Wahnsinn! Was für eine Schlussphase! Und diese spielentscheidenden letzten Minuten gehörten dem Deutschen Dennis Schröder, der das Comeback seiner Atlanta Hawks krönte und für den 119:114-Sieg über die Chicago Bulls sorgte.

Über weite Strecken der Partie sahen die Chicago Bulls wie der sichere Sieger aus, da die Hawks keine Antwort auf die starken Jimmy Butler (40 Punkte, 13/22 FG) und Dwyane Wade (33 Punkte, 14/24 FG) fanden. Aber dann kam Dennis Schröder und drehte gewaltig auf. In den letzten drei Minuten stellte der Braunschweiger den Spielverlauf des deutschen Duells komplett auf den Kopf.

D-Wade zeigte wenig Verständnis dafür, dass sein Team die Partie noch aus der Hand gab: „Ich weiß nicht, ob meine Teamkollegen sich vielleicht nicht genug um das Spiel scheren, daher kann ich nicht sagen, was der Grund ist, warum wir verloren haben. Ich wünschte, ich könnte sagen, dass jeder heute nach Hause geht und kein Essen bekommt. Solche Spiele müssen wehtun. Danach darfst du nicht schlafen können, du musst dich so fühlen, als wolltest du mit niemandem sprechen. Ich weiß nicht, ob das unseren Jungs so geht. Hoffentlich belehren sie mich eines Besseren, aber ich will von ihnen sehen, dass die Pleiten wehtun. Wir können mal schlecht spielen und Würfe nicht treffen, aber wir machen zu viele Fehler und wir kassieren zu viele Niederlagen. Wenn man mehr erreichen möchte, als ein NBA-Jersey zu tragen und ein bisschen Geld zu verdienen, dann ist so etwas nicht akzeptabel. Denn das ist alles, was wir zur Zeit machen.“

Und auch Jimmy Butler war über die vermeidbare Niederlage sauer: „Ich verstehe, dass man einen offenen Wurf nimmt, wenn man ihn bekommt. Aber an einem bestimmten Punkt im Spiel muss man den Ball zu seinen besten Spielern bringen. Wenn man nach so einem Spiel nicht sauer ist, dann ist irgendwas verkehrt. Das ist dein Job. Du solltest ihn lieben. Aber nicht jeder sieht es anscheinend so. Ich möchte mit Leuten zusammenspielen, denen das hier wichtig ist und die Spiele für diese Organisation gewinnen wollen.“

Mit 24 Punkten, neun Assists und einer effektiven Quote von „Behind the Arc“ (4/6 Dreiern) führte Schröder die starken Hawks-Starter, die alle eine zweistellige Punkte-Ausbeute vorweisen konnten, an. Es war der 12. Sieg in den letzten 15 Spielen für Atlanta. Die Hawks festigen durch den Auswärts-Sieg den vierten Platz in der Eastern Conference.

Für Paul Zipser war es kein sonderlich erfolgreicher Abend. Zwar konnte sich der Heidelberger freuen, erneuet 23 Minuten auf dem Court zu stehen, aber seine Stat-Line von zwei Punkten, drei Rebounds und zwei Blocks konnte ihn nicht über die unglückliche Niederlage hinwegtrösten.

 

Dennis Schröder war der überragende Mann in der Crunchtime für die Atlanta Hawks (Foto: Getty Images).

 

Nikola Mirotic war den ganzen Abend nicht auf Höhe. Ihm ging sowohl der Einsatz als auch der Willen seiner Teamkollegen ab. Der spanische Nationalspieler sorgte mit einer Backcourt-Violation für ein Kopfschütteln seiner Teamkollegen und traf lediglich drei seiner elf Versuche aus dem Feld. Dennoch wechselte Head-Coach Fred Hoiberg ihn zum letzten Angriff für Paul Zipser ein. Mirotic bekam sogar einen offenen Dreier zur Führung, doch der Wurf spiegelte den Verlauf des Abends von Mirotic wider.

Wenn ihr das deutsche Duell und vor allem die irre Show von Dennis Schröder in der Crunchtime noch ein mal sehen wollt, dann geht aus unseren NBA Channel auf BASKET.de