Nun ist es offiziell und von der NBA bestätigt, Derrick Rose wird in der nächsten Saison für die New York Knicks auflaufen. In den Trade um Rose ist zudem Point Guard Justin Holiday und ein Second-Round-Pick für 2017 involviert. Die Chicago Bulls erhalten im Gegenzug Center Robin Lopez, den spanischen Point Guard José Calderon und Jerian Grant, der 19. Pick des letztjährigen Drafts.

Die Gerüchte um einen Trade von Rose nach New York nahmen in den letzten Tagen ungemein zu. Coach Hornacek und GM Steve Mills bestätigten zuletzt sich auf der Position des Point Guards verstärken zu wollen. Jetzt haben sie ihren Worten Taten folgen lassen.

Der MVP von 2011 wird in der kommenden Saison 21,3 Millionen US-Dollar verdienen und anschließend Free Agent werden. Die Entscheidung von Phil Jackson ermöglicht den Knicks zwei Szenarien: Einerseits ist mit Derrick Rose, Kristaps Porzingis und Carmelo Anthony der eventuelle, kurzfristige Erfolg möglich; zum Anderen verschaffen sich die Knicks, durch den Abschied von Robin Lopez (über 14 Mio. Dollar) und José Calderon (7,7 Mio. Dollar) nach dem Vertragsende von Rose, gehörig „Cap-Space“. So könnte bei den Überlegungen der wahre Fokus auf der Spielzeit 2017/18 gelegen haben.

In seiner MVP-Saison legte der gebürtige Chicagoer, Rose im Schnitt starke 25,0 Punkte, 7,7 Assists und 4,1 Rebounds auf. In den letzten Jahren sanken seine Werte jedoch deutlich. Dies hängt vor allem mit zahlreichen, immer wiederkehrenden Verletzungen zusammen. Am Ende der Saison 2011/12 zog sich der heute 27-Jährige einen Kreuzbandriss im linken Knie zu. Daraufhin setzte er die gesamte Saison 2012/13, um sich von der Verletzung zu erholen, aus. Im November 2013, als er gerade wieder zehn Spiele für die Bulls absolviert hatte, verletzte er sich am Meniskus und verpasste den Rest der Saison. Auch in den Jahren darauf, hatte er immer wieder mit Knieproblemen zu kämpfen. So konnte er in der letzten Zeit nicht sein ganzes Potential ausschöpfen und kam in der abgelaufenen Spielzeit „nur“ auf 16,4 Punkte, 4,7 Assists und 3,4 Rebounds.

Mit dem Trade des dreimaligen All-Stars wird ein Kapitel der Bulls abgeschlossen, das so verheißungsvoll begann, welchem jedoch nie ein „Happy End“ vergönnt war. So nachvollziehbar die Entscheidung der Bulls-Verantwortlichen auch ist, ein wenig respektlos mag dem ein oder anderen Fan der plötzliche Abschied des einstigen MVP dennoch vorgekommen sein. Der First-Pick von 2008 war im Begriff eine neue Ära zu prägen und hätte demnach einen wesentlich würdigeren Abschied verdient gehabt…

Jan Heming