Der bizarre Twitter-Skandal um den General Manager der Philadelphia 76ers Bryan Colangelo führte gestern zum Rücktritt des 53-Jährigen. The Ringer berichtete letzte Woche, dass Colangelo über anonyme Twitter-Accounts eigene Spieler kritisierte und Insider-Informationen preisgegeben haben soll.

Laut einem offiziellen Statement der Franchise ergaben interne Ermittlungen, dass das Verhältnis zwischen dem GM und dem Team nun geschädigt sei und Colangelo deswegen selbst entschied deinen Hut zu nehmen. Bis ein Ersatz gefunden wird, übernimmt nun Headcoach Brett Brown als Interimsmanager.

Was geschah

Ende Mai gab Colangelos Ehefrau Barbara Bottini zu, mit verschiedenen Twitter-Accounts operiert zu haben. Über die Fake-Accounts wurde massiv Kritik geübt. Sowohl gegen aktuelle als auch gegen ehemalige Sixers-Spieler wie Markelle Fultz, Joel Embiid, Jahlil Okafor und Nerlens Noel. Außerdem verteidigten sie die Arbeit von Colangelo und verbreiteten teaminterne Informationen. Obwohl es Bottini war, die für die Social-Media-Aktion verantwortlich war, ergaben Untersuchungen, dass der Ex-GM zu leichtfertig mit geheimen Informationen umging. Colangelo gab zu von einem dieser Twitter-Profile gewusst zu haben, das aber keine kontroversen Nachrichten verbreitete. Colangelo nannte das Verhalten seiner Frau „einen ernsthaft unklugen Versuch [ihn] zu unterstützen.“

„Ich bestreite vehement die Anschuldigung, dass mein Verhalten rücksichtslos war“, sagte der Ex-Philly-GM, „ich habe nie direkt irgendwelche sensiblen Informationen [mit Bottini] geteilt.“

Bryan Colangelo

Seit 1991 war Colangelo in der NBA als Manager tätig. (Foto: Getty Images)

Die ganze Investigation war sehr umstritten, unter anderem weil unklar war, wie The Ringer überhaupt an diese Geschichte kam. Es wurde spekuliert, dass ein geheimer Informant der Sixers involviert war. Inwiefern Colangelo für die Twitter-Affäre verantwortlich ist, bleibt immer noch unklar, unabhängig davon sahen die Sixers das Verhältnis als geschädigt.

Colangelo war seit 2016 in Philadelphia tätig und hatte vorher in Phoenix und Toronto gearbeitet. 2007 wurde er sogar zum „Executive of the Year“ gewählt.

Ungünstiger Zeitpunkt

Der Ausstieg kommt für Philadelphia leider in einer sehr brisanten Phase der Saison. Das Front Office hat nämlich mit dem kommenden Draft und den Offseason-Verpflichtungen allerhand zu tun. Angeblich soll ja auch LeBron James in die Stadt der brüderlichen Liebe kommen.