Mit Neptunas Klaipeda verlor Ewing (r.) kürzlich mit 62:76 gegen ALBA Berlin. Foto: IMAGO

Mit Neptunas Klaipeda verlor Ewing (r.) kürzlich mit 62:76 gegen ALBA Berlin.
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Die Uhr zeigt 23:05 Uhr und Daniel Ewing muss noch essen. Mit weichen Schritten durchquert der 1,90 Meter große US-Guard die Lobby eines Berliner Hotels, eine Sporttasche geschultert, eine Niederlage im Gepäck. Ewing kommt gerade zurück aus der Arena am Ostbahnhof, in der er mit seinem Arbeitgeber, dem litauischen Team von Neptunas Klaipeda, zum Eurocup-Duell gegen ALBA Berlin antreten musste. Für die Balten war die Ausgangslage vor der Partie klar: Nur ein Sieg würde die Chancen auf den Einzug ins Achtelfinale des zweithöchsten europäischen Vereinswettbewerb am Leben halten.

Für Daniel Ewing und seine Teamkollegen wurde es ein Abend zum Vergessen. In der ersten Halbzeit gelangen Neptunas unter der Regie ihres amerikanischen Spielmachers gerade einmal 21 Punkte gegen die starke Berliner Verteidigung, am Ende stand ein 76:62 für ALBA auf der Anzeigetafel. Klaipeda war raus.

Eine Stunde nach der Schlusssirene schleicht Ewing am Dienstag die Stufen zum Speisesaal des Hotels hinauf, hin zum Pasta- und Salatbuffet. Das letzte, was jetzt noch fehlt, ist ein wartender Journalist in der Eingangshalle – er hatte vor dem Spiel ein Gespräch verabredet.

Um 23:25 Uhr beendet Ewing schließlich sein Abendessen, schiebt seinen Stuhl zurück, hievt die Tasche hoch, trabt zurück in die Lobby. Bringen wir es hinter uns, denkt er sich wohl. Nice to meet you. 15 minutes? Sure. Was folgt, ist eines der angenehmsten Gespräche, das man zu solch später Stunde, nach einer krachenden Auswärtsniederlage und mit vollem Magen noch führen kann. Daniel Ewing ist nicht nur der Kopf seiner Mannschaft auf dem Parkett, sondern beweist auch abseits des Courts, dass er weiterdenkt als viele andere Spieler.

Daniel Ewings wache, katzenhafte Augen haben schon viel gesehen. Der 32-Jährige kann auf eine ereignisreiche Karriere zurückblicken: Nach vier College-Jahren an der berühmten Duke University wurde der Guard 2005 bei der Draft von den Clippers ausgewählt. Zwei Jahre versuchte er sich in Los Angeles als Bankspieler, bevor ihn die Franchise aus Mangel an Passung vor die Tür setzte. Es begann eine Odyssee durch Europa: In den letzten neun Jahren spielte Ewing in sechs Ländern, gewann drei Meisterschaften in Polen, wurde russischer Pokalsieger. Eine Karriere mit vielen Aufs und Abs.

Nun sprach BASKET mit dem Point Guard in Berlin über Niederlagen, die lebende Trainerlegende Mike Krzyzewski und das Business Profibasketball. Auch, als Ewings Teamkollegen sich schon längst in ihre Zimmer verabschiedet hatten.

Daniel, das war eine bittere Niederlage für euch gegen ALBA. Wird es mit den Jahren eigentlich einfacher, mit Misserfolgen umzugehen?
Nein, es ist immer noch so hart wie früher. ALBA war stärker, keine Frage, aber das macht es nicht einfacher, diese Niederlage zu verdauen. Immerhin hatten wir die Chance, im Eurocup eine Runde weiterzukommen.

