Nur noch vier Mannschaften sind nach der Runde der letzten Acht übrig. Im Halbfinale wird einer der Favoriten ausscheiden, nur welcher? BASKET blickt zurück auf die Viertelfinals und sagt auch, wer das große Ziel erreicht, ins Finale zu kommen.

Spanien – Frankreich:

Im Viertelfinale lieferten sich die Spanier ein spannendes Duell mit den Griechen. Diese führten zu Beginn des vierten Abschnitts noch mit zwei Punkten, hätten das Spiel mit einem Wurf von der Mittellinie in letzter Sekunde noch gewinnen können. Auch wenn das spanische Team sich insgesamt steigerte, ist es letztlich Pau Gasol zu verdanken, dass es die Partie für sich entschied. Der 2,13-Center war erneut überragend und erzielte 27 Punkte mit neun Rebounds.

Gasol und seine Spanier stehen erneut im Halbfinale. (Foto: Getty Images)

Pau Gasol und seine Spanier stehen erneut im Halbfinale. (Foto: Getty Images)

Frankreich musste sich gegen Lettland durchsetzen. Nachdem Tony Parkers Franzosen Schwierigkeiten hatten ins Spiel zu finden, übernahm der Point Guard das Ruder und legte neun Punkte in Folge auf. Nach der Halbzeit dominierten die Franzosen das Spiel und gewannen deutlich gegen überforderte Letten.

Bereits bei der letzten EM standen sich Spanien und Frankreich im Halbfinale gegenüber. Damals konnte der spätere Europameister Frankreich die Spanier mit drei Punkten nach einem Overtime-Krimi bezwingen. Ein Schlüssel-Match-Up wird zwischen den Centern Pau Gasol und Rudy Gobert stattfinden. Der Spanier führt das Turnier im Scoring an. Gobert gilt trotz seines jungen Alters bereits als einer der besten Verteidiger der Welt. Wer dieses Match-Up dominiert, wird entscheidenden Einfluss auf den Ausgang des Halbfinals haben.

Mein Tipp: Frankreich

Serbien – Litauen:

Nach drei ausgeglichenen Durchgängen im Viertelfinale von Serbien und Tschechien wirkte es, als könnten die Serben nach Belieben noch einen Gang hochschalten. Das vierte Viertel dominierte Serbien, sodass es mit 14 Punkten Unterschied deutlich gewann (89:75). Überragender Spieler in dieser Partie war erneut Milos Teodosic. Obwohl sich viele der Defensiv-Anstrengungen Tschechiens darauf konzentrierten, ihm das Leben schwer zu machen, konnte Teodosic unglaubliche Pässe spielen und 14 Assists verzeichnen. Ein weiterer Grund für die Dominanz der Serben war ihre Tiefe: Die Bank-Akteure steuerten 50 Punkte zum Sieg bei – mehr als die Starting Five.

Das sind die Halbfinal-Match-Ups. (Foto: EuroBasket.com)

Das sind die Halbfinal-Match-Ups. (Foto: EuroBasket.com)

Litauen lieferte sich mit Italien das spannendste Viertelfinal-Duell. Nach der regulären Spielzeit stand es 79:79, sodass die Mannschaften in die Overtime mussten. Hier konnte Litauen durch Punkte von Jankunas in Führung gehen und gab diese nicht mehr ab. Der Schlüssel zum Sieg war Litauens Defense, die es schaffte, die Italiener nicht heiß laufen zu lassen (nur 29 % Dreier) und so trotz Verlängerung bei nur 85 Punkten zu halten …

Mit Litauen steht der amtierende Silber-Medallien-Gewinner erneut im Halbfinale. Serbien ist so stark wie noch nie. Sie führen das Turnier in Punkten sowie Assists an, sind Vierter im Rebounding und stellen die zehntstärkste Defensive. Milos Teodosic will nach zwei internationalen Silber-Medaillen (EM 2009, WM 2014) endlich einen Titel und Serbien hat die Stärke das zu erreichen. Litauen muss den serbischen Spielmacher besser in den Griff bekommen und die serbischen Dreier-Schützen besser verteidigen, als es die Tschechen konnten, um eine Chance aufs Halbfinale zu haben.

Mein Tipp: Serbien

Das sind die Match-Ups um die Plätze fünf bis acht. (Foto: EuroBasket.com)

Das sind die Match-Ups um die Plätze fünf bis acht. (Foto: EuroBasket.com)

Alle Viertelfinal-Verlierer haben weiterhin die Chance, sich in der Trostrunde einen Platz für die Olympischen Spiele 2016 in Rio De Janeiro zu erspielen. Dafür müssen sie den siebten Platz erreichen.

Text: Sebastian Hildebrandt