Bereits fünf Tage ist es her, dass die Brooklyn Nets bekannt geben mussten, dass Kyrie Irving unters Messer muss und für den Rest der Saison ausfallen wird. Der Point Guard fehlte den Nets bereits von Mitte November bis Mitte Januar wegen einer Knieverletzung. Nun stellt sich die Frage, ob die Jungs aus Brooklyn in den anstehenden Play-offs noch eine Chance haben, oder ob durch den Ausfall von Irving das Erstrundenaus bereits feststeht.

Caris LeVert

Caris Levert konnte in Abwesenheit von Kyrie Irving zuletzt überzeugen. (Foto: Getty Images)

Die Brooklyn Nets stehen im Moment mit 26 Siegen und 30 Niederlagen auf Platz sieben der Eastern Conference. Eine Teilnahme an den Play-offs ist sehr realistisch, da die neuntplazierten Wizards bereits sechs Siege weniger haben. Schon letztes Jahr schafften es die Nets in die Play-offs, aus denen sie aber in der ersten Runde gegen die Philadelphia 76ers ausschieden.

Im Sommer tat sich jedoch einiges beim sonst „kleineren Nachbarn“ der New York Knicks. In der Free Agency kamen mit Kevin Durant und Kyrie Irving zwei der besten Spieler der NBA. Zusätzlich komplettierte der Veteran DeAndre Jordan das bisher noch sehr junge und unerfahrene Team. Die Hoffnungen waren groß, obwohl man das ganze Jahr auf Kevin Durant verzichten musste. Doch man vertraute in Kyrie Irving, der nach zwei eher unglücklichen Jahren bei den Celtics zeigen wollte, dass er immer noch einer der besten Point Guards der NBA ist.

Irving legte zwar schon im Season-Opener 50 Punkte auf, trotzdem kamen die Nets bis zu seiner Verletzung nur auf einen Record von vier zu sieben. Nach der Verletzung Irvings hielten alle die Saison der Nets bereits für beendet. Doch die jungen Athleten konnten, angeführt von Irving-Ersatz Spencer Dinwiddie, von den nächsten 18 Spielen zwölf gewinnen. Die Fans und Experten behaupteten, dass Irving die Nets nur verschlechtern würde, er bei einer möglichen Rückkehr der Franchise gar schaden würde. Noch bevor Kyrie aber zurückkam, verloren die Nets sieben Spiele am Stück. Mit Irving konnte man vier von neun Spielen gewinnen, und seit seiner erneuten Verletzungspause wurden fünf von acht Spielen gewonnen.

Wenn man sich die Statistiken der Nets mit und ohne Irving anschaut sieht man folgendes:

Mit Irving stehen die Nets bei acht Siegen und zwölf Niederlagen, ohne ihn bei 18 zu 18, sie sind also ohne ihren Topstar ein bisschen erfolgreicher. Auch bei Dinwiddie zeigt die Tendenz nach oben. Dadurch dass er startet, bekommt er auch mehr Minuten und erzielt mehr Punkte. Vor allem Shooting Guard Caris LeVert profitiert aber von der Verletzung Irvings. Er durfte in den letzten Spielen oft mehr als 35 Minuten ran und erzielte im Schnitt 22,6 Punkte. An den Teamstats der Nets lassen sich keine großen Unterschiede finden, wenn Kyrie nicht auf dem Platz ist. So sind gespielte Assists, Rebounds, so wie sämtliche Wurfquoten im gleichen Bereich, ob mit oder ohne Kyrie Irving.

Insgesamt haben die Nets vielleicht einen besseren Record ohne Irving, das er das Team aber wirklich schlechter macht, ist aber sehr zu bezweifeln.

Wenn man an die bevorstehenden Play-offs denkt, wird ein Superstar wie Irving den Nets aber schmerzlich fehlen. Denn egal wie gut man in der regulären Saison gespielt hat, in den Play-offs zählt vor allem eins: Erfahrung! Davon hat Kyrie Irving im Gegensatz zu den anderen Talenten deutlich mehr. Den Nets fehlt somit der Spieler, dem sie in entscheidenen Momenten den Ball in die Hand geben könnten. Das restliche Team wird ihre Sache so wie letztes Jahr vermutlich wieder sehr gut machen, alles andere als ein First Round Exit wäre aber eine große Überraschung.