Steph Curry von den Golden State Warriors zieht mit dem Ball in der Hand an Gegenspieler Goran Dragic vorbei.

Und täglich grüßt das Murmeltier: Steph Curry war gegen die Heat der entscheidende Faktor.
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Das Spiel war genau 78 Sekunden alt, als Stephen Curry zu seinem ersten Dreier abhob. Der Wurf fand den Weg durch die Reuse (natürlich), und der MVP egalisierte somit den Rekord von Kyle Korver, der in 127 Spielen in Folge mindestens einen Wurf von „Downtown“ versenken konnte. Die Partie gegen die Miami Heat in der American-Airlines-Arena gestaltete sich an diesem Abend jedoch deutlich schwieriger als es dem Champion lieb war. Der Meister von 2006 um Altstar Dwyane Wade führte über die fast gesamte Spielzeit und bot den Rekordjägern aus Golden State einen erbitterten Kampf bis zum Ende.

So war es mal wieder an den Splash Brothers, die Partie letztlich zugunsten der Warriors umzubiegen und in einen knappen 118:112-Sieg umzuwandeln. Das Backcourt-Duo kam am Ende auf überragende 75 Punkte. Curry (42 Punkte, sieben Rebounds, sieben Assists) übernahm vor allem in der Crunchtime die Verantwortung, als er Miami mit einem Dreier 40 Sekunden vor Schluss endgültig den Zahn zog. Unterstützung erhielt Steph vor allem durch Thompsons 33 Punkte und Draymond Greens Double-Double (zehn Punkte, elf Rebounds).

Auf Seiten der Heat konnte zum wiederholten Male Center Hassan Whiteside von der Bank kommend überzeugen (21 Punkte, 13 Rebounds). Sichtlich motiviert durch die junge Konkurrenz aus Oakland, verlebte auch Dwayne Wade einen mit 32 Punkten eher ungewöhnlich produktiven Abend. All das half schlussendlich aber nicht gegen das momentane Allheilmittel und Clutch-Wunder, das auf den Namen Stephen Curry hört. Obwohl die Warriors wieder am Rande einer Niederlage standen: Auf Curry ist einfach Verlass. Wer seinen Augen keinen Glauben schenkt, dem wird spätestens mit dieser Statistik geholfen: Keiner in der Liga hat mehr als die 13 von Curry getroffenen Dreier am Ende von engen Spielen getroffen (maximal fünf Punkte Abstand in den letzten fünf Minuten). Und obwohl so gut wie jeder Gegner darauf eingestellt ist und dementsprechend verteidigt, trifft der MVP trotzdem unfassbare 52 % dieser Würfe.

Coach Steve Kerr sagte nach dem Sieg gegen Atlanta am Montag: „Er hat ein Gefühl dafür, wann er ein Spiel übernehmen muss und wann nicht. Ich meine, das ist einfach das, was Steph macht, oder?“

Für die Warriors geht der anstrengende Roadtrip am Donnerstag in Orlando weiter, Miami muss am Samstag nach Boston reisen.