Als mich die Nachricht erreichte, dachte ich: „Nicht noch einer!“ Anthony Mason, Chris Welp … und jetzt Moses Malone. 2015 ist kein schönes Jahr, von zu vielen Basketball-Legenden mussten wir Abschied nehmen. Jüngst an diesem Sonntag, an dem Moses Eugene Malone mit zarten 60 Jahren verstarb.

Moses Malone wurde 1983 Finals-MVP (Foto: Getty Images)

Moses Malone wurde 1983 Finals-MVP (Foto: Getty Images)

„Chairman of the Boards“ wurde der am 23. März 1955 in Norfolk, Virginia, geborene 2,08-Meter-Center genannt, weil er einer der besten Rebounder der NBA-Geschichte war. 16.212 Boards sammelte der 100-Kilo-Mann während seiner 19-jährigen NBA-Karriere ein – zuvor hatte er für die Utah Stars (1974/75) und Spirits of St. Louis (1975/76) in der ABA gespielt. Es folgte der Wechsel in die NBA und überragende Jahre.

14 Saisons in Folge beendete Moses Malone mit mindestens 10,0 Punkten sowie 10,0 Rebounds. Sechsmal führte er die Liga bei den Rebounds an, 1979 und 1982 wurde er zum Season-MVP gewählt. Sein Markenzeichen: Offensivrebounds! Moses Malone verstand es wie kein Zweiter, den Ball am offensiven Brett zu sichern oder sogar mehrmals hintereinander den Ball solange zu tippen, bis er im Korb landete. Wohl gemerkt zu einer Zeit, in der Kareem Abdul-Jabbar, Hakeem Olajuwon, Bill Walton, Robert Parish und Co. in der Zone agierten.

Sein bestes Jahr erlebte der ungedraftete Big Man dann 1982/83: Im Jersey der Philadelphia 76ers und an der Seite Julius „Dr. J“ Ervings holte Moses Malone nicht nur 24,5 Zähler sowie 15,3 Rebounds pro Partie, sondern auch seine einzige NBA-Championship! Während der Playoffs steigerte er seine Stats (26,0 PPS, 15,8 REB, 1,9 BL) und in den Finals hatte er großen Anteil am „Sweep“ gegen die Lakers – wegen seiner 25,0 Punkte und 18,0 Rebounds pro Spiel wurde der damals 27-Jährige zum Finals-MVP gewählt.

Während seiner NBA-Zeit lief Moses Malone für Houston (1976-82), Philadelphia (1982-86), Washington (1986-88), Atlanta (1988-91), Milwaukee (1991-93), Philadelphia (1993-94) und San Antonio (1994-95) auf, ehe er seine Laufbahn beendete. Zwölf All-Star-Nominierungen, vier ins das All-NBA-First-Team sowie eine in das All-Defensive-Team unterstrichen seine Ausnahmestellung.

Moses Malone war dabei immer ein Mann, der bewies, dass man nicht die überragende Athletik oder meisten Zentimeter braucht, um zu dominieren. Seine Reboundarbeit war schlicht legendär. Und jeder, der selbst Basketball spielte oder spielt, weiß, dass Rebounds – vor allem Offensiv-Rebounds – eine Frage der Einstellung sind!

2001 wurde Moses Malone in die Hall of Fame aufgenommen, nun ist er von uns gegangen. Die Erinnerungen an seine Leistungen bleiben: seine 21 Offensiv-Rebounds am 11. Februar 1982 gegen Seattle; seine 587 Offensiv-Boards über die Saison 1978/79; seine zehn Offensiv-Rebounds in einem Viertel am 11. Januar 1992 gegen Sacramento; und seine unnachahmliche Art, den eigenen Wurf zu rebounden und dann zu vollstrecken.

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