 

Du hast in deiner Karriere schon viele Do-or-Die-Spiele bestritten und bist dabei nicht immer als Sieger vom Feld gegangen. Gehst Du heute anders mit solchen Pleiten um als noch zu Beginn deiner Laufbahn?
Auf jeden Fall. Mit dem Alter lernst du, deine Emotionen besser zu kontrollieren. Durch meine Erfahrung kann ich Spiele heutzutage wie in Zeitlupe sehen. Das hilft, denn so habe ich verstanden: Das perfekte Spiel gibt es nicht, jeder macht Fehler. Ich verliere mal den Ball und treffe nicht jeden Wurf, genau wie meine Teamkollegen. Um das erkennen zu können, braucht es aber einen gewissen Abstand, der sich mit den Jahren einstellt. Zu Beginn meiner Karriere habe ich nach verlorenen Spielen schon mal rumgebrüllt und war sehr aufgewühlt, da ich mich in dem Moment verloren habe.

 

Das vielleicht größte Do-or-Die-Spiel deiner Karriere fand ja bereits am College statt. Am 5. April 2004 spieltest du mit Duke im Final Four gegen Connecticut um den Einzug ins NCAA-Finale – vor 44.417 Zuschauern im Alamodome von San Antonio. Ihr lagt fast das komplette Spiel in Führung, gingt am Ende aber trotzdem mit 78:79 als Verlierer vom Platz. War das die bitterste Niederlage deiner Laufbahn?
Das war schon sehr hart, ja. Gut, es war noch zu Collegezeiten, aber trotzdem: Ich denke immer noch an dieses Spiel zurück, kann mich an mehr oder minder alles erinnern. Ich schaue mir die Partie sogar regelmäßig noch mal an. Wir hatten eine große Chance auf den Titel in dem Jahr. Versteh mich nicht falsch, UConn hatte ein großartiges Team, mit Ben Gordon und Emeka Okafor, aber wir haben ihnen den Sieg damals mehr oder minder geschenkt in der Schlussphase, nachdem wir zuvor zweistellig in Führung gelegen waren.

 

Hat der damals 20-jährige Daniel Ewing nach dem Spiel geweint vor Wut?
Ich habe wohl ein paar Tränen verdrückt, ja, da ich sehr aufgebracht war. Jeder von uns war enttäuscht, die Spieler, die Trainer, die Betreuer. Wir waren uns einfach so sicher, dass wir den Titel verdient gehabt hätten.   

 

Euer Team war damals verdammt talentiert. Die komplette Starting Five aus dem UConn-Spiel mit dir, Chris Duhon, Luol Deng, Shelden Williams und J.J. Reddick schaffte später den Sprung in die NBA. Habt ihr heute noch Kontakt miteinander?
Nicht wirklich. Ich folge den meisten von den Jungs auf Instagram und bleibe dadurch mit ihnen verbunden, aber wir telefonieren nicht oder schreiben uns Nachrichten. Wobei, warte, vor zwei Wochen habe ich mit Shelden Williams hin und her geschrieben, allerdings auch nur über Instagram. Auch mit Reddick und Duhon habe ich noch losen Kontakt.

Ewing (r.) mit seinen Duke-Kollegen Chris Duhon (l.) und Luol Deng.

Ewing (r.) mit seinen Duke-Kollegen Chris Duhon (l.) und Luol Deng.

Foto: getty images

Mit Mike Krzyzewski wurdet ihr bei Duke von einer lebenden Trainerlegende angeleitet. Wie spielt es sich unter Coach K?
Für mich war es ein wahr gewordener Traum. Als Kind war es immer mein Ziel, einmal auf dieses College zu gehen. Ich wollte ein Duke Blue Devil sein und für Coach K spielen – das habe ich geschafft. Ich verbrachte vier wunderbare Jahre an der Uni, spielte in großartigen Mannschaften und durfte von einem der besten Basketballtrainer aller Zeiten lernen. Klar, kommt drauf an, mit wem du redest, aber ich bin als einer seiner Ex-Schützling natürlich voreingenommen. Er hat so viel erreicht als Trainer und wird es auch weiterhin schaffen, die Talente zu rekrutieren, die er braucht, um Duke auf dem höchsten Level zu halten.

