Die Golden State Warriors stehen nun kurz vor der Championship. Durch den 118:113-Sieg in Spiel drei führen die Dubs nun mit 3:0 in der Serie. In Spiel vier in der Nacht von Freitag auf Samstag haben sie nun die Möglichkeit ihren perfekten Playoff-Run zu vollenden und als erstes Team in der NBA-Geschichte die Postseason ohne Niederlage zu beenden (16:0). Allerdings spielte Cleveland vor heimischem Publikum deutlich stärker auf als in den ersten beiden Partien. Der Sweep wird also keinesfalls ein Selbstläufer.
Es war das erste Spiel in der Serie, in dem die Dubs nicht im dritten Viertel bereits davonziehen konnten. Im Gegenteil, vergangene Nacht ging das Team von Coach Tyronn Lue mit einer Führung von fünf Punkten in das Schlussviertel. Ein Grund: Kyrie Irving drehte im dritten Viertel richtig auf. Er schulterte sein Team mit spektakulären Drives zum Korb, die er effektiv zu Nutzen wusste. Er beendete das Spiel am Ende mit 38 Punkten, sechs Rebounds und drei Assists. Er blieb allerdings trotz seiner sieben Versuche erfolglos von Downtown.
Auch LeBron James spielte stark auf. 39 Punkte, elf Rebounds und neun Assists lautet seine eindrucksvolle Statline. Am Ende fehlte ihm lediglich ein Assist zum Triple-Double. Dies wäre sein neuntes und somit ein neuer Rekord in der Geschichte der NBA-Finals gewesen. Kevin Loves Wurf wollte einfach nich fallen (1/9 FG), mit seinen sechs Steals und 13 Rebounds konnte er jedoch trotzdem einen positiven Einfluss auf das Spiel ausüben. J.R. Smith, der in den Partien in Oakland komplett untergetaucht war, gab heute mit zwei schnellen Dreiern zu Beginn und insgesamt 16 Punkten zumindest ein Lebenszeichen von sich.
Die Cavaliers kontrollierten die zweite Halbzeit bis tief ins Schlussviertel. Mit 3:09 verbleibenden Minuten auf der Uhr verfügten die Cavaliers über eine 6-Punkte-Führung. Doch dann lief gar nichts mehr in der Offensive. Die Warriors erzielten die letzten elf Punkte und konnten so das Spiel doch noch für sich entscheiden. Kevin Durant war es, der den entscheidenen Dreier zum Führungswechsel traf: „Ich habe nur in Richtung Netz geblickt. Ich habe schon mein ganzes Leben an genau diesem Wurf gearbeitet. Es war befreiend zu sehen, wie er reingegangen ist. Wir müssen noch ein Spiel gewinnen“ sagte KD in der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Bei den Warriors startete Klay Thompson gut ins Spiel. Er scorte am Ende 30 Punkte, 16 davon kamen bereits im ersten Viertel. Nach enttäuschenden Playoffs scheint Klay seinen Wurfrhythmus wieder gefunden zu haben (11/18 FG).
KD, der heißeste Kandidat für den Finals-MVP Award, gelang es mit 31 Punkten zum dritten Mal hintereinander in den Finals bei über 30 Punkten im Scoring zu bleiben. Außerdem steuerte er noch acht Rebounds und vier Vorlagen bei. In seinen ersten acht Finals-Partien konnte Durant immer mindestens 25 Zähler auflegen. Dies gelang sonst nur Michael Jordan und Shaquille O’Neal.
Stephen Curry reboundete das zweite Spiel hintereinander zweistellig (13 Rebounds). Er traf zwar nicht wie gewohnt aus dem Feld (8/19 FG), doch er beendete das Spiel trotzdem mit 26 Punkten und sechs Assists. Aufgrund eines desolaten Zaza Pachulia bekam Andre Igoudala sehr viel Spielzeit. In seinen 30 Minuten auf dem Parkett, wurde er seiner Allrounder-Rolle gerecht. Er erzielte zwar nur sieben Punkte aber konnte fünf Rebounds, fünf Assists und vier Steals zum Sieg beitragen.
KD, Klay, Kyrie und LeBron haben heute Geschichte geschrieben. Seit 1995 gelang es keinem Viererpack (teamübergreifend) auf NBA-Parkett mehr, jeweils die 30-Punkte-Marke zu knacken. Zuletzt kam dies in den 1995er Finals vor. Die Scorer damals waren: Hakeem Olajuwon, Sam Cassell, Shaquille O’Neal, und Penny Hardaway in Spiel zwei.
Die Cavaliers stehen nun mit dem Rücken zur Wand. Einen 3:0-Rückstand konnte noch kein Teams in den Playoffs aufholen, geschweige denn in den Finals. Spiel vier findet in der Nacht von Freitag auf Samstag um 3:00 deutscher Zeit statt.
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