Andrea Trinchieri ist nicht mehr Headcoach von Brose Bamberg. Der Italiener war zur Saison 2014/2015 als Nachfolger von Chris Fleming verpflichtet worden. Er führte Bamberg zu drei Meisterschaften in Serie (2015-2017) und zum Pokalsieg im letzten Jahr. Insgesamt kam er in der Bundesliga auf eine tolle Bilanz von 100 Siegen und 21 Niederlagen und gewann in den Playoffs 27 von 30 Partien. In der Turkish Airlines EuroLeague war er mit den Oberfranken leider nicht ganz so erfolgreich. Er erreichte mit Bamberg nur einmal die Zwischenrunde (2015/2016) und gewann nur 31 Spiele bei 45 Niederlagen. Sein Vertrag wurde erst im letzten Jahr bis 2019 verlängert.
Die Bamberger hatten sich nach einem personellen Umbruch auf eine schwierige Saison eingestellt. Es galt die Abgänge von Fabien Causeur (Real Madrid), Janis Strelnieks (Olympiacos Piräus), Nicolo Melli (Fenerbahce Istanbul), Darius Miller (New Orleans Pelicans) und Daniel Theis (Boston Celtics) zu kompensieren. Die Verletzungen von Luka Mitrovic, Bryce Taylor und Elias Harris rissen ein tiefes Loch in den Kader, der von Beginn an nicht ideal zusammengestellt schien. Aus den vergangenen 15 Spielen holte Bamberg jedoch nur drei Siege und droht, erstmals seit 17 Jahren die Playoffs zu verpassen. Nach der peinlichen Niederlage bei Science City Jena am Freitag war Trinchieri mit seinem Team hart ins Gericht gegangen. „Wir haben uns als Team peinlich präsentiert. Keine Energie, keine Kraft, nichts“, schimpfte er.
„Andrea Trinchieri hat in den letzten drei Jahren sehr viel für den Bamberger Basketball getan. Nach dem schlechten Jahr 2014 hat er uns in die Erfolgsspur zurückgeführt. Dafür sind wir ihm sehr dankbar“, wird Geschäftsführer Rolf Beyer zitiert. Bis auf weiteres übernimmt Co-Trainer Ilias Kantzouris die Aufgaben von Trinchieri, der den Chefcoach auch schon nach einer Schulter-OP Mitte Januar wochenlang vertreten hatte. Trinchieri hatte sich zum Zeitpunkt der Vereinsmitteilung schon mit einem Post bei Twitter verabschiedet. „Es war ein guter Lauf. Vielen Dank allen, die dies alles wahr werden ließen, viel Glück!!! Tschüss…“, schrieb der 49-jährige Italiener.
Die Saison ist für Bamberg allerdings noch nicht vorbei. Der Verein steht in der Bundesliga zwar nur auf dem zehnten Tabellenplatz, die Playoffs sind aber noch in Reichweite. Im Pokal wurde gezeigt, dass man auch gegen den Hauptkonkurrenten aus München mithalten kann. Mit einem bis dahin wiedergenesenen Trinchieri hätten die Bamberger gute Chancen auf einen erneuten Titelrun gehabt. Stattdessen haben die Verantwortlichen einen der besten Basketballtrainer Europas entlassen.
Hinterlasse einen Kommentar