 

Für Außenstehende wirkt Coach K manchmal, als wäre er vom Teufel besessen. Dann schreit er seine Spieler an oder legt sich mit den Referees an. Was kommt dir als erstes in den Kopf, wenn du an ihn zurückdenkst?
Nun, so ist er nun mal. Klar, es ist nur ein Teil von seiner Persönlichkeit, aber der zeigt, was für ein Wettkampftyp er ist. Als ehemaliger Spieler weiß er, wie seine Spieler ticken, und er will der bestmögliche Trainer für seine Schützlinge sein – auf seine ihm eigene Art. Aber glaub mir, abseits des Courts ist er ein Typ wie du und ich. Er scherzt gerne rum, lacht viel, ist immer für seine Spieler ansprechbar. Viele Leute sehen nur seine feurige Art an der Seitenlinie, und ja, das ist die Basketballseite von Coach K. Aber er ist genau so ein Vater, Großvater, Ehemann, der ein normales Leben hat wie jeder andere auch. (lacht)

 

Und dich zum Coachen inspiriert hat? In der Offseason trainierst du seit ein paar Jahren ein AAU-Team aus der Amateurliga in Texas, das dein bester Kumpel und Ex-NBA-Point-Guard T.J. Ford organisiert.
Nun, ich probiere mich da gerade aus und schaue, ob das etwas wäre, was ich nach meiner Karriere machen könnte.

 

Und, gefällt es dir?
Schon, ja. Nicht unbedingt das Coachen, aber mir macht es Spaß, Kindern zu helfen, sie wachsen zu sehen, ihre Entwicklung mitzuverfolgen. Der Job als Trainer ist für mich Neuland und ehrlich, es ist nicht einfach, überhaupt nicht. Nur, weil du gut Basketball spielen kannst, heißt das noch lange nicht, dass du auch ein guter Coach sein kannst. Es ist verdammt schwer.

 

Die Tätigkeit verbindet dich mit T.J., mit dem du ja schon in der Highschool zusammengespielt hast. Er schaffte 2003 zwei Jahre vor dir den Sprung in die NBA und hatte gute Aussichten auf eine große Karriere. Doch dann verletzte er sich in seiner Rookiesaison schwer an der Wirbelsäule, weswegen er fast seine Laufbahn beenden musste. Du warst zu der Zeit noch am College. Hat sich durch seine Verletzung dein Blick auf Basketball verändert? T.J.s Karriere wäre fast schlagartig vorbeigewesen.
Es hat mich indirekt beeinflusst. Immerhin ist er mein bester Freund und ich bekam alles mit, was er durchmachen musste. T.J. hatte ja schon in der Highschool Probleme an der Wirbelsäule. Damals stand zwar noch nicht seine Karriere auf dem Spiel, aber ich erinnere mich an Partien, in denen er plötzlich für 30 Sekunden einfror und sich nicht mehr bewegen konnte. Aus Sportlersicht ist es tragisch, wenn man bedenkt, was er für ein großartiger Spieler hätte werden können. Aber viel wertvoller ist doch deine Gesundheit und dass du ein erfülltes Privatleben hast. T.J. war in Toronto mit einem hochdotierten Vertrag (über 33 Millionen Dollar, Anm. d. Red.) gesegnet. Und du darfst nicht vergessen: Trotz seiner Verletzung spielte er neun Jahre als Profi – das liegt über dem Durchschnitt für NBA-Spieler. Er kann sich glücklich schätzen, jetzt gesund zu sein und für seine Familie und Kinder da sein zu können. Das ist doch das Wichtigste.

Du bist T.J. 2005 in die NBA gefolgt, als dich die Clippers mit dem 32. Pick drafteten. Wie schwer fiel dir eigentlich die Umstellung vom Superstar in Highschool und College zum Rollenspieler in der NBA? Ist das nicht frustrierend?
Junge, das ist richtig schwierig! In der Highschool und am College hast du permanent den Ball in der Hand. Und dann kommst du in die NBA und spielst mit Leuten zusammen, die Unsummen verdienen und in jedem Angriff den Ball bekommen sollen. Wenn du nicht als Superstar in die Liga kommst, ist deine Rolle eine andere. Gerade für junge Spieler kann das zum Teufelskreis werden: Wenn du nicht viel auf dem Court stehst, kannst du kein Selbstvertrauen tanken und dich so auch nicht für mehr Spielzeit empfehlen. Da trennt sich dann die Spreu vom Weizen: Diejenigen, die es in der NBA zu was bringen wollen, müssen ihr Spiel so an die Anforderungen anpassen, dass sie eine bestimmte Nische besetzen können. Du musst ein eigenes Profil entwickeln, was für eine Art von Spieler du sein möchtest in der NBA. Ich habe das nicht geschafft – meine Zeit war einfach zu kurz.

