Der Internet-Star C-Bas ist leidenschaftlicher Basketballer und LeBron-Fan der ersten Stunde. Zur Saison 2018/19 wird er neuer BASKET-Kolumnist. Zum Startschuss sprechen im exklusiven Interview wir mit dem Mann, der mit Bullshit TV 1,7 Millionen Menschen erreicht, und gehen seiner Leidenschaft auf den Grund.

C-Bas

C-Bas bei seinem Besuch in der BASKET-Redaktion in Köln (Foto: BASKET).

Wer die Social-Media-Kanäle von Sebastian Meichsner, besser bekannt als C-Bas, verfolgt, braucht nur wenige Minuten, um zu verstehen, wie sehr der 32-Jährige das orange Leder liebt. Der Influencer verfolgt die NBA so intensiv und voller Leidenschaft, dass er nicht nur jede Menge Anekdoten zu erzählen hat, sondern auch über jede Menge Wissen verfügt. Bevor wir mit ihm ins große BASKET-Interview starteten, unterzogen wir seinen Basketball-Sachverstand einer intensiven Prüfung. Egal, ob man das Mitglied von Bullshit TV nach dem First-Pick von 2002 fragt, oder danach, welcher NBA-Superstar ebenso wie „King James“ aus Akron, Ohio stammt, man erhält immer die richtige Antwort. Mit diesen Skills hat sich C-Bas, der bereits in der vergangenen Ausgabe in Erscheinung trat, nachhaltig für eine BASKET-Kolumne empfohlen. Also haltet die Augen offen und seid gespannt, was da in naher Zukunft auf euch wartet!

Hallo C-Bas, 1,7 Millionen YouTube-Abonnenten wissen Bescheid. Erkläre bitte allen anderen, was Bullshit TV ist.

Bullshit TV ist ein Unterhaltungskanal, der während des Studiums 2010 aus Langeweile gegründet wurde. Damals gab es die Youtube-Szene, so wie man sie heute kennt, noch gar nicht. Ich hatte schon mit 13 eine Videokamera, mit der habe ich immer Quatsch gemacht. Ich hatte nie das Ziel, in diese Richtung etwas beruflich zu machen. Ich habe Wirtschaftswissenschaften studiert, meine beiden Kollegen haben eine klassische Ausbildung gemacht. Wir haben eigentlich nur aus Spaß Videos hochgeladen, so alle drei Monate. Dann kamen die ersten Abos, erst 500, dann 1.000, 2.000. Und dann entwickelt man langsam Ehrgeiz. Als wir dann den Youtube-Nachwuchspreis gewinnen konnten und Equipment erhielten, nahm das Ganze Fahrt auf. Wir mussten uns entscheiden, ob wir professionell weitermachen oder es sein lassen. Dann haben wir alles auf eine Karte gesetzt. Die Jungs haben ihre Jobs gekündigt und ich die Jobsuche eingestellt. Circa ein Jahr später, 2013, hatten wir es geschafft und konnten von Bullshit TV leben.

Neulich hast du ein Video eures Basketball-Roadtrip namens „1000 ­Basketbälle für Deutschland“ online gestellt. Wie kam es dazu?

xIch habe in letzter Zeit mit der BBL zusammengearbeitet und Dinge für deren Youtube-Channel produziert, Challenges mit Spielern und ähnliche Sachen. So kam der Kontakt zur BBL. Hinter diesem Projekt steht nun neben der Bundesliga auch die Barmer Krankenkasse. In diesem Video konnte ich meinen Youtube- und mein Basketball-Background miteinander verbinden. Die Idee kam nicht von uns. Aber ich dachte mir direkt, ein Roadtrip mit zwei Freunden zum Thema Basketball, geiler geht es gar nicht. (lacht) Das hat mir schon gereicht, um zu sagen, da bin ich dabei! Es hat verdammt viel Bock gemacht. Normalerweise machen wir alles selbst, egal ob Filmen oder Schneiden. Mit einem Profiteam unterwegs zu sein war eine geniale Erfahrung.

C-Bas

C-Bas hat Sympathien für die Cleveland Cavaliers (Foto: BASKET).

Du hast von deinen Basketball-Backround angesprochen. Wie lange spielst du schon Basketball?

Ich habe mit zehn Jahren angefangen. Davor habe ich Fußball gespielt, und dann bin ich, das ist inzwischen über 20 Jahre her, zum Basketball gekommen. Ich habe immer in Vereinen gespielt, in der Regel auf dem Flügel. Und im Sommer habe ich die Freiplätze unsicher gemacht.

