Die deutsche Nationalmannschaft startet am Donnerstag um 14:45 Uhr in die EuroBasket 2017. Die diesjährige Europameisterschaft findet in vier verschiedenen Ländern statt. Dabei werden die Spiele der Gruppe A (u.a. mit Griechenland und Frankreich) in Helsinki ausgetragen, die Partien der deutschen Gruppe B (u.a. mit Litauen und Italien) in Tel Aviv, die Gruppe C (u.a. mit Spanien und Kroatien) misst sich in Cluj-Napoka (Rumänien) und die Gruppe D (u.a. mit der Türkei und Serbien) in Istanbul.
Das DBB-Team trifft zum Auftakt auf die Ukraine. Die Osteuropäer haben sich als viertbester und damit letzter Gruppenzweiter der Qualifikation das EM-Startrecht gesichert. Dabei konnten die Gelb-Blauen Bulgarien und den Kosovo je zwei Mal besiegen, waren gegen Slowenien jedoch ohne jede Chance.
Die Turniervorbereitung lief für die Ukraine dann auch nicht gerade optimal. Insgesamt fünf Absagen von gesetzten Stammkräften mussten sie verkraften, unter anderem fehlen Center Kyrylo Fesenko, der bereits in Utah und Indiana NBA-Luft schnupperte und aktuell bei Eurocup-Team Lokomotive Krasnodar unter Vertrag steht, Phoenix-Suns-Center Alex Len, der im NBA-Draft 2013 an fünfter Stelle gepickt wurde und Power Forward Joel Bolomboy von den Utah Jazz. Damit sind die Ukrainer insbesondere im Frontcourt deutlich geschwächt. Lediglich Center Artem Pustovyi vom spanischen Erstligisten Obradoiro CAB erreicht europäisches Niveau, hinter ihm fallen die ukrainischen Big Men doch stark ab. Dem deutschen Team sollte es also im Bestfall gelingen, die Bretter zu kontrollieren. Ein echter Go-to-Guy hat sich im Roster der Ukraine in der Vorbereitung nicht in den Vordergrund gespielt. Viel Verantwortung wird wohl aber auf den Schultern des 28-jährigen Guards Denys Lukashov liegen. Der Playmaker des russischen Teams BC Enisey zeichnet sich durch seine Passqualitäten aus, ist jedoch auch ein guter Schütze.
Auch die deutsche Vorbereitung war durch Absagen diverser Stammkräfte geprägt. So fehlen dem DBB-Team Paul Zipser (Chicago Bulls) und Maxi Kleber (Dallas Mavericks), die sich auf die NBA-Vorbereitung konzentrieren. Verletzungsbedingt fehlen Center Maik Zirbes (Bayen München) und Forward Niels Giffey (Alba Berlin). Für Center Tibor Pleiss (Valencia BC) kommt eine Rückkehr ins Nationalteam nach seinem letztjährigen Zerwürfnis mit Headcoach Chris Fleming noch zu früh. Mit von der Partie ist allerdings NBA-Star Dennis Schröder, inzwischen Go-to-Guy der Atlanta Hawks. In der NBA-Playoff-Serie gegen die Washington Wizards legte er gegen John Wall im Schnitt 24,7 Punkte und 7,7 Assists auf und befindet sich aktuell auf dem zwischenzeitlich Höhepunkt seiner Karriere.
Man muss kein Experte sein, um festzustellen, dass sich um den 23-jährigen Jungstar vieles im DBB-Team drehen wird. Zweitwichtigster Mann im DBB-Backcourt wird wohl der pfeilschnelle Maodo Lo (Brose Bamberg) sein, der sowohl auf der Zwei als auch als Schröder-Backup auf der Eins zum Einsatz kommen kann. Komplettiert wird die Guard-Rotation von Karsten Tadda (Oldenburg), Distanzschütze Lucca Staiger (Bamberg) und dem Überraschungs-Nominierten Ismet Akpinar (Ulm). Auf der Drei sollte eigentlich Kapitän Robin Benzing (Basket Saragossa) starten, der 28-Jährige spielte eine starke Vorbereitung, verletzte sich allerdings im Spiel gegen Russland (79:76) am Knie und trainiert seither lediglich individuell. Favorit auf die Starter-Position ist daher Youngster Patrick Heckmann (Bamberg). Auf der Vier wird der größte deutsche Hoffnungsträger nach Schröder zum Einsatz kommen: Daniel Theis. Bei dem 25-Jährigen, der jüngst von den Boston Celtics verpflichtet wurde, war bis zuletzt über eine Absage spekuliert worden. Letztendlich von der Teilnahme überzeugt hat ihn wohl sein Kumpel Dennis Schröder, der mit Theis in Braunschweig zusammengespielt hat. Des Weiteren werden auf der Vier Danilo Barthel (Bayern München) und das erst 19-jährige Top-Talent Isaiah Hartenstein, der von den Houston Rockets gedraftet wurde, zum Einsatz kommen. Johannes Voigtmann (Saski Baskonia) ist die erste Wahl auf der Center-Position. Der Big Man hat sich in der vergangenen Saison auf höchstem europäischen Niveau in der Euroleague bewiesen. Auch ihm kommt wohl eine Führungsrolle zu. Sein Backup ist der noch etwas unerfahrene Johannes Thiemann (Ludwigsburg).
Die Vorbereitung des DBB-Teams hatte Licht und Schatten: Siegen gegen Island und Ungarn stehen Niederlagen gegen Serbien, Polen und Frankreich gegenüber. Gegen Russland trat die Nationalmannschaft gleich zwei Mal an: In Hamburg feierte das DBB-Team dabei einen Überraschungserfolg (79:76), in Russland setzte es jedoch eine deftige Niederlage (60:89). Dennoch geht Deutschland als leichter Favorit ins Auftaktmatch gegen die Ukraine (Donnerstag 14:45 Uhr, live auf Telekom Sport). In der zweiten Partie trifft das DBB-Team am Samstag (14:45 Uhr, live auf Telekom Sport) auf Georgien.
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