Die Golden State Warriors stehen zum vierten Mal hintereinander gegen die Cleveland Cavaliers in den NBA-Finals. In einem turbulenten Spiel sieben brachen die Gegner aus Texas teilweiße komplett ein und verpassen die Chance auf ihre ersten Finals seit 1995. Das Team um Stephen Curry gewinnt schlussendlich mit 101:94.

Rockets mit großem Patzer

Es war ein absoluter Herzensbrecher für James Harden und Co.: So erlitten die Rockets eine epische Durststrecke im dritten Viertel und verwarfen 27 aufeinanderfolgende Dreier. Die Raketen vergeben nach einer guten ersten Halbzeit so die Chance auf die Larry O’Brien Trophy.

Dabei gab es zu Beginn noch Hoffnung im Toyota Center. Nach dem ersten Viertel lag Houston mit 24:19 vorne, was Coach Steve Kerr wütend machte. „Ich sah eines der schlechtesten Viertel, das wir je gespielt haben. Aber wenn wir uns zusammenreissen können, wird alles gut“, sagte Steve Kerr nach dem ersten Viertel und stürmte zurück zur Trainerbank, ohne weitere Fragen zu beantworten.

Wie bereits in Spiel sechs brachen die Rockets jedoch nach der Halbzeitpause komplett ein. Sage und schreibe 27 aufeinanderfolgende Houston-Dreier verfehlten ihr Ziel – ein trauriger Playoff-Rekord, der Houstons Schicksal besiegelte.

James Harden

Harden traf nur zwei von 13 Dreiern. (Foto: Getty Images)

James Harden konnte es insgesamt auf 32 Punkte bringen. Clint Capela machte 20 Punkte bei neun von zehn Versuchen und wurde aber gerade in der zweiten Halbzeit viel zu wenig gesucht. Eric Gordon steuerte ebenfalls 23 Punkte bei. Der Flop des Spiels war aber Trevor Ariza, der in 42 Minuten keinen einzigen Punkt erzielen konnte. Insgesamt trafen die Rockets nur desaströse 15,9 Prozent von „Downtown“ – die große Stärke der Rockets war letztendlich ihr Verhängnis. Die unglückliche Abwesenheit von Chris Paul, der wegen einer Oberschenkelverletzung nur zuschauen konnte, machte sich leider sehr stark bemerkbar. Die Rockets hätten mit ihm wahrscheinlich weitaus bessere Chancen gehabt.

Curry rettet Warriors

Zu allem Unglück gab es einige kontroverse Schiedsrichterentscheidung gegen die Rockets und die Gegner aus der Bay Area liefen im gefürchteten dritten Viertel heiß. Der daraus resultierende Führung konnte Houston dann nicht mehr einholen. Insgesamt wurden die Texaner in den letzten zwei Spielen der Serie in der zweiten Halbzeit insgesamt mit 63:122 bloßgestellt.

Obwohl Kevin Durant mit 34 Punkten Topscorer der Warriors war, übernahm Stephen Curry (27 Punkte, 7/15 3er) in den wichtigen Phasen die Verantwortung. In der ersten Halbzeit hielt sein Playmaking Golden State im Spiel und im dritten Viertel servierte „Chef Curry“ einige starke Dreier.

„Es ist unglaublich, wie lange ein NBA-Spiel ist“, sagte Steve Kerr nach dem Spiel erleichtert. „48 Minuten ist eine lange Zeit und man hat so viele Chancen sich als Team in Fahrt zu bringen. Bei uns gibt es so viele gefährliche Spieler, dass wir irgendwann einfach heiß laufen müssen.“

Stephen Curry

Curry schaffte mit 27 Punkten, neun Rebounds und zehn Assists fast ein Triple-Double. (Foto: Getty Images)

Alle Jahre wieder

Obwohl NBA-Fans schon wieder das gleiche Finale wie in den vergangenen drei Jahren geboten bekommen, war der Weg dahin dieses Mal weitaus kurvenreicher. Bis zuletzt wirkte ein Finale von Boston gegen Houston sehr wahrscheinlich.

Die Titelverteidiger sind dieses Jahr aber noch mehr in der Favoriten-Rolle als zuvor. Besonders ohne Kevin Love, der eine Gehirnerschütterung in Spiel sechs gegen Boston erlitt, werden es LeBron und Co. schwer haben. Aber wenn der „King“ diese Playoffs etwas bewiesen hat, dann, dass man ihn nie abschreiben sollte.