Sieg zum Auftakt! 5.045 Zuschauer in Kiel waren Zeuge des 101:74 (25:19, 27:19, 20:19, 29:17)-Erfolges der deutschen Herren-Nationalmannschaft zum Start der EM-Qualifikation gegen Dänemark. Das Team von Bundestrainer Chris Fleming zeigte eine sehr ordentliche Leistung und hatte in Maodo Lo (Foto unten) und Paul Zipser die besten Werfer (je 17 Punkte). Am kommenden Samstag, 3. September 2016, steht das schwere Auswärtsspiel in Österreich (heute im zweiten Viertel 46:14 !!! in den Niederlanden) auf dem Programm (20.20 Uhr, Schwechat bei Wien).

Deutschlands Guard Maodo Lo dribbelt im Spiel gegen Dänemark zum Korb.

Maodo Lo war neben Paul Zipser mit 17 Punkten bester Scorer.
Foto: imago

Fleming schickte anfangs wie zuletzt Maodo Lo, Akeem Vargas, Paul Zipser, Danilo Barthel und Tibor Pleiß zum Auftakt auf das Parkett. Im Handball-„Mekka“ erzielte Lo die ersten fünf Punkte, aber die Dänen konterten durch Bergstedt mit einem mächtigen Dunking (5:4, 3.). Die unkonventionelle Spielweise der Skandinavier stellte die deutsche Defensive zunächst vor Probleme, während Dänemark defensiv viele Fouls sammelte und die DBB-Auswahl früh an die Freiwurflinie schickte (12:9, 5.). Ein schönes Zusammenspiel von Lo, Daniel Theis und Johannes Voigtmann vollstreckte Letzterer per Dunking zum 14:9 (6.). Theis ließ einen weiteren „Stopfer“ folgen, ehe die Gäste eine kurze Schwächephase der Deutschen zum 16:16 nutzten (9.). Bis zur Viertelpause hatte sich das DBB-Team aber wieder „befreit“: 25:19.

Nach Benzings Fastbreak-Punkten und einem 9:0-Lauf führte Deutschland erstmals zweistellig, die Dänen nahmen sofort eine Auszeit (29:19, 11.). Dänemark blieb vor allem von jenseits der Dreipunktelinie gefährlich und kam sofort wieder heran (31:27, 13.). Es wurde ruppiger und Dänemark netzte einen Dreier nach dem anderen. Patrick Heckmann (Foto oben) hatte einige starke Szenen, es war aber nach wie vor ein enges Spiel (37:33, 15.). Vor den Augen von Torsten Albig, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, der von DBB-Präsident Ingo Weiss herzlich begrüßt wurde, blieb Dänemark ein sehr hartnäckiger Gegner, der jetzt wieder erfolgreicher bekämpft wurde (44:35, 18.). Mit der Schlusssirene der ersten Halbzeit versenkte „Mister 100 Prozent“ Lo (15 Punkte ohne Fehlwurf bis dahin) einen Dreier und sorgte für die bis dato höchste Führung: 52:38.
„Zaungast“ Dennis Schröder feuerte die deutsche Mannschaft auch nach dem Seitenwechsel an und freute sich über Zipsers Dreier direkt zu Beginn. Der „Neu-Bulle“ war offensiv jetzt der wesentliche Faktor im deutschen Spiel.  Noch immer waren die Dänen unbequem und forderten das deutsche Team voll, der Abstand blieb bis zur 26. Minute etwa gleich (62:47). Recht sicher schien Deutschland den Gegner zu beherrschen, aber bis zu Theis´ spektakulären Dunk zum 70:54 (28.) war das Spiel etwas verflacht.

In den abschließenden zehn Minuten machte das Fleming-Team schnell klar, dass es kein Comeback für Dänemark geben würde, auch wenn die Gäste weiterhin für den ein oder anderen Höhepunkt sorgten (77:59, 32.). Das Publikum erfreute sich an der „ungewohnten“ Sportart, die DBB-Auswahl fühlte sich auf dem Kieler Parkett sichtbar wohl. Dänemark traf bis zum Ende gut aus der Ferndistanz und hielt das Ergebnis so in Grenzen (85:67, Dunking Theis, 35., 92:69, Zipser, 37.). Alle zwölf deutschen Spieler kamen zum Einsatz, werden aber in Österreich sicher mehr gefordert werden. Pleiß machte die 100 zum Auftakt in der letzten Sekunde voll.

Stimmen

Chris Fleming: „Egal, wie der Gegner heißt, der Auftakt ist immer schwierig. Erstmals in diesem Sommer war echte Spannung zu spüren. Wir sind hier in Kiel sehr gut aufgenommen worden, das Publikum hat uns gut unterstützt, die Spieler haben sich sehr wohl gefühlt. Defensiv wollten wir die Passwege der Dänen zumachen, das hat weitgehend gut geklappt. Wir hatten 33 Assists, das zeigt, dass wir den Ball gut verteilt haben. Jetzt geht es Schlag auf Schlag, die Messlatte gegen Österreich liegt deutlich höher. Maodo Lo hat sich sehr gut gesteigert und das Team gut geführt.“

Maodo Lo: „Wir waren am Anfang alle etwas nervös, dann haben wir uns gefangen und einfach und aggressiv gespielt. Ab und zu funktioniert es mal mit einer perfekten Halbzeit, ich hoffe, man erwartet jetzt nicht von mir, dass ich jedes Mal hunderprozentig treffe (lacht). Österreich hat eine große Qualität, das wird eine ganz harte Aufgabe am Samstag.“

Für Deutschland spielten:
Makai Mason (Yale University/USA), Akeem Vargas (ALBA Berlin), Maodo Lo (Brose Bamberg, 17), Niels Giffey (ALBA BERLIN, 3), Daniel Theis (Brose Baskets, 16), Tibor Pleiß (Philadelphia 76ers/USA, 9), Robin Benzing (CAI Saragossa/ESP, 14), Bastian Doreth (medi Bayreuth, 2, Paul Zipser (Chicago Bulls/USA, 17), Danilo Barthel (FC Bayern München, 8), Patrick Heckmann (Brose Bamberg, 7), Johannes Voigtmann (Kutxa Laboral Vitoria/ESP, 8).