Was für ein Paukenschlag zum Saisonauftakt. Die San Antonio Spurs schlagen den amtierenden Vize-Meister und Favoriten auf den Gewinn der diesjährigen Meisterschaft überraschend deutlich mit 129:100. Sein Debüt im Jersey der Golden State Warriors hatte sich Neuzugang Kevin Durant sicher anders vorgestellt. Zwar lieferte der viermalige Scoring-Champ und MVP von 2014 mit seinen 27 Punkten (11/18 FG), zehn Rebounds, vier Assists, zwei Steals und zwei Blocks eine starke Leistung ab, doch seine Plus-Minus-Bilanz von -13 verrät, dass nicht alles rund lief bei den Dubs.
Der Star des Spiels war nämlich ein anderer: Kawhi Leonard. „The Claw“ verzeichnete mit seinen 35 Zählern gleich im ersten Spiel der Saison ein neues Career-High. Von der Freiwurflinie blieb der Franchise-Player des Teams vom Alamo bei 15 Versuchen fehlerfrei. Der zweimalige und amtierende „Defensive Player of the Year“ konnte zudem fünf Steals verbuchen. Auch LaMarcus Aldridge konnte mit 26 Punkten (10/20 FG) und 14 Rebounds überzeugen und somit den aufgekommenen Gerüchten, die Texaner seien unzufrieden mit dem ehemaligen Spieler der Portland Trail Blazers, entgegenwirken.
Der spielentscheidende Faktor war die Bank. Besonders Jonathon Simmons, der durch den Ausfall von Danny Green viele Minuten sah, sorgte für Furore. 20 Punkte (8/14) sowie vier Rebounds und drei Assists konnte der Sophomore auflegen. Seine Plus-Minus-Bilanz liest sich mit +29 ein wenig anders, als die von KD. Die überragende Leistung Simmons’ würdigte auch Kawhi Leonard: „Wir sind einfach rausgekommen und waren das bessere Team. Unsere jungen Spieler habe eine starke Leistung gezeigt, vor allem Jonathon Simmons. Nicht nur seine Offense, sondern auch die Defense. Wir müssen jeden Tag einen weiteren Schritt machen, um besser zu werden. Und wir versuchen, die Sieger-Kultur aufrecht zu erhalten, die Tim Duncan hier etabliert hat.“
Doch auch die anderen Bankspieler waren mitverantwortlich für den Sieg der Spurs: Patty Mills konnte neben seinen vier Steals in weniger als 18 Minuten eine Plus-Minus-Bilanz von +35 auflegen, Dewayne Dedmon kam auf +29 und der 39-Jährige Manu Ginobili auf +22. Keiner der „Starting Five“ beider Teams hatte ansatzweise solche Werte in dieser Kategorie.
Debütant Pau Gasol kämpfte früh mit „Foul-Trouble“ und war nach den guten Leistungen der Bankspieler außen vor (18 Minuten, zwei Punkte, vier Rebounds). Dass es auch ohne den erfahrenen Big Man reichte, lag am schwachen Shooting der Warriors, die nur sieben ihrer 33 Dreierversuche treffen konnten. Der amtierende MVP Stephen Curry traf drei seiner zehn Versuche von „Downtown“ und kam insgesamt auf 26 Punkte (9/18), vier Assists und drei Rebounds.
Bei den Warriors machte sich das Fehlen von Center Andrew Bogut, der durch die Durant-Verpflichtung zu Dirk Nowitzkis Dallas Mavericks wechselte, bemerkbar. Mit 55:35 gewannen die San Antonio Spurs das Duell an den Brettern. Natürlich ist erst ein Spiel gespielt und die Aussagekraft der Partie noch sehr überschaubar, aber der fehlende Rim-Protector sowie die, im Vergleich zum Vorjahr, dünnere Bank, könnten für die, zum unschlagbaren „Super-Team“ ernannten Dubs, durchaus noch zum Problem werden.
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