Die Philadelphia 76ers sind zurück. Dies war das Credo, nachdem die Franchise mit der langen Tradition die „NBA Draft Lottery“ gewonnen hatte. Man wird den First-Pick ziehen und dem Team somit automatisch wieder Leben einhauchen.
Einen favorisierten Spieler für diesen Pick scheint es auch schon zu geben. „Er versprüht ein bisschen Magie und manchmal erinnert er an den jungen LeBron. Man weiß dann nicht so genau, welche Position er eigentlich spielt. In einem Moment denkt man, dass er ein Vierer ist, dann wieder ein Dreier. Er fühlt sich wohl dabei, den Ball vorzutragen“ äußerte sich Coach Brett Brown über Ben Simmons, den viele Experten im Mock-Draft vorne sehen. Sein größter Kontrahent für diese Draftposition ist der Shooting Guard von Duke, Brandon Ingram, der schon jetzt an Kevin Durant erinnert.
Und es gibt weitere gute Nachrichten für die Sixers: Joel Embiid, der dritte Pick des 2014er Drafts, der ohne seine Verletzungsanfälligkeit selbst ein First-Pick hätte werden können, soll in der kommenden Saison endlich sein Debüt feiern.
Nach Jahren des „Tankings“ verkündete Bryan Colangelo, der in Doppelfunktion sowohl General Manager als auch Präsident der 76ers ist, am 19. Mai: „Der Rebuild ist beendet”. Gestern legte er nach und deutete die Chancen Phillys an, schon zeitnah wieder ein “Contender” zu werden. Und in der Tat, die Sixers haben genug “Cap Space” um gleich mehrere Superstars unter Vertrag zu nehmen. „Ich denke, unser Projekt hier ist so spannend, weil wir nicht nur einen Free Agent, sondern sogar zwei oder drei bezahlen können”, gab sich Colangelo freudig.
Gerade einmal 33 Millionen Dollar umfasst aktuell die „Payroll” von Philadelphia für die nächste Saison. Der teuerste Spieler für die kommende Spielzeit ist Carl Landry, der lediglich 6,5 Millionen Dollar verdienen wird.
Joel Embiid, Jahlil Okafor, Nerlens Noel, Nik Stauskas, Kendall Marshall und Jerami Grant sind allesamt jung und entwicklungsfähig und keiner der genannten kostet die 76ers fünf Millionen Dollar im nächsten Jahr. Eine ideale Voraussetzung, um ein Team mit langfristigem Erfolg zu entwickeln.
Allerdings hat in den letzten Jahren das Image der Frachise, die dreimalige NBA-Champion ist und einst Spieler wie Wilt Chamberlain, Julius „Dr. J.“ Erving, Charles Barkley und Allen Iverson in seinen Reihen hatte, stark gelitten. Die Verlierer-Mentalität haftet an dem Namen Philadelphia 76ers und könnte es nun schwierig machen, Spieler für das eigene Projekt zu gewinnen. Aber vielleicht ist dies auch einfach zu naiv gedacht und Philly wird in kurzer Zeit zu einer der Attraktionen der Eastern Conference.
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