Mit dem Ball in der hand zieht Ewing an Chris Paul (damals noch New Orleans) vorbei. Foto: getty images

Mit dem Ball in der hand zieht Ewing an Chris Paul (damals noch New Orleans) vorbei.
Foto: getty images

Hat Sam Cassell dir denn helfen können in der Zeit? Er war damals dein Teamkamerad und dafür bekannt, als Mentor für junge Spieler da zu sein.
Ja, Sam war eine große Hilfe, er hat mich unter seine Fittiche genommen. Er brachte mir bei, was es heißt, ein Profisportler zu sein und hat mich permanent unterstützt. Nach dem Training hat er mich oft zum Essen bei sich zu Hause eingeladen, was mir in der schwierigen Zeit damals sehr geholfen hat. Wenn ständig Zweifel an dir geäußert werden, ob du ein richtiger Point Guard sein kannst oder nicht, ist so eine Unterstützung schon sehr wichtig. Sam ist noch heute einer meiner besten Freunde.

 

Nach zwei Jahren haben dich die Clippers vor die Tür gesetzt. Ist das der Moment in der Karriere, in der man realisiert, dass das Spiel, das man sein Leben lang geliebt hat, nicht nur eine Leidenschaft, sondern auch ein knallhartes Geschäft ist?
Du sagst es. In jungen Jahren machst du dir über so was keinen Kopf. Wenn du es in die Liga schaffst, freust du dich darüber, aber den Business-Teil blendest du komplett aus. Genau genommen ist ja schon die NCAA ein großes Geschäft, aber als Spieler traktiert dich das nicht, da du ja mit Hilfe eines Stipendiums spielst.

 

Killt das Business die Leidenschaft?
Nein! Wenn dem so wäre, würde ich sofort meine Karriere beenden. Aber es gibt natürlich schon Dinge, die wehtun. Wenn ein Spieler für zig Jahre bei einem Team gespielt hat und dann getradet wird, ist das schon bitter. Aber so ist das Geschäft. Damit musst du lernen umzugehen. So ging es mir, als ich von den Clippers entlassen wurde. Aber dann kam das Angebot von Khimki Moskau und ich musste mich damit auseinandersetzen, was allerdings eine verdammt schwere Entscheidung war. Denn ich mein, Europa, das war weit, weg für mich – ich hatte keine Ahnung von der Basketballszene in Übersee und kannte auch niemanden, der damals dort spielte.

 

Was waren deine Gedanken? Wolltest du lieber in Europa erneut der Star sein und nicht in der NBA auf der Bank sitzen?
Das Angebot war entscheidend. Ich hatte eine fantastische Offerte aus Europa – in der NBA hingegen kein einziges Vertragsangebot, bei dem ich irgendeine Sicherheit gehabt hätte. Da sind wir wieder bei dem Punkt: Es war eine Geschäftsentscheidung, die ich zu treffen hatte. Entweder nach Europa gehen und einen bestimmten Betrag sicher in der Tasche haben oder versuchen, im Training Camp eines NBA-Teams einen Platz zu erkämpfen. Ich habe mich für das garantierte Geld entschieden und für die Möglichkeit, mich in Europa als Point Guard zu beweisen.

