Cleveland konnte, angeführt von einem gewohnt überragenden LeBron James, die Celtics mit 111:102 schlagen. Die Cavaliers konnten somit die Serie mit 2:2 ausgleichen.

Es ist absurd, aber als NBA-Fan ist man mittlerweile nicht mehr wirklich überrascht, wenn man ein weiteres 40-Punkte-Spiel vom „King“ sieht. Seine 44 Punkte bei 17 von 26 Wurfversuchen wären für so gut wie jeden anderen Spieler ein Karrierehöhepunkt, aber für James ist es fast Routine. Er brach in Spiel vier außerdem den Rekord für die meisten Field Goals in der NBA-Playoff-Geschichte.

LeBron James

Es war James sechstes 40-Punkte-Spiel dieser Playoffs in 16 Partien. (Foto: Getty Images)

Cavaliers von Beginn an stark; Boston unkonzentriert

Die Cavaliers konnten sich direkt im ersten Viertel einen 34:18-Vorsprung erspielen. Boston war in der Anfangsphase unkonzentriert, was zu 19 verfehlten Wurfversuchen inklusive drei verpatzten Dunks führte. Viel besser wurde es zunächst nicht: Bis zur Halbzeit erlaubte Boston unglaubliche 68 Punkte – ein Saisontief für die sonst so defensivstarken „Cs“. Allgemein war die Verteidigung der Kelten nur ein Schatten derer, die man zum Beispiel in Spiel eins sah. So konnte Cleveland in der ersten Hälfte 61,5 Prozent aus dem Feld und 54,5 von „Downtown“ Prozent erzielen. Zwar konnte Boston im letzten Spielabschnitt noch einen Comeback-Versuch starten, aber der wurde vom bärenstarken James unterbunden.

Offensiv war ebenfalls keiner der Grünen stark genug, um einen entscheidenden Unterschied zu machen. Jaylen Brown war Topscorer mit 25 Punkten, während Tatum mit 17 Zählern etwas enttäuschte. Terry Rozier machte 16 Punkte und elf Assists und Al Horford (15 Punkte) war, wie schon in Spiel drei, kein großer Faktor.

Clevelands Supporting-Cast überzeugt

Verantwortlich dafür war vor allem Tristan Thompsons starke Defense. Er konnte zudem 13 Punkte und zwölf Rebounds verbuchen. Kyle Korver (14 Punkte, 4/7 FG, drei Blocks) war ebenfalls ein wichtiger Rollenspieler, der für seine 36 Jahre überraschend gut verteidigte.

LeBron findet seinen Rythmus

Der Star war aber natürlich LeBron James, der mittlerweile weitaus besser die Lücken in der Boston-Defense ausnutzen konnte. In Spiel drei und vier konnte James nach Switches 70 Prozent seiner Würfe treffen, im Vergleich zu 36 Prozent in den ersten beiden Begegnungen. Der „King“ hat anscheinend seinen Spielfluss gefunden und ist nur schwer zu stoppen. Dafür gab es sogar Lob von Al Horford: „Niemand sollte es für selbstverständlich erachten, was er leistet. Er macht einfach unglaubliche Dinge auf dem Platz und man merkt es kaum.“

Somit liegt der Druck jetzt wieder bei Boston, die sich ihre komfortable 2:0-Führung verspielt haben. Die nächste Partie findet jedoch wieder im heimischen TD Garden statt, in dem sie diese Postseason bis jetzt noch ungeschlagen sind.