Was würde ein interessierter Scout hinsichtlich deines Spiels auf seinem Schreibblock notieren?

Er würde sicher notieren, dass ich ein ganz guter Verteidiger bin. Zudem zeichnet mein Game einen verlässlichen Dreier und ein guter Drive zum Korb aus. Wenn ich Schwächen habe, dann aus der Mitteldistanz. Aber diese Spielweise ist ja eh tot. Wer spielt noch Mid-Range außer DeMar DeRozan?! Ich bin keiner der Spieler, der nur Spaß hat, wenn er selbst scort. Ich bin eher ein Passer als Scorer. Meine Mitspieler sagen mir häufig sogar, dass ich zu viel passe. Ich setze sehr gerne andere in Szene.

Wer deinen Channel verfolgt, weiß, dass du ein großer LeBron-Fan bist!

Ja, das stimmt. Ich habe ein High-School-Jahr in den USA, in North Carolina verbracht. Und habe dort auch im High-School-Team der Schule gespielt. Das war 2002/03, also während LeBrons Senior-Jahr an der High School. Vor dem Training saßen wir immer alle zusammen in der Kabine und haben seine Spiele, die damals von ESPN übertragen ­wurden, geschaut. Seitdem verfolge ich intensiv seine großartige ­Karriere und bin ein großer Fan geworden.

Zu North Carolina fällt mir Michael Jordan ein. Wer ist für dich denn nun der GOAT? MJ oder LeBron?

Ich denke, diese Frage sollte man erst diskutieren, wenn LeBron seine Karriere beendet hat. Er hat noch vier bis fünf Jahre vor sich. James hat bislang noch keine Anzeichen geliefert, dass er irgendwie schlechter wird. Deswegen, würde ich sagen, müssen wir noch abwarten. Wer weiß, was er in den nächsten Jahren noch erreicht? Vielleicht holt er noch ein oder zwei Titel oder MVP-Auszeichnungen. LeBron altert gut! Wenn ich mich jetzt festlegen müsste, würde ich LeBron vorne sehen, was der Tatsache geschuldet ist, dass ich LeBrons gesamte Karriere von Anfang an verfolgt habe. Jeder, der die Neunziger verfolgt hat, wird für immer sagen, dass es Jordan ist. Am Ende gibt es da wohl keine falsche Antwort.

Wie hast du seinen Wechsel zu den Lakers wahrgenommen?

Ich habe mich total gefreut. In Cleveland war jetzt irgendwie die Luft raus. Bereits in der Preseason konnte man sehen, dass es dieses Jahr Spaß machen wird. Ich finde es geil, ihn in diesem Trikot zu sehen. Ich denke nicht, dass die Lakers einen Titel holen werden! Aber ich bin davon überzeugt, dass sie besser sein werden, als es ihnen viele Leute zutrauen. Abgesehen von den Warriors und den Rockets haben sie gegen jedes Team im Westen eine Chance.

Wie nimmst du die Golden State Warriors wahr? Magst du sie, oder sind sie das Böse, das geschlagen werden muss?

Als LeBron-Fan hat man natürlich nicht besonders viele Sympathien für die Warriors. Wenn man es ganz neutral bewertet, macht es schon Bock, ihnen zuzusehen, das kann man nicht anders sagen. Aber seit dem Durant-Wechsel sehe ich sie echt kritisch. Ich fand den Wechsel scheiße! Gerade mit der Vorgeschichte: Er war kurz davor, sie mit den Thunder zu schlagen, und dann wechselt er zu ihnen. Jetzt kommt noch DeMarcus Cousins hinzu. Mir ist das zu viel. Die Rockets waren letzte Saison zwar kurz davor, aber ich sehe kaum ein Team, das sie schlagen kann.

Du sagst „kaum“. Wer kann sie denn schlagen?

Dieses Jahr traue ich es nur den Boston Celtics zu. Die Rockets sind für mich eher schwächer geworden. Ansonsten gab es schon letztes Jahr kein Team, das sie stoppen konnte. Ich sehe nicht, dass die Konkurrenz besser geworden ist. LeBron hat theoretisch immer eine Chance, aber an seiner Seite fehlt mir noch ein Großkaliber. Wenn sie fit bleiben, gebe ich den Celtics eine Außenseiterchance. Mit Brad Stevens haben sie einen großartigen Coach. Zudem muss sich Jayson Tatum so weiterentwickeln. Am Ende des Tages würde es mich sehr überraschen, wenn die Warriors nicht Meister werden.

Wenn ihr das gesamte Interview lesen wollt, müsst ihr zum Kiosk und euch die aktuelle BASKET holen!