 

Nach Moskau bist du weitergezogen. In den letzten neun Jahren spieltest du so in Russland, der Ukraine, der Türkei, Frankreich, Polen und jetzt Litauen. Wie lebt es sich eigentlich als Profibasketballer in Europa? Lebst du in einem Tunnel, in dem es nur ums Essen, Trainieren, Spielen und Schlafen geht? Oder versuchst du, auch die Kultur des Landes kennenzulernen?
Als ich nach Moskau kam, habe ich versucht, eine Routine in meinen Alltag zu kriegen, der sehr auf Basketball fokussiert war. Ich lebte in einem fremden Land, dessen Sprache ich nicht kannte, in dem es kalt war und in dem ich gerade im Winter kaum etwas draußen unternehmen konnte. In Polen war das schon anders. Dort war ich drei Jahre, in der Zeit akklimatisiert man sich und lernt Einheimische kennen. Dadurch wird einem die fremde Umgebung sehr viel schneller vertraut und man kann ein einigermaßen normales Leben führen. Viele Spieler, die aus den USA hier rüberkommen, denken, ein Engagement bei einem europäischen Verein wäre wie Urlaub. Aber das ist es ganz und gar nicht. Auch wenn es sehr schöne Städte gibt, wo sich der Aufenthalt wie ein Urlaub anfühlen könnte, wie hier in Berlin oder in Warschau.

 

 

Was war denn der schönste Ort während deiner Europakarriere?
Für mich… (überlegt)

 

…vielleicht das polnische Gdynia, wo du drei Mal in Folge die Meisterschaft feiern konntest?
Wenn ich heute darauf zurückblicke, muss ich sagen, dass ich die Zeit damals nicht richtig wertgeschätzt habe. Gdynia war eine tolle Station in meiner Karriere. Aber am meisten genossen habe ich mein Jahr in Istanbul, bei Besiktas.

 

Hast du denn ein bisschen Türkisch gelernt?
Nooo… (grinst)

 

Könntest du nicht mal im Restaurant was auf Türkisch bestellen?
Nooo… (grinst)

 

Bekommst du Heimweh im Laufe einer Saison?
Ich hatte noch nie wirklich Heimweh. Das ist auch der Grund, warum ich zu Duke gegangen bin – ich wollte unbedingt von zu Hause weg. In meiner jetzigen Lebensphase vermisse ich aber meine Familie, es fällt schon schwer, nicht bei meiner Frau und meinen zwei Kindern zu sein, nicht sehen zu können, wie die beiden aufwachsen. Seit vier Jahren lebe ich nun schon während der Saison alleine in Europa, während meine Familie in den Staaten bleibt. Das ist das Opfer, das ich bringen muss: Ich habe hier einen Job zu erledigen. Meine Frau versteht das auch, aber meine Kinder sind noch zu klein, um das zu begreifen.

 

Daniel, du bist jetzt 32, spielst seit elf Jahren Profibasketball. Wie viel ist noch drin im Tank?
Junge, ich weiß es nicht. Ich spiele dieses Spiel nun schon eine ganze Weile, hatte eine lange, gute Karriere. Wenn alles optimal läuft… dann hab ich vielleicht noch so zwei, drei Jahre, maximal. Körperlich bin ich noch voll auf der Höhe, aber diese langen Spielzeiten in Europa setzen einem auf Dauer schon zu.

Spulen wir zum Schluss kurz vor zur nächsten Offseason im Sommer. Stell dir vor, ein NBA-Manager ruft dich an und fragt dich, ob du als zwölfter Mann seinen Kader auffüllen willst, dabei aber nur maximal zwei, drei Minuten pro Spiel aufs Parkett darfst…
…dann wäre ich sofort zur Stelle. Ohne mit der Wimper zu zucken.

 

Ohne zu zögern?
Ich würde es sofort machen. Weißt du wieso? Weil ich an einem Punkt angekommen bin, an dem ich verstanden habe, dass ein Platz in einem NBA-Kader ein absolutes Privileg ist. Die Atmosphäre, das Spielniveau, alles ist anders. Als junger Mann fehlt dir oft dieses Verständnis. Dann denkst du, die NBA ist einfach nur das Ergebnis deiner eigenen Arbeit, so als wärst du dazu bestimmt, in der Liga zu spielen. Aber nein, es ist ein Privileg. Wenn ich noch einmal die Möglichkeit bekäme, würde ich sofort zusagen. Und hey, ich wäre der beste zwölfte Mann, den du je gesehen hast! 

Interview und Text: Thilo Neumann