Die reguläre Saison der NBA neigt sich dem Ende zu und die Playoffs stehen unmittelbar vor der Tür. Das bedeutet: In dieser Woche tragen die Dallas Mavericks um Dirk Nowitzki ihre beiden letzten Spiele der Saison aus.

In der Nacht zu Mittwoch (10.04. – 02:15 Uhr deutscher Zeit) stehen die Mavs im letzten Heimspiel der Saison gegen die Phoenix Suns auf dem Court und in der Nacht zu Donnerstag (11.04. – 02:00 Uhr) spielen sie auswärts gegen die San Antonio Spurs. Beide Spiele werden sowohl von DAZN als auch im NBA League Pass übertragen.

Ob es womöglich die beiden letzten Spiele seiner Karriere sein werden, hat Dirk Nowitzki bis jetzt noch nicht verraten. Sollte er allerdings nach dieser Saison seine aktive Laufbahn als Spieler beenden, wären die beiden Spiele dieser Woche die letzte Gelegenheit, die Legende des Sports noch ein letztes Mal live in Aktion zu sehen.

Nowitzki
2007 wurde Dirk Nowitzki MVP der besten Basketball-Liga der Welt (Foto: Getty Images).

Anlässlich seiner womöglich letzten beiden NBA-Partien gab Dirk Nowitzki ein interessantes Interview:

Als Sie in die NBA kamen, gab es nicht viele europäische Spieler in der Liga. Welchen Einfluss hatten Sie Ihrer Meinung nach, und ist dies der Teil Ihres Erbes, auf den Sie besonders stolz sind?

Dirk: Die Liga hat sich in den letzten 20 Jahren verändert. Durch die Spielweise gibt es weniger Fouls. In der Verteidigung wird mehr Zone gespielt. Es ist eher eine Pick-and-Roll-Liga, eine Liga, in der sich der Ball mehr bewegt. Es gibt viel mehr offene Räume auf dem Feld, es ist nicht mehr so physisch. Ich denke, das spielt den Europäern genau in die Hände, denn sie haben die Skills, können alle werfen, sich bewegen und den Ball nach vorne bringen. Es hat Spaß gemacht, das zu sehen.

Glauben Sie, dass Sie zur veränderten Spielweise der NBA-Teams beigetragen haben?

Dirk: Ich glaube, ich bin zur richtigen Zeit in die Liga gekommen, als sich das Spiel ein wenig verändert hat. Basketball veränderte sich, die Liga wollte mehr Scoring, mehr Bewegung. In den 90er Jahren gab es bei den Power Forwards und Centern viel Gewichtheben und es gab viele Fouls. Ich glaube, die Liga wollte eine Veränderung und ich kam zur richtigen Zeit.

Sie haben die Back-Down-Regel eingesetzt. Sie erlaubten die Zonen-Verteidigung. Sie zwangen die Teams im Grunde zu etwas mehr Bewegung, mehr Pick-and-Roll. Alle Jungs können jetzt werfen und das Feld breit machen. Es war einfach perfekt für mich, für meine Fähigkeiten. Es war offensichtlich perfekt für mich, in den ersten Jahren unter Nellie [Don Nelson] zu spielen. Er war wahrscheinlich der einzige Kerl zu der Zeit, der wollte, dass ein Seven-Footer (Spieler größer als 2,13m) den Ball dribbelt und wirft. Ich bin wirklich dankbar, dass ich in diese Situation gekommen bin, in diese Stadt. Für mich hätte es nicht besser laufen können, sowohl mit dem Trainer als auch den Spielern, die hier waren, Steve (Nash) und Mike (Finley), die mich unterstützten. Es hat einfach gut funktioniert. Jetzt kann grundsätzlich jeder werfen. Jeder, der in die Liga kommt, ob als Power Forwards oder Center, bringt den Ball nach vorne und wirft. Es hat Spaß gemacht, das zu sehen.

Nowitzki
Dirk Nowitzki ist der einzige deutsche Basketballer, der jemals eine NBA-Championship gewinnen konnte (Foto: Getty Images)

Wenn Sie in der Zeit zurückgehen und mit einem jungen Dirk Nowitzki sprechen könnten, was würden Sie ihm sagen?

Dirk: Ich hätte meine Ernährung wahrscheinlich etwas früher umgestellt. Und ich hätte wahrscheinlich schon früher angefangen, Gewichte zu heben. Ich glaube, wir wussten nicht so viel, als ich vor 20 Jahren in die Liga kam, ansonsten hätte ich davon schon früher mehr in mein Trainingsalltag integriert. Damals haben wir noch Cheeseburger vor dem Spiel gegessen. Es ist wie es ist. Wir wussten noch nicht so viel über Ernährung wie heutzutage. Darüber hinaus gab es während der Playoffs eine Menge Enttäuschungen und Frustrationen, aber letztendlich musste ich da durch, um ein besserer Spieler zu werden und vor allem der Spieler zu werden, der ich 2011 sein musste, damit wir [die NBA-Meisterschaft] gewinnen konnten.

Ihre Minuten auf dem Platz haben in den letzten Wochen zugenommen und Ihre Leistungen sind besser geworden. Hat dieser Fortschritt Sie veranlasst, mehr über eine Rückkehr in eine mögliche 22. Saison nachzudenken?

Dirk: Mir geht’s wahrscheinlich derzeit so gut wie noch nie diese Saison. Ich sage immer wieder, die Verletzung zu Beginn der Saison hat mich weit zurückgeworfen. Ich hätte mich im Dezember so fühlen sollen wie heute. Aber nach den acht Wochen, die ich verpasst habe, musste ich die ganze Saison aufholen. Es war hart, aber zumindest bin ich nun an dem Punkt, an dem ich Spaß am Spiel und Spaß mit den Jungs habe, effizient spielen und das Spiel genießen kann. Bezüglich der nächsten Saison, kann ich soviel sagen wie immer: Ich werde die Saison so stark wie möglich beenden und dann sehen, wie sich mein Körper anfühlt. Ich denke da jetzt noch nicht darüber nach.

Wie sehen Sie das Zusammenspiel von Luka Doncic und Kristaps Porzingis in der Zukunft?

Dirk: Wir werden sehen, aber Kristaps sieht im Training gut aus. Beide sind Franchise-Spieler, die sehr lang sind und smart spielen. Sie sollten eine großartige Kombination für uns sein, an der wir uns wirklich lange erfreuen können. Luka hat den kompletten Überblick auf dem Spielfeld. Ich sage es immer wieder, für einen 19/20-Jährigen ist es unglaublich, wie er das Spiel liest und in schwierigen Situationen Entscheidungen mit dem Ball trifft. Er ist ein großartiger Spielmacher für uns.