Danilo Barthel ist beim FC Bayern München zum absoluten Leistungsträger avanciert. Mit dem bayerischen Spitzenteam ist er derzeit souveräner Tabellenführer der BBL und auch im EuroCup spielt der gebürtige Heidelberger, der 2014 zum „Most Improved Player“ der deutschen Beletage ernannt wurde, eine fantastische Rolle. Dennoch erhält der Big Man, der inzwischen auch in der deutschen Nationalmannschaft eine wichtige Stütze ist, seiner Meinung nach nicht die Anerkennung, die ihm gebührt. Mit BASKET sprach der Forward über seine deutschen Kollegen in der NBA und seinen eigenen Traum von der besten Basketball-Liga der Welt und seine Ziel für die aktuelle Saison.

Danilo, die Saison läuft fantastisch für euch. Ihr seid souveräner Tabellenführer. Hättest du das vor der Saison denn so erwartet?
Dass es gleich von Anfang an so gut läuft, hatten wir nicht erwartet. Wir haben aber sehr wohl wahrgenommen, dass es eine positive Entwicklung gibt und wir sehr gut harmonierende Puzzleteile haben. Wir haben wirklich gute Spieler dazubekommen. Wir hofften, dass die Spielzeit erfolgreich wird, aber dass wir eine solche Siegesserie hinlegen, war nicht abzusehen.

Werdet ihr dieses Jahr Meister?
Natürlich sind wir als Tabellenführer der Favorit. Aber im Basketball gibt es ja bekanntlich ein Playoff-System. Und in der Postseason sind immer Überraschungen möglich. Wir können uns nicht auf dem jetzigen Erfolg ausruhen. Wir müssen bis zum Ende an uns arbeiten, um den Vorsprung zu halten.

Du kennst  ja alle genannten Spieler lange und gut. Tut es nicht manchmal weh, weil du denkst, da könnte ich auch mithalten?
Ja, natürlich kommt mir der Gedanke. Ich habe über die letzten Jahre meist ähnliche Statistiken aufgelegt und ähnliche Rollen eingenommen wie die Jungs. Ich habe auch in der Vergangenheit in Interviews schon häufiger darüber gesprochen, dass es schwierig für mich ist, wenn gewisse Spieler immer hervorgehoben werden. Ich flog immer ein wenig unterm Radar. Ich habe nie so wirklich den Hype abbekommen. Aber das hat mich immer noch mehr motiviert, noch mehr zu arbeiten. Und in der Regel hat es sich für mich immer ausgezahlt.

Warum fliegst du unterm Radar?
Ich denke, ich war bereits in der Jugend immer eher ruhig und habe mich darauf konzentriert, mein Ding zu machen. Ich habe auch in der Jugend gute Statistiken aufgelegt, aber ich hatte nie den ganz großen Namen. Ich persönlich war stets davon überzeugt, dass ich auf allen Leistungsebenen bestehen und effektiv spielen kann.

Du bist jetzt 26. Glaubst du, es ist noch möglich, in der NBA zu landen?
Ich glaube, es ist theoretisch immer möglich. Aber es ist nichts, womit ich mich derzeit beschäftige. Ich bin nur auf die aktuelle Saison fokussiert. Alles andere wird die Zukunft zeigen müssen.

Wenn man die Dinge realistisch betrachtet und hinter die NBA zumindest mal ein Fragezeichen setzt, stellt sich die Frage: Was sind deine langfristigen Ziele?
Mein Ziel ist es, auf das höchste Niveau zu kommen. Ich setze mir da kein Limit. Ich sage auch nicht, dass die NBA per se ein höheres Niveau hat. Man kann die NBA und die EuroLeague einfach überhaupt nicht vergleichen. Es handelt sich um völlig verschiedene Spielweisen. Die EuroLeague ist teamorientiert und das sagt mir und meinem Spiel sehr zu.

Vielleicht bist du unter dem Radar geflogen, weil du ein sehr mannschaftsdienlicher Spieler bist und die amerikanischen Scouts eher auf andere Spielertypen stehen.
Gut möglich. Es wird sehr viel darauf geschaut, wer die Punkte macht und wer die Aktionen am Ball hat. Das taktisch weniger geschulte Auge sieht viele andere Aktionen gar nicht. Das hat sicher dazu geführt, dass ich nicht immer im Fokus stand. Jeder Trainer und Mitspieler, mit dem ich bislang zusammengearbeitet habe, wusste aber zu schätzen, wie ich spiele und agiere.

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