3 Tage lang duellierten sich die Besten der Besten der NBA im Rahmen des All-Star Weekend in Chicago. BASKET fasst für euch alle Ereignisse zusammen.

Allstar

Team LeBron und Team Giannis lieferten sich ein packendes Duell beim All-Star Weekend. (Foto: Getty Images)

Die „Boys“ zuerst:

Zum Auftakt gab es am Freitag die „Rising Stars Challenge“, die alljährliche Chance für junge Spieler, sich auf der größten Basketballbühne zu beweisen. In Luka Doncic und Trae Young spielten aber auch zwei Spielter mit, die bereits All-Star-Starter sind. Am Ende unterlag Team World der Auswahl aus den USA mit 131:151. Der 21-jährige Miles Bridges von den Charlotte Hornets konnte sich mit 20 Punkten, 5 Assists und 5 Rebounds den MVP-Titel sichern. Auch der deutsche Moritz Wagner konnte mit 16 erzielten Punkten und 4 Rebounds überzeugen.

Big Men können auch 3er werfen:

Die darauffolgende Nacht startete mit der oft vernachlässigten „Taco Bell Skills Challenge“. Bei dieser müssen die Athleten durch einen kurzen Parkour laufen, einen Pass spielen, einen Lay-up machen und zum Schluss einen 3er versenken. Die Challenge gewann überraschend Bam Adebayo von den Miami Heat, den viele auf Grund seiner fehlenden Fertigkeiten von der 3 Punkte Linie nicht auf dem Zettel hatten (Der Big traf in der regulären Saison nur einen von elf 3ern).

Knappe Kiste beim 3-Point Contest:

Den anschließenden „MTN Dew 3-Point Contest“ konnte Buddy Hield von den Sacramento Kings gewinnen, der sich mit 27 von 40 zu erreichenden Punkten knapp gegen Devin Booker von den Phoenix Suns, der 26 Punkte erzielte, durchsetzen konnte. Hierbei wurde es aber sehr spannend. Als Hield zu seinem letzten Rack, welches auch sein money rack war, kam, hatte er 19 Punkte. Er musste also mindestens vier seiner letzten fünf Würfe verwandeln. Nachdem die ersten drei Würfe fallen, prallt der vierte vom Korb ab. Somit hängt alles am letzten Wurf. Der Guard aus Sacramento zeigt aber keine Nerven und biegt bereits bevor der Ball durch den Ring geht, zum Jubeln ab. Devin Booker war ein guter Verlierer und feierte Buddy Hield zusammen mit der ganzen Halle.

Der Sieger aus dem letzten Jahr, Joe Harris von den Sacramento Kings, konnte dagegen mit 22 Punkten nicht in die final round einziehen.

Skandal beim Dunk Contest:

Das Highlight des Abends war aber der „AT&T Slam Dunk Contest“. Das Feld aus Pat Connaughton (Milwaukee), Aaron Gordon (Orlando), Dwight Howard (Los Angeles) und Derrick Jones Jr. (Miami) versprach einiges und die Athleten enttäuschten nicht. Nachdem jeder zwei Dunks vorführen konnte, zogen Derrick Jones Jr. und Aaron Gordon in die final round ein. Hier erreichten beide immer wieder die maximale Anzahl von 50 Punkten, bis Jones Jr. für seinen Windmill-dunk von knapp hinter der Freiwurf-Linie nur 48 Punkte bekam. Gordon wollte nun den Sack zumachen und dunkte über den 2,26 m (!) großen Tacko Fall, wofür er von der ganzen Halle bereits als Sieger gefeiert wurde. Die Judges hatten jedoch andere Pläne.

Im Netz kursiert das Gerücht, dass die Jury ein Unentschieden erzwingen wollte und daher zwei von fünf „Richter“ nur neun statt zehn Punkte geben sollten, um das gleiche Ergebnis wie bei Jones Jr. zu erreichen. Heat-Legende Dwayne Wade, der ebenfalls in der Jury saß, gab für den wahrscheinlich spektakulärsten Dunk jedoch auch nur neun Punkte, was dazu führte, dass Aaron Gordon mit 47 Punkten einen Punkt weniger als Jones Jr. bekam und damit verlor. Der 24-jährige Forward der Magic, der bereits 2016 in einem epischen Match gegen Zach Lavine den Kürzeren zog, kündigte daraufhin an, nie wieder am Dunk Contest teilzunehmen.

