Chris Paul von den Los Angeles Clippers kommt im Spiel gegen die Dallas Mavericks zu einem Korbleger.

Chris Paul führte die Clippers zu einem letztlich souveränen Sieg in Dallas.
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Der texanische Basketball-Fan an sich ist ein eher nachtragender Mensch. So war es auch wenig überraschend, dass Big Man DeAndre Jordan bei dem Gastspiel seiner Los Angeles Clippers bei den Dallas Mavericks das komplette Spiel über ausgebuht wurde. Die Posse um den Wechsel des Centers im Sommer hat nicht nur bei Franchise-Besitzer Mark Cuban einen äußerst bitteren Beigeschmack hinterlassen. Ein Großteil jener Fans war jedoch Mitte des letzten Viertels gar nicht mehr anwesend. Bei der deftigen 90:109-Heimniederlage zeigten sich die „Mavs“ nämlich von ihrer negativen Seite und hatten bei dem potenziellen Playoff-Duell gegen das Team von Doc Rivers deutlich das Nachsehen.

Ausgerechnet DeAndre Jordan und Point Guard Chris Paul sorgten dann in der zweiten Hälfte dafür, dass das Spiel letztendlich doch noch eine relativ einseitige Angelegenheit wurde. Der Center packte neben 23 Punkten auch starke 20 Rebounds auf das Scoreboard, und traf im Zuge dessen sogar passable elf seiner 19 Freiwürfe. Paul, in der ersten Hälfte noch aufgrund von Foulproblemen mit nur mageren vier Zählern, riss das Spiel mit Beginn der zweiten 24 Minuten komplett an sich. Allein 18 Punkte markierte der Aufbauspieler im dritten Spielabschnitt und sorgte quasi im Alleingang dafür, dass Dallas vor allem defensiv mehr oder weniger ratlos zurückblieb. Gerade in Abwesenheit des immer noch verletzten Blake Griffin bringt Paul momentan spürbar die nötige Aggressivität in das Spiel der Clippers. Doch nicht nur Lob-City drückte dem Spiel ihren Stempel auf, auch J.J. Redicks Impact war mit 22 Punkten und einer sehr guten Trefferquote (9-14) erheblich.

Die Dallas Mavericks andererseits befinden zu einer absoluten Unzeit in einer leistungsschwachen Phase. Bei der dritten Niederlage in Folge verschossen die Texaner ganze 17 Dreier in Folge und trafen in der zweiten Hälfte nur schwache 35 % ihrer Würfe. Nach der äußerst bitteren Overtime-Niederlage in der Nacht zuvor bei den Denver Nuggets merkte man den Startern vor allem in der zweiten Hälfte das Back-to-Back deutlich an. Dirk Nowitzki, der einzige aus der Starting Five, der zweistellig punkten konnte, verzeichnete 22 Punkte. Chandler Parsons blieb mit neun Punkten und schwachem Shooting äußerst blass, David Lee war mit dreizehn Zählern und acht Rebounds ein solider Faktor von der Bank.

DeAndre Jordan, im Sommer noch mit einer mündlichen Zusage, sich den Mavericks anschließen zu wollen, um dann doch noch einen Rückzieher zu machen, blieb bei seiner zweiten Rückkehr nach Dallas unbeeindruckt von jeglichen äußeren Einflüssen. „Es fühlt sich viel besser an hier hin zu kommen als beim letzten Spiel. Diesmal haben wir gewonnen.“ Im November letzten Jahres behielten die Texaner noch mit 118:108 die Oberhand. Mit seinem 38. Double-Double zeigte der Big Man, wie wertvoll er für die Clippers ist, und für die Mavericks hätte sein können. Nach dem Spiel äußerte sich Dallas-Coach Rick Carlisle äußerst knapp zur Leistung des 27-jährigen: „Jetzt wisst ihr, wieso wir ihn haben wollten“.