Endlich ist es wieder soweit! Die CBA, Chinas Profiliga und Äquivalent zur NBA, hat wieder begonnen. Nun ist das erste Playoff-Wochenende vorbei. Zwei Spiele wurden bereits absolviert. Das ist nun die Zeit, wo nicht nur über die NBA geplaudert und diskutiert wird, sondern auch für gewisse Zeit mehr Interesse am heimischen Basketball besteht.
Nachdem ich das Training am Montag beendet hatte, hörte ich nur ein Thema in der Kabine meiner Mannschaft: Das Spiel der Shanghai Sharks gegen Shenzhen Leopards bewegte meine Spieler, die sonst nur über die NBA sprechen. US-Import Jeremy Pargo hatte mit einem völlig verrückten Wurf die Leopards in letzter Sekunde in die Overtime gebracht, diese dann aber durch den groß aufspielenden US-Star Jimmer Fredette, der für Shanghai 39 Punkte auflegte, verloren. Pargo (Shenzhen Leoprads) und Fredette (Shanghai Sharks) gehören ohne jede Frage zu den Topspielern der Liga. Ihr großes Potenzial könnte sie bald schon zurück in die NBA führen. Das ist nicht nur bei meinen Jungs, sondern bei vielen der Basketball-Follower in China angekommen.
Pargo und Fredette haben den alten Hasen Stephon Marbury (Beijing Ducks) schon längst in den Schatten gestellt. Denn Marbury und sein Team haben es diesmal nicht einmal in die Playoffs geschafft. Zwar ist der frühere NBA-Star, der seit 2010 in China spielt und dreimal die Meisterschaft gewinnen konnte, weiterhin eine der großen Werbe-Ikonen hier (Zum Beispiel die große Werbekampagne zum 361-Degress-Schuh), doch es wird auch für ihn immer schwieriger, sich in seinem Alter noch spielerisch gegen CBA-Stars wie Pargo, Fredette oder auch MarShon Brooks durchzusetzen. Auch wenn ich mir immer wieder gerne sein Spiel anschaue …
Mal schauen wie es weiter geht, die Playoffs in der CBA haben Qualität und Spannung. Vielleicht kann ich mich nun ein bisschen von dem NBA-Geplaudere in der Kabine oder beim Training erholen. Zudem hoffe ich, dass meine Jungs, die sich im besten High-School-Alter befinden, sich wiederum ein wenig von der, durch die NBA verursachten, „Fadeaway-Jumpshot“-Infektion erholen und wieder mehr den klassischen Jump-Shot anwenden.
Predrag „Pedja“ Lukic ist unser neuer BASKET-Kolumnist und „China-Korrespondent“ und teilt ab jetzt regelmäßig seine Einblicke, Erlebnisse und Erfahrungen, die er in Foshan in China macht, mit euch Lesern.
Name: Predrag „Pedja“ Lukic
Geboren: 05.02.86 im Sauerland (NRW)
Stationen als Spieler: zuletzt 2006 in der 1. Liga in Bosnien und Herzegowina (KK Leotar Trebinje)
Stationen als Trainer: u.a. ProB (Herzöge Wolfenbüttel); 1. DBBL (Chemcats Chemnitz); ProA (Girolive Ballers Osnabrück) Aktuell: Seit 2015 (RiseSports Academy & Highschool No1 Foshan, China)
Erfolge: zuletzt, „Coach of the Year“ 2016 in Foshan. 2x Bronze Highschool Meisterschaft & Pokal 2016.
Lieblingsspieler: Dirk Nowitzki
Lieblingsteams: ALBA Berlin & Roter Stern Belgrad
So kam ich mit Basketball in Berührung: Im Grundschulalter als Zuschauer 3×3 Streetball Tour gesehen und in den orangenen sofort Ball verliebt.
Hinterlasse einen Kommentar