Dolan hat komplett die Kontrolle über das Image und den Ruf seiner Franchise verloren. Besonders ihm wird nämlich Fehlverhalten in vielen Fällen vorgeworfen. Sei es der Rauswurf von Knicks-Legende Charles Oakley aus dem Madison Square Garden oder dem Verbannen von Journalisten, welche unangenehme Fragen stellen oder negativ über Dolan und die Knicks berichten.

What goes around comes around

Als Besitzer eines NBA Teams ist man in der Position, solche Entscheidungen zu treffen. Aber keineswegs kann der Hobbymusiker davon ausgehen, dass seine Handlungen ohne Konsequenz bleiben. Die mickrigen Leistungen auf dem Parkett seiner Mannschaft sind nämlich keineswegs teils eines „The Process“ ähnlichen Plans, über mehrere Jahre hinweg möglichst gute Draft-Picks zu bekommen. Ganz im Gegenteil: Dolan versicherte Fans seiner Franchise letzten März, es würden Superstars im Sommer bei ihm unterschreiben. Die Namen, welche er nicht nennen durfte, waren klar: Kevin Durant und Kyrie Irving waren die begehrtesten Free Agents und schienen ein großes Interesse zu haben, zusammen in New York zu spielen. Gesetzt haben die beiden ihre Unterschrift dann aber bei den Lokalrivalen aus Brooklyn; ein Team, welches nicht die Tradition und den Stellenwert der Knicks hat.

 

James Dolan

James Dolan steht für viele Fans dem Erfolg der Knicks im Weg. (Foto: Getty Images)

 

Ein klares Zeichen dafür, dass Durant und Irving in Dolan und seinem Team nicht das Potenzial gesehen haben, eine fähige Mannschaft zusammenzustellen und ein kompetentes Umfeld zu bieten. Keineswegs kann man ihnen das übel nehmen. Neben den PR-Desastern traf man in New York seit der Übernahme Dolans regelmäßig katastrophale Personalentscheidungen. Die Kündigung von Trainer David Fizdale und Team-Präsident Steve Mills während der laufenden Saison sind nur die neuesten Einträge in der Liste von Personaländerungen. Für viele Fans und Experten gibt es nur einen Weg zu verhindern, dass Spieler und Anhänger weiter dem Team die kalte Schulter zeigen: James Dolan muss das Team verkaufen und die Kultur in New York muss von Grund auf überholt werden. Vorher gibt es wenig Grund zur Hoffnung für die Same Old Knicks.