An alter Wirkungsstätte hat Nets-Guard Spencer Dinwiddie seine ehemaliges Team per Game-Winner geschlagen.

Seit der Verletzung von D’Angelo Russell beansprucht der 24-jährige Spencer Dinwiddie die Position des Point Guards bei den Brooklyn Nets für sich. Zur Überraschung vieler macht er seinen Job richtig gut. Auch heute Nacht, als es für die Nets zu den Detroit Pistons ging, zeigte Dinwiddie, dass er in Zukunft mehr als nur Backup sein will.

Die Konkurrenten aus der Eastern Conference traten zum zweiten mal in dieser Spielzeit gegeneinander an. Nachdem das erste Aufeinandertreffen sehr deutlich zugunsten der Pistons ausgegangen war (114:80), sah es heute Nacht in der Little Caesars Arena lange so aus, als würden die Gäste aus dem „Big Apple“ einen Sieg einfahren. Von Anfang des ersten Viertels bis zwei Minuten vor Schluss lagen die Nets in Front. Tobias Harris, der mit 20 Punkten Top-Scorer seines Teams war, glich die Partie per Layup zum 94:94 aus. Der Beginn einer nervenaufreibenden Crunchtime.

Seit D’Angelo Russell verletzt ist, legt Spencer Dinwiddie 14,4 PPS, 3,5 REB und 7,0 AS bei nur 1,6 TO auf. (Foto: Getty Images)

4,7 Sekunden vor Spielende dann die Führung für die Gastgeber. Andre Drummond (sieben Punkte, 13 Rebounds, vier Assists) zitterte nach einem Drive gegen den deutlich kleineren Caris LeVert einen Runner durch den Ring. Dabei beging er jedoch einen Schrittfehler, den die Refs aber zum Glück Detroits übersahen. Brooklyn behielt somit die Chance auf den Sieg. Der anschließende Einwurf landete bei Dinwiddie (22 Punkte, vier Rebounds, fünf Assists, 9/13 FG), der sofort Richtung Korb zog. Per Pump-Fake ließ er erst seinen Gegenspieler Ish Smith (elf Punkte, drei Assists) an ihm vorbei fliegen, dann drückte er das Leder knapp neben Drummonds langen Armen vorbei in den Korb. Die Pistons ohne Auszeit, versuchten es mit einem langen Einwurf auf Drummond, den der Pass aber nicht erreichte.

Trotz des Sieges treiben sich die Nets weiter im Niemandsland des Ostens (13. Platz) herum. Das war Headcoach Kenny Atkinson nach dem Schlusspfiff aber zunächst egal. Dieser freute sich über den Erfolg: „Das war ein irrer Wurf von Spencer. Natürlich freue ich mich für ihn. Aber wichtiger ist, dass wir das Spiel gewonnen haben.“ Auch Stan Van Gundy, Dinwiddies Ex-Coach, lobte den Nets-Guard: „Ish hat gut verteidigt – man kann ihm keine Vorwürfe machen. Aber Spencer hatte einen leichten Größenvorteil und hat ein Wahnsinnsplay gemacht.“

Robert Lambrecht