Die Zeit, dass ich über die Philadelphia 76ers lache, ist vorüber. Nach einem Sieg aus 25 Partien kann ich es einfach nicht mehr. Das erreichte Stadium ist ein anderes: Fremdschämen! Was die 76ers da abliefern, ist nämlich einfach nur eine Frechheit. Nichts anderes. Eine Frechheit, die nicht NBA-würdig ist!

Philadelphia 76ers

Die Philadelphia 76ers spielen im Keller – mal wieder! (Foto: Getty Images)

Was mich dabei aufregt ist nicht nur die aktuelle Saison und auch nicht die Tatsache, dass Philly ganz unten steht. Es ist der Umstand, dass die 76ers SCHON WIEDER dort stehen. 2014/15 holten sie 18 Siege und landeten auf dem vorletzten Rang im Osten, 2013/14 waren es 19 Erfolge und derselbe Platz … Oder anders gesagt: Es geht nicht aufwärts für Philadelphia, sondern kontinuierlich abwärts. Trotz mehrere Top-Picks wie Michael Carter-Williams, Nerlens Noel und Jahlil Okafor – Joel Embiid lasse ich bewusst aus dieser Auflistung, weil er ja dauerverletzt ist.

Eine „normale“ Organisation eines Clubs würde in diesem Fall was unternehmen? Genau: Den Trainer feuern. Und was machen die 76ers? Verlängern den Vertrag mit Chef-Trainer Brett Brown um zwei weitere Jahre. Hallo? Geht gar nicht!

Nun hat die Franchise „Team USA-Manager“ Jerry Colangelo geholt, als neuen „Chairman of basketball operations“. Unter ihm soll der Erfolg früherer Tage zurück nach Philadelphia kommen. Die Chancen dafür stehen (erneut) nicht schlecht: Cap-Space ohne Ende, ein Top-Pick im Draft 2016 und gutes Trade-Material (Noel, Okafor und Embiid werden nicht zusammen in die neue Saison starten) liegen im Sommer auf dem Schreibtisch.

Fragt sich nur, ob das notorische Loser-Image der Franchise wirklich abgelegt werden kann. Dafür ist nämlich Kontinuität von Nöten – und zwar in positiver Richtung. Und das kann man sich aktuell überhaupt nicht bei den 76ers vorstellen … Traurig für die Fans des Clubs, aber auch für die NBA, weil es den Anschein erweckt, als würde jedes Profiteam dieser Welt gegen die 76ers eine Chancen haben. Das muss Philadelphia schnell ändern. Nicht nur für sich und die Fans, sondern auch für die beste Basketballliga der Welt!