Sollte es eine „Hack-a-Player-Rule“ geben? Schwache Freiwerfer, wie Andre Drummond oder DeAndre Jordan, werden oft absichtlich gefoult, aus taktischen Gründen. Ein
gewiefter Schachzug oder total unsportlich? Ganze 34 Mal stand DeAndre Jordan einmal in nur einer Halbzeit an der Freiwurflinie. Einen schlechten Freiwerfer permannt an der Freiwurflinie versagen zu sehen, ist kein Vergnügen für die Zuschauer und ganz sicher kein Grund, weshalb die NBA weltweit so geliebt wird. Andererseits ist das Foul an einem schlechten Freiwerfer auch ein taktisches Mittel und was wäre Sport ohne Taktik? Unsere Autoren sind sich, in der Bewertung der „Hack-a-Player-Taktik“ und einer potenziellen Regulierung von Seiten der Liga, völlig uneinig. Thomas Werner spricht sich für eine „Hack-a-Payer-Rule“ aus:

Könnt ihr nicht fair gewinnen?

Ich habe tatsächlich lange darüber nachgedacht, wie ich zu diesem Thema stehe, mir die einzelnen Argumente immer wieder durch den Kopf gehen lassen. Dann bin ich zu dem Schluss gekommen: Im Sinne des Sports wäre eine Regelung in meinen Augen das Beste! Denn ich habe mir Folgendes überlegt: Das, was wir aktuell sehen, könnte eventuell nur der Anfang von etwas sein, das später mal richtig nerven wird. Und zwar noch mehr als jetzt. Dann nämlich, wenn Coaches diese unsägliche Taktik nicht mehr nur dosiert, sondern regelmäßig/dauerhaft/immer einsetzen. Und dann, wenn NBA-Spiele vor lauter Freiwürfen im Schnitt fünf Stunden dauern, dann soll sich bitte niemand mehr über das Desinteresse des Free-TV an dieser geilen Sportart beschweren. Denn eine Taktik wie „Hack a Player“ macht den Basketball langfristig nicht nur im sportlichen Sinne kaputt, sondern auch furchtbar unattraktiv für Fernsehsender.

Nur zur Klarstellung: Dass in der Schlussphase einer Partie gefoult wird, um das Spiel noch drehen zu können, ist klar und in meinen Augen auch in Ordnung. Die letzten zwei bis drei Minuten sollten bei einer eventuellen neuen Regelung auch ausgenommen werden. Aber: Das absichtliche Foulen mitten im Spiel – dazu noch an einem Spieler, der noch nicht einmal den Ball hat, muss unterbunden werden. Oder aber – und das wäre meine Ideallösung – die ganze Diskussion hebt sich von selbst auf, weil keiner der Coaches mehr auf die Weise gewinnen will. Nein, ich bin nicht naiv, aber so viel sportlichen Ehrgeiz muss ich auch im Profisport erwarten können. Oder trauen es die Coaches ihren Teams nicht zu, die Spiele mit „typischem“ Basketball für sich zu entscheiden? Ganz nach dem Motto: Könnt ihr nicht fair gewinnen? Von mir gibt es ein klares „Come on, NBA!“ Macht selbst Schluss damit, und zwar, bevor die Liga einschreitet.

Dwight Howard ist ein prominentes Opfer der Taktik, Foto: getty images

Dwight Howard ist ein prominentes Opfer der Taktik, Foto: getty images

Doch nicht jeder ist dieser Meinung. Unser Autor Markus Unckrich, bewertet die Einführung einer „Hack-a-Player-Rule“ völlig anders.