Kurz gesagt: Es war ein klares Ding. Beim 126:99-Sieg der Rockets in Spiel eins der Western Conference Semi-Finals lief es auf der einen Seiten perfekt und auf der anderen überhaupt nicht.

Die Rockets starteten hoch konzentriert in das Spiel und konnten früh mit 15:6 in Führung gehen, worauf Spurs-Coach Gregg Popovich schon seine zweite Auszeit nahm. Danach hatte der Gastgeber zwar einen 8:0-Run, der jedoch von einem Dreier von Harden jedoch schnell wieder beendet wurde. Nach dem ersten Viertel stand es bereits 34:23 für Houston.

Im zweiten Viertel machte Houston gnadenlos weiter, was sich bis zum Ende des Spiels nicht mehr ändern sollte. Nach einem 21:4-Lauf der Gäste war das Spiel vorzeitig entschieden. Zur Halbzeit stand es 69:39, was den größten Halbzeit-Rückstand der Playoff-Geschichte der Spurs bedeutete.

Auch wenn der Gastgeber im dritten Viertel nochmal einen kleinen 12:4-Lauf erzielen konnte, änderte das nichts am Spielausgang. Die Frustration war den Spurs anzumerken, da es kurzzeitig hitzig zwischen Dewayne Dedmon und James Harden sowie Nene wurde, was sehr untypisch für die Franchise aus San Antonio ist. Der 30-Punkte-Rückstand konnte kaum nennenswert auf 29 Punkte verringert werden, sodass es am Ende des dritten Viertels 96:67 stand.

Im letzten Spielabschnitt musste Dewayne Dedmon, nachdem im dritten Viertel bereits Nene des Platzes verwiesen wurde, auch der Spurs-Center das Spiel verlassen. Dieser hatte sich ein Wortgefecht mit Patrick Beverley geliefert. Am Ende gewannen die Rockets ungefährdet 126:99.

Gegen die San Antonio Spurs war es nicht alleine James Harden, sonder Team-Basketball, der den Unterschied machte (Foto: Getty Images).

Es war ein sehr untypisches Spiel der Spurs, was bei den Statistiken sofort auffällt. 126 Punkte zuzulassen, allein 34 im ersten Viertel, ist nur ein Punkt von vielen. Die normalerweise starke Defense der Hausherren war überhaupt nicht sortiert und kam auch viel zu langsam in die eigene Hälfte zurück. Dies hatte alleine in der ersten Hälfte 22 Fastbreeak-Punkte der Rockets  sowie unglaubliche 22 Dreier (50 Versuche, 44% ) im gesamten Spiel zur Folge hatte.

Durch konsequente Züge zum Korb und gute Kick-Out-Pässen sowie Ableger auf die Center ließ sich die Verteidigung des Teams von Gregg Popovich einfach aus den Angeln heben. 30 Assists, alleine 14 von James Harden, der beim Blowout „nur“ 20 Punkte beisteuern konnte, standen am Ende auf dem Konto der Gäste. Und das bei nur 15 Turnovers. Von den 13 Spielern konnte jeder einzelne von der guten Ballbewegung profitieren. Am meisten jedoch Trevor Ariza (23 Punkte, 5/10 Dreier) und Clint Capela (20 Punkte).

Auf Seiten der Gastgeber war genau das Gegenteil der Fall. Ebenfalls untypisch für die Spurs war, dass das Team das sich ansonsten durch ausgezeichnetes Teamplay und Ball-Movement auszeichent. Nur 19 Assists, bei fast genauso vielen Turnovern (15). Auch die Wurfquote spricht nicht für die Spurs: 36,9% sind eher dürftig. Einzig und allein Kawhi Leonard konnte mit 21 Punkten, elf „Boards“ und sechs Assists ein bisschen gegen die Rockets gegenhalten, auch wenn seine Wurfquote auf dem Niveau des gesamten Teams lag.