Erinnerung an Kobe und neue Regeln:

Zum Abschluss des All-Star Weekend kam es dann letzte Nacht zum zweiten Showdown zwischen Team LeBron und Team Giannis. Nachdem der inzwischen 16-fache All-Star letztes Jahr das Spiel mit seinem Team für sich entscheiden konnte, wollte Giannis dieses Jahr Revanche. Zuvor gab es noch ein großes Tribut für den kürzlich verstorbenen Kobe Bryant. Magic Johnson sprach über „den Basketballspieler, den es so nie wieder geben wird“ und bat die ganze Halle, 8 Sekunden lang still zu sein. Im Anschluss sang Jennifer Hudson, während im Hintergrund Bilder von Kobe und seiner ebenfalls verstorbenen Tochter Gianna gezeigt wurden.

Vorgeschlagen vom zehnfachen All-Star Chris Paul, wurden zu Ehren Kobe Bryants ebenfalls die Regeln des All-Star Game geändert. In den ersten drei Vierteln wurde jeweils neu angefangen zu zählen. Zum Start des vierten Viertel wurden alle bisherigen Punkte zusammengezählt und auf die Zahl des führenden Teams 24 Punkte addiert. Diese neue Zahl galt es dann, für beide Teams zu erreichen, wobei es kein Zeitlimit mehr gab.

Das erste Viertel konnte Team LeBron mit 53:41 für sich entscheiden, doch Team Giannis schlug im zweiten Viertel zurück und gewann mit 51:30. All-Star Debütant Trae Young konnte mit einem Buzzer-Beater von der Mittellinie noch ein Ausrufezeichen setzen. Nach dem dritten Viertel, welches mit 41:41 unentschieden endete, stand es zu Beginn des letzten Viertels 133:124 für Team Giannis. Nach den neuen Regeln, war nun das Ziel beider Teams, auf 157 Punkte zu kommen.

Team LeBron kämpfte sich, angeführt von Chris Paul, der innerhalb kürzester Zeit drei 3er verwandelte und mit insgesamt 23 Punkten ein starkes Spiel zeigte, noch einmal heran und ging zwischendurch mit 154:152 in Führung. Beim Stand von 156:155 für Team LeBron wurde Davis von Lowry gefoult und hatte 2 Free-throws, von dem einer zum Sieg reichen würde. Nachdem der erste Wurf noch vom Ring abprallte, versenkte „The Brow“ den zweiten und besorgte damit Team LeBron den Sieg.

MVP wurde Kawhi Leonard von den Los Angeles Clippers mit 30 Punkten, 7 Rebounds, 4 Assists und 8 verwandelten 3ern. Auf die Frage, wie es sich anfühlt, der erste Spieler zu sein, der die extra nach Kobe Bryant umbenannte MVP Trophäe erhält, sagte der 2-malige Champion: „Es ist sehr speziell, ich hatte eine Beziehung zu ihm (Kobe Bryant). Worte können nicht beschreiben, wie glücklich ich bin, dass ich diesen Award in mein Trophäenzimmer stellen kann und Kobe´s Namen darauf lesen kann, es bedeutet mir eine Menge. Er ist eine große Inspiration in meinem Leben. Er hat viel für mich getan.“

Insgesamt kann das All-Star Weekend als großer Erfolg gesehen werden. Bis auf den „Skandal“ beim Dunk Contest verlief alles gut und die Spieler hatten Spaß. Auch die Zuschauer kamen auf ihre Kosten. Vor allem aber das sonst oft so langweilige All-Star Game überzeugte dieses Jahr. In den vergangenen Jahren wurde oft die fehlende Defense beklagt, doch dieses Jahr fühlte sich gerade das letzte Viertel wie ein Play-off Spiel an und jeder Ball wurde hart umkämpft. Joel Embiid, Center von den Philadelphia 76ers schrieb daher völlig zurecht auf Twitter: „BESTES ALL STAR GAME EVER!!!!!“.