Die Cleveland Cavaliers stehlen in einem Overtime-Krimi gegen die Raptors mit 113:112 das erste Spiel der Serie. Toronto gab das Spiel trotz großer Führungen aus der Hand, während bei Cleveland zur Abwechslung nicht nur LeBron James für den Sieg verantwortlich war.

Obwohl Toronto ausgeruht in eigener Halle gegen ein Cavaliers-Team spielte, das aus einer harten Sieben-Spiele-Serie kam, konnten die Kanadier keinen Sieg klar machen.

Dabei fing das Spiel für DeRozan und Co. sehr gut an: Im ersten Viertel konnten die Raptors 62% ihrer Würfe versenken und erspielten sich eine komfortable 14-Punkte-Führung. Diese hatte sich jedoch bis zur Hälfte, durch ein überzeugendes 38-Punkte-Viertel der Cavs, auf drei Zähler verkleinert. In den darauffolgenden Spielperioden konnte sich Toronto immer wieder mit zehn oder mehr Punkten absetzen, schaffte es aber dennoch nicht Cleveland endgültig abzuhängen. In der Crunchtime konnte James 30 Sekunden vor Schluss das Spiel mit einem Fade-away-Jumper ausgleichen. Obwohl es anschließend große Chancen auf der Gegenseite gab, verpatzten die Raptors es das Spiel zu gewinnen. In der Verlängerung setzten sich die Cavs dann schnell ab und Toronto konnte den Rückstand nicht mehr einholen.

LeBron James

LeBron machte zwar ein Triple-Double, nannte es aber trotzdem eines seiner „schlechtesten Spiele der Saison.“ (Foto: Getty Images)

Gute Teamleistung der Cavaliers 

Es war ein erfolgreiches Spiel für Cleveland, da LeBron nicht der einzige war, der für den Sieg verantwortlich war. Der „King“ machte zwar ein Triple-Double (26, Punkte, elf Rebounds, 13 Assists), traf aber im vierten Viertel und der Nachspielzeit nur drei seiner 15 Schüssen. Er selbst sagte dazu: „Meine Würfen gingen einfach nicht rein. Es war wahrscheinlich eines meiner schlechtesten Spiele der Saison.“ Der Rest der Cavaliers unterstützte das Team aber mit guten Leistungen: J.R. Smith machte 20 Punkte und traf fünf seiner sechs Dreierversuche. Kyle Korver (19 Punkte), Jeff Green (16 Punkte) und Tristan Thompson (14 Punkte, zwölf Rebounds) boten weitere wichtige Hilfe.

Raptors patzen wieder in wichtigem Spiel

Auf der anderen Seite war es für die Raptors ein Albtraumspiel: LeBron hatte ein Spiel mit verhältnismässig wenig Einfluss. Eine Formulierung die angesichts eines Triple-Double schon fast grotesk daherkommt.  Kevin Love spielte teilweise den schlechtesten Basketball der gesamten Saison (sieben Punkte), Toronto hatte eine 13-Punkte-Führung im dritten Viertel und mehrere gute Chancen das Spiel am Ende für sich zu entscheiden. Trotz allem verspielten die Raptors den Heimsieg. DeMar DeRozan (22 Punkte), Kyle Lowry (18 Punkte, zehn Assists) und der Rest des Teams erbrachten zwar das Spiel über gute Leistungen, aber waren schwach in entscheidenden Situationen. So traf Toronto in den letzten 17 Minuten des Spiels nur 26 Prozent aus dem Feld.
DeRozan und Co. wurden in vergangenen Jahren immer wieder dafür kritisiert, in entscheidenden Playoff-Spielen schlechte Leistungen zu bringen und es scheint nach Spiel eins so, als hätte sich daran nichts geändert.