So hatte sich Celtics-Legende Paul Pierce seine Jersey-Retirement-Zeremonie wohl nicht vorgestellt. Die neu aufgestellten Cleveland Cavaliers fertigten die Boston Celtics regelrecht ab und verdarben dem dem zehnmaligen All-Star seinen großen Abend.
Zum ersten Mal durften sich sich Fans auf die neuen Cleveland Cavaliers freuen. Als Gäste nach Boston angereist, standen alle vier Neuzugänge der Cavs im Kader. Point Guard George Hill durfte sogar von Beginn ran. Aber natürlich stand ein Duell besonders im Fokus: LeBron James (24 Punkte, acht Rebounds, zehn Assists) gegen Kyrie Irving (18 Punkte, drei Rebounds, fünf Assists). Und tatsächlich lieferten sich die beiden in der Anfangsphase einen spannenden Schlagabtausch.
Im zweiten Spielabschnitt zog Cleveland zum ersten Mal das Tempo an. Nachdem sie am Tag der Trade-Deadline fünf ihrer sechs schwächsten Dreierschützen abgegeben haben, zeigten sich die Cavaliers von Außen deutlich verbessert. Vor allem Jordan Clarkson (17 Punkte, drei Rebounds 7/11 FG) und J.R. Smith (15 Punkte, sechs Rebounds, 6/7 FG) versenkten einen Wurf nach dem anderen, womit die Celtics nicht gut zurecht kamen. Mit zwölf Punkten Vorsprung zur Pause gingen die Cavs so in die Kabine.
Auch nach dem Seitenwechsel wendete sich das Blatt nicht zugunsten der Hausherren. Obwohl Boston in dieser Spielzeit bereits etliche male nach großen Rückständen zurück kommen konnte, behielt Cleveland die Oberhand. Irving gelang, genau wie dem Großteil seiner Mitspieler, in Durchgang zwei so gut wie nichts mehr. Und da LeBron und Co. nicht aufhörten ihre Dreier zu treffen, wuchs die Führung Clevelands immer weiter an.
Im Schlussviertel war schnell klar: Hier war nicht mehr zu holen für die Celtics, die für diesen Abend Paul Pierce‘ Jersey-Retirement geplant hatten. Einzig alleine Terry Rozier (21 Punkte, neun Rebounds, fünf Assists) zeigte durchgängig Einsatz. Doch das reichte den Celtics nicht mehr. 121:99 für Cleveland lautete letztendlich der Schlussstand, welcher gleichbedeutend mit dem dritten Sieg in Folge der Cavs ist. Boston dagegen hat nun drei seiner letzten vier Spiele verloren und gleichzeitig die Tabellenspitze an die Toronto Raptors abtreten müssen.
Pierce durfte dann nach Spielende endlich seiner Rückennummer unter das Hallendach ziehen. Seit gestern Abend ist die Nummer 34 die 22. Ziffer der Boston Celtics, die in Zukunft nicht mehr vergeben werden kann. Damit reiht er sich in eine Reihe von anderen Legenden, wie Larry Bird, Bill Russell, Robert Parish oder Trainer-Ikone Red Auerbach ein. Herzlichen Glückwunsch „The Truth“!
Robert Lambrecht
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