Lange Zeit hatten die Fans der Chicago Bulls zu warten – auf den ersten Auftritt von „Hometown Hero“ Dwyane Wade im heimischen United Center. Bei der Partie gegen die Boston Celtics in der vergangenen Nacht war es dann so weit. Und das Warten hatte sich gelohnt. Wade führte sein Team zum 105:99-Erfolg und steuerte selbst 22 Punkte, sechs Rebounds und fünf Assists bei. Auffällig bei Wade: Im Vorjahr hatte er während der gesamten Regular Season nur 44 Dreier genommen und nur magere sieben davon getroffen. Er hatte sich den „Trey“ quasi abgewöhnt. Doch im neuen Jersey scheint auch das Vertrauen in seinen Distanzwurf wieder vorhanden zu sein. Sechs Mal drückte „D-Wade“ von „Downtown“ ab und traf vier Versuche. Einer davon von gut eineinhalb Metern hinter der Linie, ein weiterer kurz vor dem Ende zum 104:99 – die Entscheidung! Bei den Bulls zeigten auch Jimmy Butler (24 Punkte, sieben Rebounds), Taj Gibson (18 Punkte, zehn Rebounds) und Nikola Mirotic (15 Punkte, neun Rebounds) starke Leistungen. Rajon Rondo verteilte zwar neun Assists, war aber mit vier Punkten (1/9 FG) selbst kaum gefährlich. Paul Zipser kam nicht zum Einsatz.

Dwyane Wade von den Chicago Bulls feiert im NBA-Spiel gegen die Celtics eine gelungene Aktion.

Start nach Maß: Dwyane Wade und seine Bulls gewinnen ein enges Spiel gegen die Boston Celtics.
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Bei den Celtics dagegen war von Rückenwind aus dem ersten Sieg im ersten Spiel kaum etwas zu spüren. Point Guard Isaiah Thomas war zwar verlässlich unterwegs (25 Punkte), wurde aber offensiv nur von Avery Bradley (16) und Jae Crowder (14) unterstützt. Besonders den Rebound-Battle gaben die Celtics ab, sammelten nur 36 „Boards“, die Bulls konnten 55 verzeichnen. Im entscheidenden Moment machte Rookie Jaylen Brown einen Fehler, den Wade zu seinem letzten Dreier des Abends nutzte. Bulls-Neuzugang Michael Carter-Williams kam auf 17 Minuten Einsatzzeit und brachte sich mit fünf Punkten, sechs Rebounds und drei Assists ins Spiel ein. Gerade der Backcourt Chicagos mit Rondo, Butler, Wade und „MCW“ scheint sich – so weit man das nach einem Spiel sagen kann – als echte Waffe herauszustellen.