Die Coronavirus-Pandemie erschüttert aktuell den gesamten Globus und macht auch vor der NBA nicht halt. Wie die nordamerikanische Basketballliga in der gestrigen Nacht verkündete, wird der Spielbetrieb „bis auf weiteres“ ausgesetzt. Wie geht es jetzt weiter?

Corona

Die NBA-Welt ist zum Stillstand gekommen (Foto: getty images)

Dennis Schröder und seine Oklahoma City Thunder standen schon auf dem Parkett, in wenigen Minuten sollte die Partie zwischen OKC und den Utah Jazz angepfiffen werden. Doch vor Tip-Off versammelten sich die Schiedsrichter, da sie Mitteilung bekommen hatten, dass Jazz-Center Rudy Gobert krankheitsbedingt in der Kabine geblieben war. Thunder-Aufbau Chris Paul soll sogar zur Bank der Jazz gegangen sein, um sich nach Goberts Zustand zu erkundigen – sei jedoch sofort wieder weggeschickt worden, als er sich den Jazz-Akteuren näherte.

Kurz darauf schickten die Referees alle Spieler wieder vom Feld, auch die Zuschauer wurden kurz darauf gebeten, die Halle zu verlassen. Wenig später zog die NBA sozusagen nach. Wie Commissioner Adam Silver verkündete, wird der komplette Spielbetrieb bis auf weiteres eingestellt. „Ein Spieler der Utah Jazz wurde positiv auf COVID-19 getestet“, verkündete die NBA in dem Statement. „Das Testergebnis wurde kurz vor dem Tip-Off des Spiels zwischen den Jazz und Thunder bekannt. Danach wurde das Spiel abgesagt. Der betroffene Spieler war nicht in der Arena. Die NBA unterbricht den Spielplan nach dem Ende der heutigen Spiele bis auf weiteres. Die NBA wird die Auszeit nutzen, um die nächsten Schritte in Bezug auf die Coronavirus-Pandemie zu bestimmen.“

Mehrere Teams in Quarantäne

Medienberichten zufolge soll sich neben Gobert auch Teammate Emmanuel Mudiay infiziert haben. Allen Teams und Spielern, die in den vergangenen zehn Tagen auf die Utah Jazz trafen (Cavaliers, Knicks, Celtics, Pistons und Raptors) wurde nahe gelegt, sich selbst in Quarantäne zu begeben. Wie ESPN-Insider Adrian Wojnarowski berichtet, sollen anschließend etliche Anrufe der Teams bei den League Offices eingegangen sein, die Association hat sich jedoch Zeit erbeten, um zu bestimmen, wie es nun weitergeht. Im Laufe des Tages sollen weitere Informationen folgen. Dass es jedoch zum Playoffstart in gut einem Monat wieder weitergehen soll, scheint aktuell ausgeschlossen.

Was mit dem College-Turnier „March Madness“ passiert ist komplett unklar, dort sollten die Spiele vor leeren Rängen stattfinden – nun scheint es als extrem wahrscheinlich, dass das Turnier ebenfalls abgesagt wird. Die G-League der NBA hatte den Spielbetrieb schon vor Tagen eingestellt.

Gobert gehts gut

Dass es gerade Gobert erwischt, hat aufgrund einer Aktion der vergangenen Tage einen Beigeschmack: Erst vor Kurzem wurde der amtierende „Defensive Player of the Year“ auf einer Pressekonferenz zum Virus befragt – sichtlich genervt berührte Gobert im Anschluss an die PK sämtliche, sich im Raum befindliche Mikrophone – um zu demonstrieren, dass er sich von der Panik um die Infektionskrankheit nicht anstecken lasse (no pun intended). Rund drei Tage später wurde der Center dann positiv getestet.

Leichte Entwarnung konnte dann später jedoch Evan Fournier, Magic-Guard und Kollege von Gobert im französischen Nationalteam, geben: „Ich habe gerade mit Rudy telefoniert und ihm geht es gut. Lasst uns alle nicht in Panik verfallen.“ Dem kann man sich nur anschließen…

Gobert

Jazz-Center Rudy Gobert wurde positiv auf den Coronavirus getestet. (Foto: getty images)